Ursula Bertele von Grenadenberg Mautner von Markhof de Allendesalazar, schlichtweg „Ucki“, wie die liebenswürdige, bescheidene, lebens- und reiselustige Dame seit ihrer Kindheit von Familie und Freunden genannt wird, wurde als das sechste von sieben Kindern der Marceline Mautner v. Markhof und des Hans Bertele v. Grenadenberg am 7.12.1941 in Berlin geboren. Aufgrund der Kriegswirren wuchs sie die ersten Jahre bei ihrer Großmutter Emilie „Emy“ Mautner v. Markhof unter der Obhut des Kindermädchens Nana in Gaaden auf, bevor sie im August 1947 mit ihren Eltern nach England emigrierte, wo sie den Rest ihrer Kindheit und Jugend verbrachte. 1960 übersiedelte die Familie zurück nach Wien, wo sie den Familiensitz von Adolf Ignaz am Franziskanerplatz bezog. Nachdem sie im Dezember 1965 ihren spanischen Mann geehelicht hatte, begannen für sie viele Jahrzehnte des Reisens, die sie als Diplomatengattin in verschiedene Länder führten. Immer interessiert an den unterschiedlichsten Themen, verfasste sie über die Jahre hinweg vier Bücher in vier Sprachen. Ucki lebt seit dem Ableben ihres Mannes im Jahr 2008 vorwiegend in Madrid und Sepúlveda/Spanien. In der Folge erzählt Ucki über José Manuel und ihr gemeinsames Leben.
Es bereitet mir Freude, dass man mich gebeten hat über das Leben meines Mannes – und so auch zu einem Teil über das meine – zu berichten. Doch stelle ich fest, dass es keine leichte Aufgabe ist, das genau richtige Maß zwischen Zärtlichkeit und Sachlichkeit zu treffen.
José Manuel stammte von einer alteingesessenen Familie aus Guernica im Baskenland ab. Sein Großvater, Manuel Allendesalazar Muñoz de Salazar (1856 – 1923) war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein bedeutender Politiker und mehrfacher Minister sowie zweimaliger Ministerpräsident konservativer Regierungen gewesen. Sein Vater Andrés Allendesalazar, mit fast fünfzig Jahren bereits verwitwet und mit zwei Kindern gesegnet, heiratete ein weiteres Mal und so erblickte José Manuel noch knapp vor Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges, am 3.3.1935, das Licht der Welt. Kurz darauf gelangte sein Vater in die Gefangenschaft der Republikaner. José Manuel überlebte, im Garten des etwas entlegenen Familienbesitzes und unter dem zusätzlichen Schutz des Leibes seiner Mutter Carmen Loyzaga die Bombardierung von Guernica, die am 26. April 1937 stattfand. Noch vor Ende des Bürgerkriegs entkam sein Vater der Gefangenschaft und die Familie übersiedelte vorläufig nach Sevilla.
Als sich das Leben im verwüsteten Spanien dann langsam zusehends beruhigt hatte, nahm die Familie wieder ihren gewohnten Lebensrhythmus auf: die Sommer wurden in Guernica verbracht, der Rest des Jahres in Madrid. José Manuel wurde von einem Hauslehrer privat unterrichtet. Ein paar Jahre später übersiedelte man von Madrid nach San Sebastián. Eine von José Manuels schönsten Erinnerungen war es, von der Wohnung, welche direkt an einer Anhöhe oberhalb der herrlichen Bucht von San Sebastián lag, auf den berühmten Strand La Concha zu blicken. Trotz seiner Vorliebe für diese Wohnung, in der er sogar ein ganzes Zimmer, in dem er seine Zinnsoldaten-Sammlung aufstellen konnte, für sich alleine hatte, kam bereits dem elfjährigen Buben das allzu sehr verhätschelte Leben mit den so lieben aber ihm uralt vorkommenden Eltern und dem Hauslehrer zu eingeschränkt vor. Er wollte unbedingt wie alle Gleichaltrigen eine Schule besuchen. Nur mit Mühe konnte er dies durchsetzen. Und so begann für ihn ein neues Leben: im Jesuiten Gymnasium in San Sebastián. Zwar hatte er damit einen großen Sieg errungen, doch zu seinem ebenso großen Leidwesen zog die Familie daraufhin in eine andere Wohnung in der Innenstadt. 1952, nach bestandener Matura übersiedelte die Familie nach Madrid, da sich José Manuel für das fünfjährige Jus Studium entschieden hatte. Die drei Sommermonate wurden wie immer in Guernica verbracht, aber José Manuel zog es bereits damals auch in die Ferne. In Frankreich bereiste er Pau, La Rochelle und Paris um seine Sprachkenntnisse zu verbessern, später aus demselben Grund auch London und Dublin. Da er sich dazu entschlossen nach der Beendigung der Universität Diplomat zu werden, standen ihm eine Reihe sehr heftiger Prüfungen bevor, deren wichtiger Bestandteil auch Fremdsprachen waren.
Den Entschluss Diplomat zu werden hatte er nicht leicht gefasst, denn aufgrund seiner Liebe zu den Zinnsoldaten hätte er am liebsten eine Offizierslaufbahn eingeschlagen. Nur sehr langsam war er von dieser Idee abgekommen. Ab seinem 21. Lebensjahr absolvierte er zwei ganze Sommer hindurch seinen Militärdienst, da der Dienst für Studenten vorzugsweise auf 6 Monate beschränkt war. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Jus Studiums begann das Büffeln für die Staatsprüfung zur Aufnahme in die Diplomatische Akademie. Für die bevorstehende Prüfung des Jahres 1959 fand er sich genügend vorbereitet und trat – als einer von hunderten Anwärtern, die sich für ca. zwanzig Stellen beworben hatten – an. Er bestand nicht. Glücklicherweise für mich, wie sich ein wenig später herausstellen sollte. Doch diese Prüfung des Jahrgangs 1959 hatte auch verhängnisvolle Folgen. Mehrere der zwanzig aufgenommenen Kandidaten waren völlig unzulänglich vorbereitet gewesen und nur als Söhne oder Neffen von dem einen oder anderen Minister oder sonstiger einflussreicher Persönlichkeit durch Protektion durchgekommen. Es gab einen Skandal und als Franco davon erfuhr, geriet er in solche Wut, dass er die diesbezügliche Staatsprüfung einfach auf „unbestimmte“ Zeit einstellen ließ. Auf unbestimmte Zeit? Auf ganze vier Jahre! Die armseligen, hoffnungsvollen Kandidaten bereiteten sich jedes darauffolgende Jahr wiederholt auf diese Prüfung vor, die dann aber doch nicht stattgefunden hatte. José Manuels Eltern wollten ihm in dieser Zeit dazu verhelfen in einer der großen Banken von Bilbao unterzukommen, aber ihm war es aus eigener Kraft gelungen, eine Stellung in der Staatsverwaltung zu erlangen. Trotzdem studierte er immer brav weiter und nahm nun auch selbst Schüler auf. 1963 endlich wurde die so heiß ersehnte Staatsprüfung wieder angekündigt und José Manuel wurde mit dem zweitbesten Notendurchschnitt aufgenommen. Nach diesem Erfolg konnte der Sommer überglücklich mit endlosen Feiern begonnen werden und José Manuel kreiste munter mit seinem kleinen alten Seat 600 (spanischer Fiat), den er sich von seinen Ersparnissen nach neu erworbenem Führerschein gekauft hatte, durch die Gegend. Ende August hatte er zwei von seinen frisch gebackenen Diplomaten-Kollegen auf ein paar Tage nach Guernica eingeladen. Einer von ihnen schlug vor: “Fahren wir doch nach Santander. Dort, bei der dafür bekannten Sommeruniversität für Ausländer ist es recht lustig mit Schwedinnen und sonstigen hübschen jungen Mädchen anzubandeln.” “Setzt mich in Santander ab und versucht ihr zwei nur euer Glück,” meinte dazu einer der beiden Freunde, der ja von dort stammte.
Zu diesem Zeitpunkt war ich, gemeinsam mit einer Wiener Freundin, gerade für zwei Monate bei besagter Universität gelandet und entsprechend eines der hübschen Mädchen zum „Anbandeln“. Wir beide hatten am Dolmetsch Institut der Wiener Philosophischen Fakultät inskribiert und es noch nicht sehr weit gebracht. Bei den für uns verpflichtenden Philosophie Vorlesungen, begegnete ich manchmal auch meinem Onkel „Buwa“ Georg III. MM, der damals gerade seinen dritten Doktor machte. Besagte Freundin besaß einen kleinen roten Volkswagen, in dem wir Ende Juni 1963 munter “ins Blaue“ abfuhren. Doch nicht zu einem immer blauen spanischen Himmel, wie sich herausstellen sollte. Den ganzen Sommer hindurch regnete es fast ununterbrochen. Ich hatte ab August in eine private Unterkunft abseits der Universitätsherberge gewechselt, pflegte aber weiterhin netten Kontakt mit vielen der dortigen Studentinnen und besuchte sie noch öfters in der Herberge auf der kleinen Insel, untergebracht in den früheren königlichen Stallungen des ganz nahe gelegenen Schlosses. Trotz des Regens – hatte mich meine Jugend in England diesbezüglich ja abgehärtet – ging ich dort auch oft schwimmen. So auch am 23. August, als mich eine meiner schwedischen Freundinnen im Hof zur Seite nahm: “Du, würdest du mir einen Gefallen tun? Agneta und ich sind morgen mit zwei jungen Spaniern – angehende Diplomaten – verabredet, aber sie ist jetzt krank und kann nicht mitkommen. Ich will die jungen Männer nicht enttäuschen, wenn sie morgen nur eine Verabredung hier vorfinden.” Ich antwortete, dass es mir leid täte, ich aber bereits anderswertig verplant sei. Doch die Schwedin ließ nicht locker: “Aber es ist nicht am Abend, sondern für den Nachmittag. Sie haben vorgeschlagen hinüber nach Pedreña zum Golfplatz zu fahren und dort im Clubhaus einen Kaffee zu nehmen.” “Du ja, das ginge sich aus. Also bis morgen.” Weder José Manuel noch ich waren bei dieser ersten Begegnung von einander besonders eingenommen. Nach dem Golfclub waren wir vier dann noch im Hafen von Santander gegrillte Sardinen essen. Eine davon fiel mir vom Brot herunter, zuerst auf meine Bluse, dann auf meinen Rock und hinterließ dabei riesige unansehnliche Flecken. Insgesamt kein schöner Anblick. Adiós, adiós…
Aus unserem geplant zweimonatigen Aufenthalt wurden für meine Freundin und mich eineinhalb Jahre. Wir hatten uns in Madrid auf ein Abenteuer eingelassen: Im Zuge der nun rasch wieder aufblühenden spanischen Wirtschaft wurden uns – beide waren wir jeweils dreier bis vier Fremdsprachen kundig – bei der deutschen Handelskammer die Aufträge nur so nachgeworfen.
Und nun wieder zurück zu José Manuel. Er hatte noch zwei Jahre Studium an der Akademie vor sich, bevor er als vollwertiger Diplomat in die Ferne ausrücken konnte. Als zusätzliche Fremdsprache hatte er Russisch gewählt. Bereits 28 Jahre alt, war er bei den Eltern ausgezogen und wohnte in einer Studentenherberge. Wir trafen uns wieder, noch im selben Jahr, ganz zufällig auf einer Party. Und danach immer öfters. Die Weihnachtstage der Jahre 1963 und 1964 verbrachte ich zu Hause bei den Eltern in Wien. Beim zweiten Fest sah meine Mutter liebevoll zu, wie ich eifrig an einem großen dunkelgrünen Pullover strickte. Zu recht hatte sie etwas geahnt. Wie es scheint hat der Pullover gefallen, denn am darauffolgenden 16. Jänner 1965 konnte ich ihr berichten: “Mutti, wir haben uns verlobt!” Die meisten Kollegen José Manuels Jahrgangs wurden schon im Juni, gleich bei Abschluss des Studiums, ins Ausland versetzt. Nur die ersten fünf mit den besten Noten wurden vorläufig im Außenamt behalten. Glücklicherweise unter ihnen auch José Manuel. Unsere Hochzeit am 11. Dezember 1965 am Wiener Franziskanerplatz ist bereits beschrieben. Nach einer kurzen Hochzeitsreise auf die Kanarischen Inseln, zogen wir stolz in unsere kleine nagelneue Madrider Wohnung ein, die ich von den lieben Eltern als Mitgift in die Ehe einbrachte.
Im April 1966 wurde José Manuel mitgeteilt, dass er nach Lima versetzt werde. Wunderschön dachte ich. Furchtbar weit weg, aber ich hatte eine Vorliebe für lateinamerikanische Lieder gewonnen. José Manuel trat seinen neuen Posten als Konsul an und wurde dabei im Rang von einem Sekretär 3. Klasse zu einem 2. Klasse befördert. Wir verbrachten drei sehr schöne, lehrreiche und interessante Jahre in Lima. José Manuel hatte das Glück auf diesem ersten Posten unter zwei hervorragenden Botschaftern zu dienen, etwas, das man nicht hoch genug schätzen kann, denn viel färbt immer von den ersten Kontakten und Eindrücken ab. Immer im Auto unterwegs, machten wir verschiedene große, immer recht abenteuerliche Ausflüge in dem schönen Land. Einmal, noch ziemlich hoch oben in den Anden, kurz vor unserem Ziel Cajamarca, bei pechschwarzer Nacht, hatten wir einen “langsamen” Patschen. Wir hörten wie die Luft – Gott sei Dank nur mühevoll – heraussäuselte. Die Höhe auf der wir uns befanden, die unheimliche Stille und totale Einsamkeit waren mehr als Grund genug in Panik zu verfallen. Der aufrührerische kommunistische “Sendero Luminoso” war damals gerade kurz vor seinem Start. José Manuel hatte sicherheitshalber vorne im Handschuhfach eine Pistole, aber ich glaube nicht, dass er in ihrem Gebrauch sehr geschult war. Die Dunkelheit machte es uns nicht leichter den Reifen zu wechseln und trotz der obligaten Fahrschullehre wussten wir sowieso kaum wie. Dennoch erreichten wir, auf Gott vertrauend und das Beste hoffend, Cajamarca unversehrt.
Im August 1969, kurz nach der Mondlandung, wurde José Manuel nach Washington DC versetzt. In der so optimistischen Zeit für die Amerikaner folgten auch für ihn beruflich äußerst fruchtbare Jahre mit vortrefflichen Botschaftern und Kollegen. DC sollte die größte Botschaft bleiben, der er während seiner Laufbahn diente. Wiederum begann er als Konsul und avancierte während der vier Jahre, die wir in Washington verbrachten, zum Sekretär 1. Klasse. Für mich war es besonders schön mitzuerleben, wie sehr José Manuels Vorgesetzte ihn nicht nur für seine Leistungen, sondern vielmehr auch als Mensch schätzten. Als dann einer der Botschafter, mit dem gemeinsam wir in Lima stationiert gewesen waren, nach Ägypten versetzt wurde, bat er José Manuel mit ihm nach Kairo zu kommen. Obwohl José Manuel auch ihn seinerseits sehr schätzte, lehnte er dankend ab. Das faszinierende Leben und Treiben in Washington war ihm viel zu lieb, als es nach kaum einem Jahr wieder aufzugeben.
Nach Washington wurde er für drei Jahre nach Stockholm berufen. Für alle Mitarbeiter der dortigen Botschaft eine schwierige Position, denn die schwedische Regierung wetterte fortwährend gegen das Franco-Regime und mit dem Außenamt gab es kaum Kontakt. Beinahe jeden Sonntag erschienen Demonstranten vor der Residenz, vor allem chilenische Flüchtige, die nach dem Sturz von Salvador Allende im Jahr 1973 in Schweden aufgenommen worden waren und für den Aufmarsch bezahlt wurden. Nachdem Ministerpräsident Olof Palme, mit Sparbüchse und einem Plakat “Freiheit für Spanien” vor Stockholms größtem Kaufhaus auf und ab gewandert war, zog Spanien den Botschafter aus Schweden ab und José Manuel wurde zum Chargé d’Affaires ernannt. Zu diesem Zeitpunkt jedoch lag er mit einer Rückgratinfektion schwer erkrankt im Spital. Schwedens anerkanntester orthopädischer Chirurg rettete ihm nicht nur das Leben, sondern bewahrte ihn auch vor dem Rollstuhl. Wir beide danken dies Schweden ein Leben lang. Die schwedische Regierung blieb Spanien gegenüber auch über den Tod Francos (20. November 1975) hinaus weiterhin misstrauisch, obwohl José Manuel sein Bestes tat, um das Eis zu brechen. Zum Glück hatte er sich nach dem schweren Eingriff wieder vollkommen erholt, denn es war zwar eine interessante aber doch recht anstrengende Zeit für ihn.
Den Posten des Chargé d’Affaires sollte er bis zu seiner Rückkehr ins Außenamt nach Madrid, Mitte Juni 1976, behalten. Die darauffolgenden neun Jahre blieb José Manuel im Außenamt, in den letzten beiden Jahren leitete er als Generaldirektor die Abteilung für Nordamerika und Pazifik, der er nach seiner Rückkehr zugeteilt worden war. Dazwischen hatte er zwei hektische Jahre in der Presseabteilung verbracht, wo er mitunter auch offizielle Auslandsbesuche von König don Juan Carlos I. und der Königin dona Sofía in situ vorbereitete und an manchen dann auch teilnahm. Dies führte ihn zu einigen Ländern in Süd- und Zentralamerika, nach China und Kanada, nach Belgien und auch zum Staatsbesuch nach Österreich. Zum Opernball, der am Ende des Programms stand, wurde auch ich sehr netterweise eingeladen. Ein wunderschönes Erlebnis, oben in der Mittelloge, mit der Erinnerung an zwei Bälle, die ich in weißem Kleid und mit kleiner Krone unten am Parkett miteröffnet hatte.
Diese neun Jahre in Madrid waren für José Manuel hochinteressant und bildeten einen Höhepunkt seiner Karriere. Sie umfassten die gesamten Jahre, die in Spanien als die Übergangszeit bezeichnet werden und die ersten Jahre der sozialistischen Ministerpräsidentschaft von Felipe González. Als Generaldirektor u. a. für Nordamerika nahm José Manuel einige Male an den Verhandlungen, die González mit der Regierung der Vereinigten Staaten, die damals unter Reagan stand, teil.
1984 wurde er zum außerordentlichen Botschafter ernannt, um Spanien bei der Unabhängigkeitsfeier von Brunei zu repräsentieren. Im selben Jahr wurde er auch zu einem offiziellen Besuch nach Südkorea eingeladen. Mehr als diese paar Details kann ich hier nicht wiedergeben, mehr würde ein ganzes Buch füllen.
Im Jänner 1985 wurde José Manuel zum Botschafter für Schweden ernannt und im darauffolgenden Monat auch zum Botschafter und Leiter der Delegation zur Konferenz für Sicherheit und Abrüstung, die seit Jänner 1984 in Stockholm tagte. So konnte er erst im März seinen neuen Posten antreten, weil darüber hinaus Ende Februar der Staatsbesuch von Naruhito, dem damaligen Kronprinzen von Japan stattfand, dessen Vorbereitung ebenfalls ihm oblag. In Stockholm hatte sich seit seiner letzten Amtszeit die Stimmung gegenüber Spanien verändert. Bald nach José Manuels Ankunft fand der offizielle Besuch von Felipe González statt.
Nach beinahe weiteren fünf Jahren, überfüllt mit vielen denkwürdigen Ereignissen, erwarteten wir täglich die Nachricht seiner Versetzung. Noch Anfang Juni buchten wir einen Charterflug nach Kreta, bei dem man direkt von Stockholm nach Chania flog und dabei über Jugoslawien. Auf dem langen Flug machte jeder von uns beiden, zum Zeitvertreib, eine Liste mit Ländern, in die wir gerne ziehen würden und in welche nicht. Jugoslawien schien dabei nirgends auf, wurde völlig ausgeblendet. Gleich nach unserer Rückkehr von Kreta erfuhren wir von José Manuels Versetzung nach Belgrad und dass er zusätzlich auch als Botschafter für Albanien ernannt worden war.
Jugoslawien. Als José Manuel dort seinen Posten im September 1990 antrat, war das Zerbröckeln des Vielvölkerstaates schon weit vorangeschritten. Eine spanische Ausstellung über die erfolgreiche Übergangszeit des Landes, wurde einige Monate später möglichst weit weg vom belebten Belgrader Zentrum aufgestellt. Sie landete in einem unscheinbaren trostlosen Lokal in Zemun, am anderen Ufer der Save (ehemals Teil von Altösterreich). Neben seinem Antrittsbesuch vor Milošević in Belgrad, war es José Manuel noch gelungen in weiteren drei der insgesamt sechs Teilstaaten einen offiziellen Besuch abzustatten: Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzogowina. Montenegro und Mazedonien waren sich nicht mehr ausgegangen, denn im September 1991 zogen schon die Panzer gegen Kroatien. Am 16. Mai 1992 verließen alle Botschafter der EWG und der Vereinigten Staaten als Protest gegen Milošević Belgrad.
Wir kehrten nach Madrid zurück. José Manuel war weiterhin noch für einige Zeit Botschafter für Albanien, wo er im März des vorangegangenen Jahres seinen Antrittsbesuch gemacht hatte, den man regelrecht als abenteuerlich bezeichnen kann. Insgesamt hatten wir eine Woche in Tirana verbracht. Es war Usus der dortigen Regierung dem jeweiligen Botschafter mitzuteilen, dass Präsident Ramiz Alia ihn ab einem „gewissen Tag“ empfangen würde. Der entsprechende Botschafter fuhr also nach Tirana, wartete vier Tage geduldig auf die Berufung; am fünften Tag ließ er wissen, dass er wegen dringender Geschäfte wieder abreisen müsse. Prompt darauf kam die Antwort, dass man ihn am nächsten Tag empfangen würde… Im Juli 1992 kehrte José Manuel nochmals offiziell nach Albanien zurück, um der Regierung Spaniens Hilfspaket zu übergeben.
Im folgenden Jahr, im April 1993, erhielt José Manuel den hoch interessanten und sehr begehrten Posten des Generalkonsuls in New York City. Dieser wurde zu seinem Lieblingsposten. Nach New York folgten ab August 1998 vier Jahre als Generalkonsul in Frankreich, in Pau, im Südwesten des Landes. Pau, als Hauptstadt der Provinz Pyrénées-Atlantiques, hatte damals im Zusammenhang mit der zeitweiligen französischen Unterstützung der Terroristengruppe ETA politische Schwierigkeiten mit Spanien. Eine hausgemachte Bombe wurde einmal früh morgens vor dem Eingang zum Konsulat gefunden und konnte noch rechtzeitig deaktiviert werden. Nicht ungefährlich, da Konsulat und Residenz im selben Gebäude untergebracht waren und sich das Schlafzimmer des Konsuls oberhalb des Eingangs zum Konsulat befunden hatte. Ansonsten bestand die dortige Arbeit mehrheitlich aus kulturellen Belangen und dem Bestreben die historische Eisenbahnstrecke Pau-Somport–Pyrenäen wieder in Gang zu setzen. Insgesamt waren es vier schöne Jahre, die José Manuels Auslandskarriere beendeten und die Nähe zu Spanien wirkte sich positiv auf das Instandsetzen des zukünftigen Zinnsoldaten-Museums aus.
All die vielen langen Jahre hindurch war der größte Teil seiner schönen Zinnsoldaten-Sammlung zu einem Dornröschenschlaf verurteilt gewesen. In Schuh- und Zigarrenschachteln, sorgsam in Seidenpapier verpackt, wurden sie zuerst im Elternhaus in Guernica verwahrt und dann im Abstellraum des Kellers, den wir gemeinsam mit dem Kauf einer neuen Wohnung in Madrid erworben hatten. Einige Stücke aber führte José Manuel immer mit sich und kaufte auch während diverser Reisen weitere bei Antiquaren in London, Paris und auch Wien ein. 1994 realisierte sich sein Traum. Wir erwarben in der kleinen historischen Stadt Sepúlveda, unweit von Madrid, ein kleines Haus, das der Sammlung als Museum dienen sollte. Nach einer vollkommenen Renovierung 1998 und bald darauf auch mit Vitrinen ausgestattet, war das Gebäude bereit, seine neuen kleinen Bewohner aus Zinn und Blei aufzunehmen. Im März 2005 trat José Manuel seinen Ruhestand an und konnte auf eine interessante und erfüllte Laufbahn zurückblicken. Am 1. Mai 2003 öffnete das Museum erstmals seine Pforten. Ich habe bisher immer von Zinnsoldaten gesprochen aber José Manuel gab dem Museum ausdrücklich den Namen „Museo de figuras de juguetes antiguas“, kurz FiJAS (“Museum alter Spielfiguren”), da rund 30 % der Sammlung aus Zivilfiguren besteht. Es wurde ein schöner Erfolg und von Groß und Klein genossen. José Manuel erfreute sich an ihm bis zu seinem allzu frühen Tod, fünf Jahre später, am 19.6.2008. Er verstarb im Alter von 73 Jahren in Madrid an einem Herzinfarkt – für den Betroffenen die barmherzigste Art in das ewige Leben hinüber zu gehen.
José Manuel war ein Leben lang immer rege an Geschichte interessiert und hinterließ mehrere Bücher. Das erste schrieb er in Washington, es behandelt den Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898. Es beschreibt den rasch voranschreitenden Imperialismus der Amerikaner und das endgültigen Ende Spaniens als Weltmacht, welches durch den Verlust von Kuba und den Philippinen besiegelt wurde. Das Buch fand einen großen Leserkreis. Auch schrieb er über die politische Lage zu Zeiten seines Großvaters und sein Büchlein über Zinnsoldaten wird jetzt noch von Sammlern und Kennern als die „spanische Bibel” hinsichtlich der Materie beschrieben.
Was José Manuel und mich betrifft: Es gibt den Spruch, man muss im Leben ein Kind in die Welt setzen, einen Baum anpflanzen und ein Buch schreiben. Sowohl er als auch ich haben nicht nur mehrere Bäume angepflanzt und mehrere Bücher geschrieben, der Kindersegen jedoch wurde uns leider verwehrt. Doch kann ich aus ganzem Herzen sagen, dass ich jedem Ehepaar eine solch´ glückliche Ehe wünsche, wie sie uns zuteil wurde.
Ursula de Allendesalazar, Spanien im Herbst 2023
10.000 Stunden Mautner Markhof
/in Allgemein /von Beate HemmerleinEin Projekt dieses Ausmaßes – gemeint ist die vorliegende Website – kann man nicht alleine mit konzeptivem Know-how, kreativer Stärke, Arbeitswillen und Durchhaltevermögen bewältigen. Es ist die Seele eines Werkes, die seine Vollkommenheit ausmacht – und ich hatte gute Begleiter, die es mir ermöglicht haben, dieses Werk mit Seele zu vollbringen. Jeder für sich hat mich immer wieder bestärkt und motiviert – jeder auf seine Art und Weise; manche aktiv, manche aus dem Gendenken heraus, manche punktuell, manche stetig. Sie sind es, deren Beitrag ich nicht ungewürdigt lassen möchte:
Für Adolf Ignaz
Dessen Pioniergeist, Fleiß und Wille (wie passend sein Wahlspruch zum Wappen) im Zeitraum eines nur halben Menschenlebens Unglaubliches für Generationen hinweg ermöglichten. Ein Selfmade-Mann mit dem Herz am rechten Fleck, dessen Andenken es gilt weit über wirtschaftliche Errungenschaften hinaus zu würdigen und dessen Biographie – so wie ich hoffe – all seinen Nachfahren die Motivation gibt, sich nicht nur auf eventuelle ererbte gesellschaftliche Privilegien zu beschränken.
Für Carl Ferdinand
Der mich innerlich rührte. Als Knabe, in jungen Jahren und noch einfachen Verhältnissen bereits für die Familie sorgend, als junger Erwachsener pflichtbewusst den vorbestimmten Weg an der Seite seines Vaters beschreitend, als gereifter Mann sich gezwungen sah, den Freitod zu wählen. Und dies mit der so einfachen berührenden letzten Bitte um Vergebung, ihm dennoch die Sterbesakramente nicht zu verweigern.
Für Victor
Den ich im vorliegenden dynastischen Kontext als erfrischend herausleuchtend empfinde. Nicht auf sozialen Aufstieg durch Heirat bedacht, kinderlos geblieben, den schönen Künsten und individueller Lebensfreude zugetan kann ich nicht umhin, dass dieser historisch belegte heitere und angenehme Zeitgenosse, Bruder und Onkel mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Und, wie ich feststellen musste, er nicht ausreichend dafür gewürdigt wird, dass es nur seiner wirtschaftlichen Entscheidung zu verdanken ist, dass letztendlich die Brauerei Schwechat in die Familie übergehen konnte.
Für Manfred II.
Im Gedenken an den lieben Herrn Professor, der mir ausnahmslos freundlich und wohlwollend gegenübergetreten ist und sein Büro an der Seilerstätte bei Bedarf immer mit mir geteilt hat. Nie werde ich auch unsere letzte Begegnung im Lift am Stubenring vergessen.
Für Uki
Der Liebevollen und Sorgsamen, deren Herzensbildung und Gesinnung einer Nachfahrin von Adolf Ignaz mehr als würdig genannt werden darf. Selbst Schriftstellerin, hat sie dafür gesorgt, dass viel Wertvolles erhalten bleibt und konnte auch so manche ausführliche Schilderung noch aus vielen eigenen Erinnerungen beisteuern.
Für Maximilian
Der allen Stürmen und Widrigkeiten trotzend, mit Intelligenz, Humor, Scharfsinn und auch großem Herzen unermüdlich daran arbeitet, die Werte, Fähigkeiten und Tugenden der vorangegangenen Generationen nicht nur nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, sondern sie auch zu leben und vor allem mit modernem Know how eine zeitgemäße Brücke ins 21. Jahrhundert zu schlagen. Für Maximilian – den letzten Ritter!
Für Viktor
Den besten, korrektesten und zuverlässigsten Partner, den man sich nur wünschen kann und der niemals Zeit und Mühe gescheut hat, um mit seinen detailgenauen Recherchen das Projekt auf den inhaltlich hochwertigen Stand zu bringen, den wir mit dieser Website präsentieren können.
Für Abi & Rike
Die mit so viel Engagement und Hingabe ihr Erbe durchforsten und in vieler Nächte Arbeit unermüdlich recherchieren, scannen und transkribieren. Dank ihnen konnte auch – aber nicht nur – die Linie Reininghaus wieder zum Leben erweckt werden!
Für Theodor Heinrich
Der mich zu Beginn des Jahres 2017 auf diese historische Reise schickte, die mich nicht nur durch einen großen Teil österreichischer Geschichte geführt hat, sondern auch endlich all die Erzählungen verstehen ließ, denen ich während der vergangenen drei Jahrzehnte – mehr zusammenhanglos – gelauscht hatte. Einzig seiner Vision, Tatkraft und Großzügigkeit ist es zu verdanken, dass all das, das einst in Böhmen mit Adolf Ignaz seinen Anfang genommen hat und in den 1990er Jahren von Georg (IV.) J. E. aufgegriffen wurde, seinen Weg aus den Papierarchiven finden konnte und durch den Einsatz zeitgemäßer Medien auch künftigen Generationen weltweit erhalten bleiben kann.
10.000 Stunden Mautner Markhof – möge die spannende Reise noch viele Stunden Mautner Markhof mehr bringen.
Die Weitergabe des Feuers
/in Allgemein /von Theodor Heinrich Mautner MarkhofDie Geschichte des Hauses Mautner Markhof ist eine Geschichte vieler Schicksale. Eine Geschichte von Tradition, von Erfolgen und natürlich auch von Rückschlägen. Herausragend sind die Pioniere, die mit Leidenschaft ihre Visionen verfolgten und so auch die Gesellschaft der jeweiligen Zeit mit beeinflussten, manche davon nachhaltig.
Familie kann man sich nicht aussuchen, wie es so schön heißt, das gilt natürlich auch für jeden von uns, mit allen Vor- und Nachteilen. Das, was das Haus Mautner Markhof jedoch all seinen Mitgliedern und Nachkommen mitzugeben vermag, ist die Gewissheit, dass mit Hingabe, Engagement, Glauben, Willen und Durchhaltevermögen alle Träume, Wünsche und Vorstellungen realisierbar sind.
Adolf Ignaz war mutig, fortschrittlich, kreativ und wegweisend. Er hat erschaffen, hat bewirkt, gestaltet, hervorgebracht und – vor allem anderen – hatte das Herz am rechten Fleck. Seinen Geist zu bewahren, bedeutet also vielmehr nicht nur Nutznießer materieller und gesellschaftlicher Privilegien zu sein, sondern couragiert neue Wege zu beschreiten, an sich zu glauben und eigene richtungsweisende Ideen und Projekte ins Leben zu rufen.
“Innovate don´t imitate“ – oder um es mit Gustav Mahlers Worten zu sagen „Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche“.
Um dies auch zu ermöglichen und allen Familienmitgliedern, wo sie auch sein mögen, ihre Wurzeln zu erhalten, habe ich im Zeitalter der neuen Medien die Gelegenheit ergriffen ihre Möglichkeiten zu nutzen und den Grundstein dazu im Rahmen der Internetseite gelegt. Ich wünsche und hoffe, dass sich auch in jeder kommenden Generation ein paar Nachkommen finden, die das weiterführen, was ich initiiert habe und somit das erhalten, was Adolf Ignaz so herausragend begonnen hat.
Verfasst von Theodor Heinrich Mautner Markhof
Großfamilie Mautner Markhof im Zeitungs- und Zeitschriftenarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
/in Familienchronik /von Ulrike ReininghausWer suchet, der findet…
Über einen Social Media-Link zum Thema Ahnenforschung landete ich kürzlich im Anno, dem Online Zeitungs- und Zeitschriftenarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek. Interessehalber gab ich in die Suchmaske die Namen Mautner Markhof und Reininghaus ein – nicht ahnend, wie viele Dokumente mir entgegenspringen würden. Meiner Neugier geschuldet, darüber, was die Presse in den Jahrzehnten vor und nach der Jahrhundertwende über die Familie veröffentlicht hatte (und was davon schon digitalisiert worden war), durchforstete ich sämtliche Dateien nach den relevantesten Inhalten.
Selektiert habe ich dann 181 Treffer: Artikel, Schlagzeilen, Anzeigen und „Salon“-News zu Personen und Ereignissen, die beim passenden Thema auf dieser Webseite bereits dokumentiert wurden. So fanden Berichte über Firmenjubiläen, Geburtstage, Hochzeiten, Ehrungen, Vereinsfeiern, Empfänge, Sportevents, Geschäfts- und Familienreisen, Sanatoriums- und „Cur“-Aufenthalte, Bälle, Wohltätigkeitsveranstaltungen aber auch Gerichtsprozesse, Todesfälle und Familiendramen ihren Weg aus der Versenkung zurück.
Dateienliste Österr. Nationalbibliothek (blau Mautner Markhof, rot Reininghaus).
Dateienliste Österr. Nationalbibliothek (blau Mautner Markhof, rot Reininghaus).
Dateienliste Österr. Nationalbibliothek (blau Mautner Markhof, rot Reininghaus).
Dateienliste Österr. Nationalbibliothek (blau Mautner Markhof, rot Reininghaus).
Die damaligen Schreiber und Journalisten hatten bei der Größe der Familie wohl häufig Mühe, die Verwandtschaftsverhältnisse korrekt darzustellen – ihnen fehlte natürlich der wunderbare Stammbaum, der auf dieser Webseite unter Genealogie zu finden ist (danke, lieber Viktor!).
Und wer weitere Schlagzeilen in Erinnerung hat bzw. seinem eigenen Familiennamen nachgehen möchte, der wird in den Dateien und Datenbanken der Nationalbibliothek garantiert fündig werden.
Haftung, Nutzung und Zitierung Anno/Österr. Nationalbibliothek
Beispiele aus dem Anno der Nationalbibliothek
Elite-Festball Familie Reininghaus, Tagespost Abendblatt, Graz, 12. Februar 1877, S. 1-2, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Nachruf Julie Marcelline Mautner v. Markhof, Neuigkeits-Welt Blatt, 22. April 1887, S. 3, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Fritz Reininghaus, Sohn von Julius Reininghaus, Ballonfahrt, Vorarlberger Volksblatt, 17. Juni 1888, S. 1, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Fahnenweihe Donaufelder Sängerbund, Martha und Theodor I. Mautner v. Markhof, Floridsdorfer Zeitung, 22. August 1896, S. 2-4, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Verschiebung der Hochzeit von Gerty Keil (Enkelin von Johann Peter v. Reininghau), und Karl v. Rokitansky aufgrund des Todes von Adolf Ignaz Mautner v. Markhof, Gambrinus, 15. September 1903, S. 7, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Edith von Haynau, Enkelin von Carl Ferdinand Mautner v. Markhof, Wiener Salonblatt, 2. Februar 1907, S. 7, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Adolf Ignaz und Marcelline Mautner v. Markhof, Stiftungen für Waisen, Floridsdorfer Zeitung, 19. Oktober 1907, S. 3, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Hochzeit Luise v. Hebra (Enkelin von Johann Peter v. Reininghaus) und August Urbanski v. Ostrymiecz, Sport & Salon, 24. Oktober 1908, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Unfalltod Edmund v. Cnobloch (Schwiegersohn von Johann Peter v. Reininghaus) Kärntner Zeitung, 28. Mai 1914, S. 4, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Unfalltod Edmund v. Cnobloch (Schwiegersohn von Johann Peter v. Reininghaus), Oesterreichische Morgenzeitung und Handelsblatt, 28. Mai 1914, S. 2, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek.png
Fritz Reininghaus, Sohn von Julius Reininghaus, Beschwerde gegen Ministerium, Die Neue Zeitung, 11. Dezember 1914, S. 4, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Hochzeit Emma v. Reininghaus, Tochter von Hans v. Reininghaus, und Franz Josef v. Mayer-Gunthof, Wiener Salonblatt, 11. Juni 1921, S. 7, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Verlobung Gertrud Mautner v. Markhof, (Tochter von Theodor I.) mit Egon Corti alle Catene, Wiener Salonblatt, 12. Mai 1923, S. 10, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Nachruf Eduard Keil v. Bündten (Schwiegersohn von Johann Peter v. Reininghaus und Vizepräsident Brüder Reininghaus) 6-Uhr-Blatt, Graz, 29. März 1926, S. 4, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Nachruf Eduard Keil v. Bündten (Schwiegersohn von Johann Peter v. Reininghaus) und Vizepräsident Brauerei Reininghaus, Freie Stimmen, 1. April 1926, S. 2, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Hochstapler betrügt Friederike Mautner v. Markhof (Schwiegertochter von August) in Absam, Innsbrucker Nachrichten, 16. September 1926, S. 6-7, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Todesopfer bei Fußballspiel mit Mautner-Markhof-Mannschaft, Die Stunde, 19. Juli 1933, S. 4, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Marylin Mautner v. Markhof, 2. Ehefrau von Georg III. (Buwa), Wiener Salonblatt, 15. Mai 1938, S. 11, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek
Familientreffen Reininghaus / Juni 1982
/in Reininghaus/Linie 1 /von Albrecht ReininghausGedenktag für Therese v. Reininghaus
Anlässlich des 150. Geburtstags von Therese v. Reininghaus (4. Mai 1982) fand im Juni 1982 ein Gedenktreffen der Familie in Graz statt. Ihr Urenkel Johann „Hansi“ Urbanski v. Ostrymiecz, Enkel ihrer Tochter Adele v. Hebra, und seine Frau Silvia hatten dazu geladen.
Einladung und Programm anlässlich des 150. Geburtstages von Therese v. Reininghaus
Das umfangreiche Programm führte die Gäste zu den Familiengräbern, den ehemaligen Reininghaus-Wohnsitzen und zum Brauereigelände. Begonnen wurde mit einer Andacht auf dem Evangelischen Friedhof St. Peter, gefolgt vom Besuch des Metahofes in der Babenbergerstraße 14, an dem laut Einladung „die älteren Vettern, die ihn noch in vollem Glanz erlebt haben, von den alten Tagen erzählten“. Danach fuhren die zahlreich erschienenen Verwandten weiter zur Brauerei nach Steinfeld und zum Hardter Schlössl in der Gemeinde Thal, „wo wieder ein Bild der schönen alten Zeit vermittelt werden sollte“. Für den Ausklang auf der Marhof-Wiese in Thal hatte Hansi Urbanski eine kleine Erinnerungsausstellung vorbereitet. Anschließend spielte die Thaler Dorfmusik ein Gedächtnisständchen. Und wer weiß, vielleicht hatte Therese ja ihre schützende Hand über die Familie gehalten, denn den ganzen Tag über war wunderschönster Sonnenschein.
Fotos: Dieter Reininghaus
Kapellenbau „Familie Reininghaus“, Evangelischer Friedhof St. Peter, Graz
Andacht am Grabmonument „Familie von Reininghaus“, Evang. Friedhof St. Peter, Graz
Andacht am Grabmonument „Familie von Reininghaus“, Evang. Friedhof St. Peter, Graz
Portal Reininghaus´sche Metahof, Babenbergerstr. 14, Graz
Familie Reininghaus am Metahof, Babenbergerstr. 14, Graz
Dieter (Dietrich), Hildegard Reininghaus, Abi (Albrecht) am Metahof, Graz
Vortrag in der Brauerei Reininghaus in Steinfeld, Graz
Eintreffen der Familie Reininghaus am Schloss Hardt
Zusammenkunft der Familie am Schloss Hardt
Reininghaus´sche Schloss Hardt mit Turmuhr
Abi (Albrecht) Reininghaus am Brunnen am Marhof in Thal
Ausklang des Reininghaus´schen Familientreffens am Marhof in Thal
Trauungsregister / Sterberegister der Familien Mautner Markhof und Reininghaus
/in Familienchronik /von Ulrike ReininghausWas Kirchenbücher offenbaren
Im Rahmen meiner „Dauerrecherche“ für diese Webseite konnte ich die Nachrufe und Parten aus dem Zeitungsarchiv der ÖNB mit Details zu den Einsegnungen endlich für eine gezielte Suche nach Sterbeeinträgen bei Matricula Online nutzen. Als ehemalige Krankenschwester hatte ich außerdem schon immer eine berufsbedingte Neugier was Todesursachen betrifft. Mit der Ortsinformation „Dom- und Metropolkirche zum Heiligen Stefan“ aus dem Nachruf des Wiener Salonblatts für Adolf Ignaz Mautner v. Markhof war es dann nicht mehr weit zu seinem Kirchenbuch-Sterbeeintrag, inklusive der Todesursache „Herzlähmung“. Allerdings musste ich meine Kenntnisse im Entziffern der häufig fast unleserlichen Kurrent und Sütterlin Handschriften erheblich auffrischen. Und so hangelte ich mich weiter durch die digitalisierte Vergangenheit, von seinem Eintrag zu dem seiner Ehefrau, weiter zu deren Kindern sowie zu den Taufen, Trauungen und Sterbeeinträgen vieler weiterer Familienmitglieder. Es fanden sich auch Einträge von Kindern, die leider schon vor dem ersten Lebensjahr verstorben waren, deren Namen bislang aber nicht offiziell dokumentiert wurden.
Interessant sind außerdem die kleinen Infos und später eingefügten Anmerkungen, die viele dieser Matrikelverzeichnisse enthalten – Adressen, Konfessionen, Erläuterungen zu Adelsprädikaten und Namensführungen, Kirchenaustritte, Originalunterschriften von Paten und „Beiständen“, Testamentshinterlegungen, Berufsbezeichnungen, Großjährigkeitserklärungen für minderjährige Bräute, die Auswahl der Babynamen anhand der Paten etc.
Einige Beispiele:
Besonders zwischen den Familien Mautner und Reininghaus gab es für die vielen neugeborenen Kinder einen regen Austausch an Patenonkeln und -tanten, woraus eine Häufigkeit bestimmter Namen resultierte, teilweise als Zweit- oder Drittnennung. Die zuständigen Kirchenpersonen machten bei den Eintragungen jedoch gerne mal kleine Fehler – am häufigsten schrieben sie Karl statt Carl und Viktor statt Victor. Die Adelstitel wurden oft nachträglich ergänzt, inklusive umfassender Erläuterungen zur Verleihung der Adelsprädikate an die jeweiligen Väter oder Großväter.
Soweit als Anmerkungen in den Taufeinträgen verzeichnet, gab es damals schon Austritte aus der katholischen Kirche: Carl Reininghaus, Hans v. Reininghaus und Georg II. Anton Mautner v. Markhof, gefolgt von seinen Söhnen Georg III. und Gustav I. Mautner v. Markhof. Georg III. (Buwa) trat ein halbes Jahr vor seiner zweiten Ehe 1937 wieder ein, während Hans v. Reininghaus 1945 zum dritten Mal standesamtlich heiratete, in Graz.
Das Schicksal früh verstorbener Kinder traf leider viele Eltern, darunter gleich beide Reininghaus-Brüder. Johann Peter und Therese bekamen 1861 zwischen den Zwillingen Emma/Martha und Sohn Hugo noch eine Tochter namens Margaretha, die mit 9 Monaten an Meningitis starb, während Julius und Emilie Reininghaus den Tod ihres nur 5 Monate alten dritten Kindes durch „Atemlähmung“ verkraften mussten. Ein Jahr später kam Sohn Fritz auf die Welt. Man findet die Inschriften „Unser liebes Gretchen“ und „Unsere liebe kleine Gabriele“ im Kapellenbau „Familie Reininghaus“ auf dem Grazer Friedhof St. Peter. Auch Carl Ferdinand Mautner v. Markhof und seine zweite Frau Editha waren betroffen – ihr erstes Kind kam 1875 „totgeboren“ auf die Welt. In der damaligen Zeit für Carl Ferdinand wahrscheinlich umso tragischer, weil es ein Sohn war. Hatte er doch aus seiner ersten Ehe 6 Töchter und bislang mit Victor „nur“ einen männlichen Nachkommen und bekam danach mit Editha 3 weitere Töchter. August Mautner v. Markhofs erster Sohn überlebte übrigens nur 4 Wochen.
So abenteuerlich Todesursachen wie „Hirnschlagfluss“ oder „Zungenentartung“ auch klingen mögen, machen sie einen eher nachdenklich bis traurig, wenn man bedenkt, dass die „Zuckerharnruhr“ von Georg I. Heinrich Mautner v. Markhof nichts anderes war als Diabetes und ihm heute wohl ein bisschen Insulin und ein paar Ernährungstipps geholfen hätten älter als 63 Jahre zu werden. Für andere Vorfahren kamen dagegen Antibiotika, Chemotherapie, Blutdrucksenker und Betablocker zu spät. So kollabierte Helene, die Witwe von Victor Mautner v. Markhof, mit 59 Jahren filmreif im Foyer des Wiener Opernkinos und starb noch vor Ort, was laut Sterbeeintrag durch „Herzfleischentartung/Herzklappenfehler“ verursacht worden sein soll. Leider gab es auch diverse Suizide, darunter den Fenstersturz von August Mautner v. Markhof im Alter von nur 40 Jahren, im Sterbebuch bekanntermaßen als „Hirnlähmung“ getarnt, während man bei seinem Bruder Carl Ferdinand schonungslos „Selbstmord durch Erschießen“ eintrug. Die gleiche Art zu sterben wählte auch der junge Oskar, Ludwig Mautner v. Markhofs zweiter Sohn aus dritter Ehe. Tragischer Weise erschoss dieser sich mit 14 Jahren, ausgerechnet „am öffentlichen Klosett“ am Graben, der laut wien.info „ersten und mit Abstand schönsten im Jugendstil errichteten unterirdischen Bedürfnisanstalt der Stadt“. Sein alter Vater starb ein Jahr später mit 82 Jahren, ganz unspektakulär an „Gefäßverkalkung“.
Fazit:
Bei der beachtlichen Größe der Familie ist ein Ende dieser Recherche nicht abzusehen. Die Digitalisierung der Kirchenbücher läuft weiter und es ist zu hoffen, dass zukünftig auch die Evangelische Kirche und noch viele andere Institutionen im In- und Ausland mit ihren Dokumenten nachziehen, sodass noch mehr Informationen aus den Tiefen der Vergangenheit auftauchen.
Trauungsregister der Familien Mautner Markhof und Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Johann Peter Reininghaus und Therese Mautner, Matricula Online, 03., Rennweg – Maria Geburt Trauungsbuch | 02-05, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Georg I. Heinrich Mautner v. Markhof und Carolina „Charlotte“ Biehler, Matricula Online, 06., Gumpendorf Trauungsbuch | 02-33, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Theodor v. Oppolzer und Cölestine Mautner v. Markhof, Matricula Online, Baden-St. Helena (Baden St. Christoph) Trauungsbuch | 02-04, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister August Mautner v. Markhof u. Elisabeth v. Ankern, Matricula Online, 01., St. Augustin Trauungsbuch | 02-13, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Theodor I. Mautner v. Markhof und Martha Eisl, Graz-Dom Trauungsbuch VIII 1885-1897 | 1080, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Georg II. Mautner v. Markhof und Emy v. Reininghaus, Graz-St. Leonhard Trauungsbuch XV 1893-1902 | 523, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Maria Seraph. Mautner v. Markhof u. Anton Willner, Matricula Online, 03., Rennweg – Maria Geburt Trauungsbuch | 02-05, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Carl-Ferd. Mautner v. Markhof u. Joh. Kleinoscheg, Matricula Online, Graz-Hl. Blut Trauungsbuch XXII 1858-1869 | 626, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Johanna Mautner v. Markhof u. August Mittag v. Lenkheim, Matricula Online, 01., St. Stephan (Stephansdom) Trauungsbuch | 02-090, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Luise v. Reininghaus u. Moriz Piffl, Matricula Online, Thal Trauungsbuch 5 1847-1896 | 15944, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Carl-Ferd. Mautner v. Markhof u. Editha v. Sunstenau, Matricula Online, 01., St. Peter Trauungsbuch | 02-06, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Adele v. Reininghaus u. J. v. Hebra, Matricula Online, Graz-Strassgang Trauungsbuch VII 1870-1895 | 1130, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Emma v. Reininghaus u. Eduard Keil v. Bündten, Matricula Online, Graz-Strassgang VII 1870-1895 | 1130, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Martha v. Reininghaus u. Adolf v. Odelga, Matricula Online, Graz-Strassgang Trauungsbuch VII 1870-1895 | 1130, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Gustav I. v. Reininghaus u. Maria Eisl, Matricula Online, Graz-St. Andrae Trauungsbuch IX 1880-1886 | 1562, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Maria Eleon. Mautner v. Markhof u. Rudolf v. Wächter, Matricula Online, 21., Grossjedlersdorf Trauungbuch | 02-02, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Hugo v. Reininghaus u. Paula v. Jansekowitsch, Matricula Online, Thal Trauungsbuch 5 1847-1896 | 15944, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Ludwig Mautner v. Markhof u. Maria Anna Wallach, Matricula Online, 09., Votivkirche Trauungsbuch | 02-05, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Hans v. Reininghaus u. Virginia Agujari, Matricula Online, Thal Trauungsbuch 5 1847-1896 | 15944, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Friederike v. Reininghaus u. Hermann Künigl zu Ehrenburg u. W., Matricula Online, Graz-Mariahilf Trauungsbuch XII 1897-1901 | 1068, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Gustav Piffl u. Adolfine Percevic, Matricula Online, Thal Trauungsbuch 6 1897-1938 | 15935, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Gustav II. v. Reininghaus u. Ilse Engelmann, Matricula Online, Graz-St. Leonhard Trauungsbuch XVI 1902-1911 | 528, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Maria Leop. Mautner v. Markhof (Tochter Ludwig MM) u. Rudolf Thun-Hohenstein, Matricula Online, Oberalm Trauungsbuch | TRBI, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Ludwig Mautner v. Markhof u. Anna Lang, Matricula Online, 09., Lichtental Trauungsbuch | 02-38, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Gertrud Mautner v. Markhof u. Egon Conte Corti, Matricula Online, 21., Floridsdorf Trauungsbuch | 02-22, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Eleonore Mautner v. Markhof u. Franz v. Wächter, Matricula Online, 03., Rennweg – Maria Geburt Trauungsbuch | 02-06, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Peter v. Reininghaus (Sohn Hans v. R.) u. Anna Widmann, www.mza.cz/actapublica/matrika, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Julius Reininghaus u. Emilie Mautner Markhof, Matricula Online, Graz-St. Andrae Stadt Tr.buch 6 1854-1868 | 6483, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Johanna v. Reininghaus (Tochter Hans v. R.) u. Viktor v. Haynau, Matricula Online, Graz-Dom Trauungsbuch XI 1919-1923 | 1088, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Emma v. Reininghaus (Tochter Hans v. R.) u. F. Mayer-Gunthof, Matricula Online, Graz-St. Leonhard Trauungsbuch XIX 1920-1922 | 10816, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Marceline Mautner v. Markhof (Tochter Georg II. MM) u. H. Bertele, Matricula Online, 21., Jedlesee Trauungsbuch | 02-11, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Kurt Reininghaus (Sohn Hans v. R.) u. B. Springer, Matricula Online, Reidling Trauungsbuch | 02/07, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Susanna v. Hebra u. E. V. v. Auenstein, (Tochter Adele v. Reininghaus) Matricula Online, Thal Trauungsbuch 6 1897-1938 | 15935, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Gertrude Keil (Tochter Emma v. Reininghaus) und Karl v. Rokitansky, Matricula Online, Graz-Strassgang Trauungsbuch 8 1895-1919 | 1140, Transkription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Theresia v. Reininghaus (Tochter Hans v. R.) u. F. v. Velikipriloh, Matricula Online, Thal Trauungsbuch 6 1897-1938 | 15935, Trankription Ulrike Reininghaus
Trauungsregister-Eintrag Martha Keil v. Bündten (Tochter Emma v. Reininghaus) und Rudolf Tupay v. Isertingen, Matricula Online, Graz-Strassgang Trauungsbuch 8 1895-1919 | 1140, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister der Familien Mautner Markhof und Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Gabriele Reininghaus, Matricula Online, Graz-Strassgang Sterbebuch VI 1853-1887 | 1154, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Margaretha v. Reininghaus, Matricula Online, Graz-Strassgang Sterbebuch VI 1853-1887 | 1154, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Totgeb. Sohn von Carl Ferdinand Mautner v. Markhof, Matricula Online, 03., Rennweg – Maria Geburt Sterbebuch | 03-09, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Gustav I. v. Reininghaus, Matricula Online, Graz-Strassgang Sterbebuch VI 1853-1887 | 1154, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag August Mautner v. Markhof, Matricula Online, 01., St. Stephan (Stephansdom) Sterbebuch | 03-47, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Elise Mautner v. Markhof, Matricula Online, 01., St. Stephan (Stephansdom) Sterbebuch | 03-47, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Theodor v. Oppolzer, Matricula Online, 8., Alservorstadtpfarre Sterbebuch | 03-024, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Emilie Reininghaus, geb. Mautner v. Markhof, Graz-St. Leonhard Sterbebuch VIII 1883-1899 | 503, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Julie Marcelline Mautner v. Markhof, Matricula Online, 01., St. Stephan (Stephansdom) Sterbebuch | 03-47 (Transkription Ulrike Reininghaus)
Sterberegister-Eintrag Adolf Ignaz Mautner v. Markhof, Matricula Online, 01., St. Stephan (Stephansdom) Sterbebuch | 03-47 (Transkription Ulrike Reininghaus)
Sterberegister-Eintrag Carl Ferdinand Mautner v. Markhof, Matricula Online, 03., Rennweg – Maria Geburt Sterbebuch | 03-11, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Gottfried v. Wächter, Matricula Online, 04., St. Elisabeth Sterbebuch | 03-19, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Georg I. Heinrich Mautner v. Markhof, Matricula Online, 09., Votivkirche Sterbebuch | 03-09, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Charlotte Mautner v. Markhof, Matricula Online, 09., Votivkirche Sterbebuch | 03-09, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Emma Keil v. Bündten, geb. v. Reininghaus, Graz-Strassgang 8 1902-1912 | 1397, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Marie Willner, geb. Mautner v. Markhof, Matricula Online, 01., Unsere Liebe Frau zu den Schotten Sterbebuch | 03-23, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Wilhelm Mittag zu Lenkheim, Matricula Online, 01., St. Stephan (Stephansdom) Sterbebuch | 03-48, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Johanna Mittag zu Lenkheim, Matricula Online, 01., St. Stephan (Stephansdom) Sterbebuch | 03-48, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Adolf v. Odelga, Matricula Online, 01., St. Stephan (Stephansdom) Sterbebuch | 03-48, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Oskar Mautner v. Markhof, Matricula Online, 01., St. Stephan (Stephansdom) Sterbebuch | 03-49, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Ludwig Mautner v. Markhof, 01., St. Stephan (Stephansdom) Sterbebuch | 03-49, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Editha Mautner v. Markhof, Matricula Online, 03., Rennweg – Maria Geburt Sterbebuch | 03-25, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Victor Mautner v. Markhof, 03., Landstrasse – St. Rochus Sterbebuch | 03-37, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Helene Mautner v. Markhof, Matricula Online, 01., St. Augustin Sterbebuch | 03-12, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Eugenia Mautner v. Markhof (Säugling), Matricula Online, 21., Floridsdorf Sterbebuch | 03-04, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Oscar Mautner v. Markhof (Säugling), Matricula Online, 01., St. Stephan (Stephansdom) Sterbebuch | 03-46, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Martha v. Odelga, geb. v. Reininghaus, Matricula Online, Graz-Mariahilf Sterbebuch VII 1877-1894 | 1392, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Hans v. Hebra, Matricula Online, 04., St. Karl Borromaeus Sterbebuch | 03-16, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Maria Anna Mautner v. Markhof (2. Ehefrau Ludwig MM), Matricula Online, Kaltenleutgeben Sterbebuch | 03-05, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Hermann Künigl zu Ehrenburg u. W., Matricula Online, Graz-St. Leonhard Sterbebuch IX 1900-1910 | 507, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Robert Mautner v. Markhof (Sohn Ludwig MM), Matricula Online, St. Johann im Pongau Sterbebuch | STBIX, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Else v. Cnobloch, geb. v. Reininghaus, Matricula Online, Graz-Mariahilf Sterbebuch X 1918-1931 | 20133, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Therese v. Reininghaus, Matricula Online, Graz-Mariahilf Sterbebuch X 1918-1931 | 20133, Transkription Ulrike Reininghaus
Sterberegister-Eintrag Eleonora v. Wächter, geb. Mautner v. Markhof, Matricula Online, 09., Votivkirche Sterbebuch | 03-13, Transkription Ulrike Reininghaus
Übertritt der Familie Mautner zum katholischen Glauben
/in Familienchronik /von Ulrike ReininghausDer Übertritt der Familie Mautner (damals noch ohne das Prädikat „von Markhof“) zum katholischen Glauben erfolgte am 18. April 1846, wie die Taufbuch-Einträge der römisch-katholischen Pfarrkirche Maria Geburt in Wien zeigen. Da diese Kirche damals auch für das ehemalige Waisenhaus im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße zuständig war, wurde sie „Waisenhauskirche“ genannt. Adolf Ignaz und Julie Marceline hatten zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Jahre in Wien gelebt und waren 44 bzw. 34 Jahre alt. Ihre älteste Tochter Therese stand kurz vor ihrem 14. Geburtstag, Carl Ferdinand war 12, Ludwig 10 und Maria 9 Jahre alt, Emilie feierte einen Tag zuvor ihren 8. Geburtstag, Georg I. Heinrich war fast 6, Eleonora 4, August fast 3 und Coelestine ein Jahr alt. Das zehnte Kind, Johanna, kam erst zwei Jahre später zur Welt. Sie ist die einzige in der Familie, in deren Taufbuch-Eintrag schon bei der Geburt ein Strichlein bei „Religion Katholisch“ gemacht wurde. Nach den Eltern wurden zuerst die Söhne, dann die Töchter eingeschrieben.
Die genannte Wohnadresse der Familie war St. Marx, damals noch Bürgerversorgungshaus der Stadt Wien: „Versorgungsbedürftige Bürger und deren Angehörige wurden ab 1785 aus dem Bürgerspital nach St. Marx überstellt. Das nunmehrige Bürgerversorgungshaus wurde vom Spitalamt geleitet und über den neu geschaffenen Bürgerspitalfonds finanziert. Wie viele damalige Fürsorgeeinrichtungen verfügte auch St. Marx über einen eigenen Wirtschaftsbetrieb (Wälder, Äcker, Wiesen, Gärten, Weingärten, Brauhaus untertänige Häuser usw.). Das Areal samt Brauhaus von St. Marx erwarb 1857 der Bierbrauer Adolf Ignaz Mautner, der das Brauhaus schon früher gepachtet hatte. Ab dieser Zeit erfolgte die Umgestaltung der gesamten Realität, die sich zu einer der größten Bierbrauereien Österreichs entwickelte.“ Quelle: „Wien Geschichte Wiki“ des Wiener Stadt- und Landesarchivs und der Wienbibliothek / St. Marx – vom Siechhaus zur Erfolgsbrauerei
Auch die „Pathen“ und ihre „Character/Condition“, die man in den Taufeinträgen findet, haben größtenteils Bezug zum Bürgerversorgungshaus. Den Söhnen wurden Amtsdirektoren, Verwalter und Ärzte zugeordnet, den Töchtern meistens deren Ehefrauen – allerdings bekam Maria Seraphine als Patin eine Erzieherin der Mautner-Familie. Adolf Ignaz wählte für sich selbst den aus Mähren stammenden k. k. Regierungsrat und damaligen Wiener Bürgermeister Ignaz Czapka Ritter von Winstetten.
Der damalige Prozess des Konvertierens zum Christentum und zum Erhalt der Taufbewilligungen wird hier ausführlich beschrieben: „Wesentlich einfacher und klarer waren die Regelungen bei Erwachsenen. Zunächst einmal war man frei in der Wahl seiner Taufpfarre, man war hier durchaus nicht an die Pfarre gebunden, in deren Pfarrsprengel man wohnte, auch musste man nicht in jener Pfarre getauft werden, in welcher man den vorgeschriebenen Religionsunterricht erhalten hatte. Es war vorgesehen, dass man zunächst einmal bei einem Priester vorsprach. Hatte man diesen von der Lauterkeit seines Vorhabens überzeugt, dann folgte ein – zumeist sechswöchiger – Religionsunterricht. Die Vorbereitungszeit konnte sich erheblich verkürzen, wenn der „Taufwerber“ bereits als Kind in der Schule den katholischen Religionsunterricht besucht hatte, andererseits konnte der vorbereitende Unterricht auch wesentlich länger dauern. Sobald der unterrichtende Priester der Überzeugung war, sein Täufling sei nun hinlänglich für die Taufe vorbereitet, so stellte er ein Taufgesuch, gerichtet an das fürsterzbischöfliche Consistorium bzw. Ordinariat. Bis zum Jahr 1848 hatte noch vor der kirchlichen Taufbewilligung eine staatliche Genehmigung zur Taufe eingeholt zu werden: In einem knappen Ansuchen – in den 1840er Jahren gab es bereits Sammelgesuche auf vorgedruckten Formularen – wurden nun die persönlichen Daten des Täuflings an die Niederösterreichische Regierung übermittelt, welche ihrerseits die Polizei-Oberdirektion beauftragte, diese Angaben zu prüfen. Fiel die Untersuchung zur allgemeinen Zufriedenheit aus, so wurde von der Landesstelle die Genehmigung zur Taufe erteilt. Erst nach dieser staatlichen Genehmigung durfte kirchlicherseits das Taufgesuch des unterrichtenden Priesters bewilligt werden. Dieses doppelte Verfahren kam einem Einbürgerungsverfahren gleich, ein Konvertit galt nicht mehr als Fremder, war als solcher nicht mehr den Polizeigesetzen für Juden unterworfen: Keine Toleranzsteuer (für die Aufenthaltsgenehmigung in Wien) war mehr zu leisten, es gab keine Berufsbeschränkungen mehr, die Kinder hatten freien Hochschulzugang, man war „besitzfähig“ wie alle anderen Bewohner. Konvertiten wurde im Jahr 1826 zudem noch ein berechtigter Anspruch auf Namensänderung eingeräumt, um ihre weitere soziale Integration zu erleichtern. Namensänderungen waren auch zuvor möglich, kamen jedoch in Wien viel seltener vor als allgemein angenommen wird. Nach dem Jahr 1848 brauchte nur mehr im Fall einer mit der Taufe verbundenen Namensänderung eine staatliche Genehmigung eingeholt zu werden.“ Quelle: Jüdische Konvertiten in Wien 1782 – 1914, Anna L. Staudacher, 2006, Ein Projekt an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften beim Institut ÖBL, Österreichisches Biographisches Lexikon
Taufbucheinträge der Familie Mautner Markhof
Taufbuch-Eintrag Adolf Ignaz, Julie Marcelline, Carl Ferdinand Mautner, Matricula Online, 03., Rennweg – Maria Geburt Taufbuch | 01-07, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Ludwig, Georg, August, Therese Mautner, Matricula Online, 03., Rennweg – Maria Geburt Taufbuch | 01-07, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Maria, Emilie, Eleonora, Cölestine Mautner, Matricula Online, 03., Rennweg – Maria Geburt Taufbuch | 01-07, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Johanna Mautner, Matricula Online, 03., Rennweg – Maria Geburt Taufbuch | 01-08, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Otto Mautner v. Markhof, Matricula Online, 21., Grossjedlersdorf Taufbuch | 01-02, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Theodor I. Mautner v. Markhof, Matricula Online, Baden – St. Stephan Taufbuch | 01-18, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Friederike Mautner v. Markhof, Matricula Online, 21., Grossjedlersdorf Taufbuch | 01-02, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Georg II. Mautner v. Markhof, Matricula Online, 21., Grossjedlersdorf Taufbuch | 01-03, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Kuno Mautner v. Markhof, Matricula Online, 21., Grossjedlersdorf Taufbuch | 01-04, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Gerhard Mautner v. Markhof, Matricula Online, 21., Grossjedlersdorf Taufbuch | 01-10, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Marcelline Mautner v. Markhof, Matricula Online, 21., Jedlesee Taufbuch | 01-07, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Einträge Manfred I. und Gertrud Mautner v. Markhof, Matricula Online, 21., Grossjedlersdorf Taufbuch | 01-10, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Georg III. Mautner v. Markhof, Matricula Online, 21., Jedlesee Taufbuch | 01-08, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Gustav I. Mautner v. Markhof, Matricula Online, 21., Jedlesee Taufbuch | 01-10, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Johanna Mautner v. Markhof, geb. Kleinoscheg, Matricula Online, Graz-Hl. Blut Taufbuch XXIX 1843-1849 | 475, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Victor Mautner v. Markhof, Matricula Online, 03., Rennweg – Maria Geburt Taufbuch | 01-12, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Maria Leop. Mautner v. Markhof (Tochter von Ludwig MM), digi.archives.cz, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Margaretha Mautner v. Markhof (Tochter von Ludwig MM), digi.archives.cz, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Hildegard Mautner v. Markhof (Tochter von Ludwig MM), digi.archives.cz, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Oscar Mautner v. Markhof (Sohn von August MM), Matricula Online, 01., St. Stephan (Stephansdom) Taufbuch 01-120, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Elfriede Mautner v. Markhof (Tochter von August MM), Matricula Online, Baden – St. Stephan Taufbuch 01-18, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Bruno Mautner v. Markhof (Sohn von August MM), Matricula Online, 01., St. Stephan (Stephansdom) Taufbuch 01-121, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Angela Mautner v. Markhof (Tochter von Ludwig MM), Matricula Online, 01., St. Stephan (Stephansdom) Taufbuch 01-123, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbucheinträge der Familie Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Adelheid (Adele) v. Reininghaus, Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch XIII 1833-1868 | 1071, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Carl Conrad Reininghaus, Matricula Online, Graz-St. Andrae Stadt Taufbuch 8 1854-1861 | 6469, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Paul Reininghaus, Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch XIII 1833-1868 | 1071, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Emma und Martha v. Reininghaus, Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch XIII 1833-1868 | 1071, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Gabriele Reininghaus, Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch XIII 1833-1868 | 1071, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Margaretha v. Reininghaus, Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch XIII 1833-1868 � 1071, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Friedrich Reininghaus, Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch XIII 1833-1868 | 1071, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Hugo v. Reininghaus, Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch XIII 1833-1868 | 1071, Trankription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Hans v. Reininghaus, Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch XIII 1833-1868 | 1071, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Maria (Mizzi) v. Reininghaus, Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch XIV 1868-1892 | 1066, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Elisabeth (Else) v. Reininghaus, Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch XIV 1868-1892 | 1066, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Friederike v. Reininghaus, Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch XIV 1868-1892 | 1066, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Emilie (Emy) v. Reininghaus, verehel. Mautner v. Markhof, Graz-Strassgang Taufbuch XIV 1868-1892 | 1066, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Gustav II. v. Reininghaus, Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch XIV 1868-1892 | 1066, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Herbert Keil v. Bündten, Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch XIV 1868-1892 1066, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Fritz Reininghaus, Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch XIII 1833-1868 | 1071, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Peter v. Reininghaus (Sohn von Hans v. R.), Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch 15 1893-1905 | 1086, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Johanna v. Reininghaus (Tochter von Hans v. R.), Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch 15 1893-1905 | 1086, Tanskription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Emma v. Reininghaus (Tochter von Hans v. R.), Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch 15 1893-1905 1086, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Luise v. Reininghaus, www.mza.cz/actapublica/matrika, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Eberhard v. Reininghaus (Sohn Hugo v. R.), Matricula Online, Graz-Hl. Blut Taufbuch XXXV 1884-1892 | 569, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Theresia v. Reininghaus (Tochter Hans v. R.), Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch 15 1893-1905 | 1086, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Kurt v. Reininghaus (Sohn Hans v. R.), Matricula Online, 01., St. Augustin Taufbuch | 01-16, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Ludovika v. Hebra (Tochter Adele v. Reininghaus), Matricula online 08., Alservorstadtpfarre Taufbuch | 01-40, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Franz Mayer-Gunthof (Ehemann Emma Maria v. Reininghaus), Matricula Online, Guntramsdorf-St. Jakobus Taufbuch | 01-11, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Leopold Künigl (Sohn Friederike v. R.), Matricula Online, Graz-St. Leonhard Taufbuch XX 1895-1902 | 414, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Teil 1 Veit Künigl (Sohn Friederike v. Reininghaus, Matricula Online, Graz-Mariahilf Taufbuch XXIX 1903-1906 786, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Teil 2 Veit Künigl (Sohn Friederike v. Reininghaus, Matricula Online, Graz-Mariahilf Taufbuch XXIX 1903-1906 | 786, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Gert v. Rokitansky, (Sohn Karl v. Rokitansky) Matricula Online, Graz-Strassgang Taufindex 1906-1918 | 1489, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Marie G. Künigl z. E. u. W. (Tochter Friederike v. Reininghaus), Graz-Mariahilf Taufbuch XXX 1906-1910 | 805, Transkription Ulrike Reininghaus
Taufbuch-Eintrag Emma v. Rokitansky (Enkelin Emma v. Reininghaus), Matricula Online, Graz-Strassgang Taufbuch 16 1906-1918 | 1077, Transkription Ulrike Reininghaus
„The Brijuni Walks“ / Bildband über Brioni
/in Allgemein /von Theodor Heinrich Mautner MarkhofThe Brijuni Walks. Bildband von Višnja & Marijan Anić
Wunderbarer Bildband über alle Motive, die Brioni zu bieten hat. Fotografiert in einzigartiger Weise, mit dem Auge des Liebhabers, der die wahre Schönheit seiner Seele zu entdecken versteht.
Das über 200 Seiten starke Buch ist mit der ISBN-Nr.: ISBN 978-953-50628-0-6 in Kroatischer und Englischer Sprache im Eigenverlag erschienen. Kontakt
The Brijuni Walks, Widmung für Theodor Mautner Markhof, 23. Jänner 2024.
Višnja & Marijan Anić, Autoren von The Brukuni Walks.
„Wir haben vor kurzem ein halbes Jahrhundert Ehe gefeiert, eine ganz andere Art von Ehe, denn das Leben eines hyperaktiven Englischlehrers und Autors und eines Philosophen passt kaum in den typischen Rahmen eines normalen Familienlebens. Wir haben uns in das Gebiet der Kunst (wir haben einige Jahre lang gemalt und weltberühmte Galerien besucht) und der klassischen Musik und Literatur (wir hatten beide Deutsch studiert) „eingeklinkt“. All diese Bereiche haben wir leidenschaftlich verfolgt und ihnen viel Zeit gewidmet. Was uns jedoch näher zusammenbrachte, war unsere gemeinsame Faszination für die Brijuni-Inseln, die mit jedem Jahr tiefer und reicher wurde. Wir hoffen, dass Ihnen dieser andere Blickwinkel auf Veli Brijun gefällt, den wir, die wir die Insel bewundern, für dieses Buch gewählt haben. Die Insel ist unsere zweite Heimat, auf der wir über drei Jahrzehnte hinweg insgesamt etwa zwei Jahre verbracht haben. Sie hat unser Leben sehr verändert und viel Freude bereitet. Kurz gesagt, sie wurde zu unserem Paradies. Und – wie Sie wahrscheinlich wissen, liegt das Paradies im Auge des Betrachters.“ Višnja & Marijan Anić
The Brijuni Walks. © Višnja & Marijan Anić.
The Brijuni Walks. © Višnja & Marijan Anić.
The Brijuni Walks. © Višnja & Marijan Anić.
The Brijuni Walks. © Višnja & Marijan Anić.
The Brijuni Walks. © Višnja & Marijan Anić.
The Brijuni Walks. © Višnja & Marijan Anić.
The Brijuni Walks. © Višnja & Marijan Anić.
The Brijuni Walks. © Višnja & Marijan Anić.
The Brijuni Walks. © Višnja & Marijan Anić.
The Brijuni Walks. © Višnja & Marijan Anić.
Als Višnja & Marijan Anić im Jahr 2002 Manfred II. Mautner Markhof auf der Insel kennen lernten, überreichten sie ihm zwei Exemplare ihres erstes Brijuni Buches. Eines wurde von ihm an den kroatischen Präsidenten Mesić übergeben, das zweite an den damals amtierenden österreichischen, Dr. Thomas Klestil. „Brijuni through the Camera of an Admirer“ war indirekt Paul Kupelwieser – oder vielmehr „den mutigen Visionären, die seine Eigenschaften besitzen“ – gewidmet. Kontakt
Brijuni through the Camera of an Admirer, Višnja & Marijan Anić
Manfred II. Mautner Markhof an Višnja Anić, Mai 2002
Memoiren des Hans Bertele von Grenadenberg
/in Georg II. Anton Mautner von Markhof /von Beate HemmerleinDipl. Ing., Dr. Techn., em. O. Prof. der techn. Universität Wien Hans Bertele von Grenadenberg (*Görz 2.7.1903 / †Stockton-on-Tees 3.7.1984) war Ehemann von Marceline Mautner von Markhof (siehe auch „Hans und Marceline Bertele v. Grenadenberg – der Beginn einer großen Liebe“) sowie Schwiegersohn von Georg II. Anton und Emilie „Emy“ Reininghaus sowie Schwager von Georg III. „Buwa“ Mautner Markhof. Er war renommierter Elektrotechniker sowie leidenschaftlicher Uhrensammler und hatte sich auch als Uhrenhistoriker einen internationalen Namen gemacht.
Curriculum Vitae
Die Niederschrift seiner Lebenserinnerungen wurde von seiner Tochter Ursula Bertele de Allendesalazar zur Verfügung gestellt und ist dahingehend aufbereitet, dass es dem ausschließlich an der Familiengeschichte interessierten Leser mühelos gelingen soll, die entsprechenden Passagen zu finden; sie sind im gesamten Text GELB markiert. Das Manuskript wird in den vom Verfasser selbst gewählten Zeitabschnitten seines Lebens veröffentlicht.
Erläuterungen der Herausgeberin Ursula Bertele von Grenadenberg de Allendesalazar
Vorwort des Hans Bertele von Grenadenberg
Geburt und frühe Kindheit / Goerz – Piazza Bertolini 1
Erinnerugen an Feldenhofen und die Feldenhofner Grossmama – Untersteiermark, meine Heimat.
Jugend und Studienzeit / 1914 – 1927
Gemeinsames Leben mit Mutti / 1928 – 1938
Berliner Zeit / Herbst 1938 – Juni 1945
Mit dem Fahrrad von Berlin nach Feldenhofen / 15. Juni – Ende Juli 1945
Verlassen von Feldenhofen und Flucht nach Österreich / 26. Dezember 1945 – Ende 1946
Familie in England / 1947 – Ende 1958
Nach England, das Leben in Wien / 1958 – Juni 1981
Leben allein / ab 1981
Hans von Bertele / Technisch-Wissenschaftliches Leben und Wirken
Ursula Bertele v. Grenadenberg und José Manuel
/in Georg II. Anton Mautner von Markhof /von Beate HemmerleinJosé Manuel Allendesalazar und Ursula im Salon der Botschaft, Stockholm im Dezember 1989.
Ursula Bertele von Grenadenberg Mautner von Markhof de Allendesalazar, schlichtweg „Ucki“, wie die liebenswürdige, bescheidene, lebens- und reiselustige Dame seit ihrer Kindheit von Familie und Freunden genannt wird, wurde als das sechste von sieben Kindern der Marceline Mautner v. Markhof und des Hans Bertele v. Grenadenberg am 7.12.1941 in Berlin geboren. Aufgrund der Kriegswirren wuchs sie die ersten Jahre bei ihrer Großmutter Emilie „Emy“ Mautner v. Markhof unter der Obhut des Kindermädchens Nana in Gaaden auf, bevor sie im August 1947 mit ihren Eltern nach England emigrierte, wo sie den Rest ihrer Kindheit und Jugend verbrachte. 1960 übersiedelte die Familie zurück nach Wien, wo sie den Familiensitz von Adolf Ignaz am Franziskanerplatz bezog. Nachdem sie im Dezember 1965 ihren spanischen Mann geehelicht hatte, begannen für sie viele Jahrzehnte des Reisens, die sie als Diplomatengattin in verschiedene Länder führten. Immer interessiert an den unterschiedlichsten Themen, verfasste sie über die Jahre hinweg vier Bücher in vier Sprachen. Ucki lebt seit dem Ableben ihres Mannes im Jahr 2008 vorwiegend in Madrid und Sepúlveda/Spanien. In der Folge erzählt Ucki über José Manuel und ihr gemeinsames Leben.
Es bereitet mir Freude, dass man mich gebeten hat über das Leben meines Mannes – und so auch zu einem Teil über das meine – zu berichten. Doch stelle ich fest, dass es keine leichte Aufgabe ist, das genau richtige Maß zwischen Zärtlichkeit und Sachlichkeit zu treffen.
José Manuel stammte von einer alteingesessenen Familie aus Guernica im Baskenland ab. Sein Großvater, Manuel Allendesalazar Muñoz de Salazar (1856 – 1923) war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein bedeutender Politiker und mehrfacher Minister sowie zweimaliger Ministerpräsident konservativer Regierungen gewesen. Sein Vater Andrés Allendesalazar, mit fast fünfzig Jahren bereits verwitwet und mit zwei Kindern gesegnet, heiratete ein weiteres Mal und so erblickte José Manuel noch knapp vor Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges, am 3.3.1935, das Licht der Welt. Kurz darauf gelangte sein Vater in die Gefangenschaft der Republikaner. José Manuel überlebte, im Garten des etwas entlegenen Familienbesitzes und unter dem zusätzlichen Schutz des Leibes seiner Mutter Carmen Loyzaga die Bombardierung von Guernica, die am 26. April 1937 stattfand. Noch vor Ende des Bürgerkriegs entkam sein Vater der Gefangenschaft und die Familie übersiedelte vorläufig nach Sevilla.
José Manuel Allendesalazar, Sevilla 1938
Als sich das Leben im verwüsteten Spanien dann langsam zusehends beruhigt hatte, nahm die Familie wieder ihren gewohnten Lebensrhythmus auf: die Sommer wurden in Guernica verbracht, der Rest des Jahres in Madrid. José Manuel wurde von einem Hauslehrer privat unterrichtet. Ein paar Jahre später übersiedelte man von Madrid nach San Sebastián. Eine von José Manuels schönsten Erinnerungen war es, von der Wohnung, welche direkt an einer Anhöhe oberhalb der herrlichen Bucht von San Sebastián lag, auf den berühmten Strand La Concha zu blicken. Trotz seiner Vorliebe für diese Wohnung, in der er sogar ein ganzes Zimmer, in dem er seine Zinnsoldaten-Sammlung aufstellen konnte, für sich alleine hatte, kam bereits dem elfjährigen Buben das allzu sehr verhätschelte Leben mit den so lieben aber ihm uralt vorkommenden Eltern und dem Hauslehrer zu eingeschränkt vor. Er wollte unbedingt wie alle Gleichaltrigen eine Schule besuchen. Nur mit Mühe konnte er dies durchsetzen. Und so begann für ihn ein neues Leben: im Jesuiten Gymnasium in San Sebastián. Zwar hatte er damit einen großen Sieg errungen, doch zu seinem ebenso großen Leidwesen zog die Familie daraufhin in eine andere Wohnung in der Innenstadt. 1952, nach bestandener Matura übersiedelte die Familie nach Madrid, da sich José Manuel für das fünfjährige Jus Studium entschieden hatte. Die drei Sommermonate wurden wie immer in Guernica verbracht, aber José Manuel zog es bereits damals auch in die Ferne. In Frankreich bereiste er Pau, La Rochelle und Paris um seine Sprachkenntnisse zu verbessern, später aus demselben Grund auch London und Dublin. Da er sich dazu entschlossen nach der Beendigung der Universität Diplomat zu werden, standen ihm eine Reihe sehr heftiger Prüfungen bevor, deren wichtiger Bestandteil auch Fremdsprachen waren.
Den Entschluss Diplomat zu werden hatte er nicht leicht gefasst, denn aufgrund seiner Liebe zu den Zinnsoldaten hätte er am liebsten eine Offizierslaufbahn eingeschlagen. Nur sehr langsam war er von dieser Idee abgekommen. Ab seinem 21. Lebensjahr absolvierte er zwei ganze Sommer hindurch seinen Militärdienst, da der Dienst für Studenten vorzugsweise auf 6 Monate beschränkt war. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Jus Studiums begann das Büffeln für die Staatsprüfung zur Aufnahme in die Diplomatische Akademie. Für die bevorstehende Prüfung des Jahres 1959 fand er sich genügend vorbereitet und trat – als einer von hunderten Anwärtern, die sich für ca. zwanzig Stellen beworben hatten – an. Er bestand nicht. Glücklicherweise für mich, wie sich ein wenig später herausstellen sollte. Doch diese Prüfung des Jahrgangs 1959 hatte auch verhängnisvolle Folgen. Mehrere der zwanzig aufgenommenen Kandidaten waren völlig unzulänglich vorbereitet gewesen und nur als Söhne oder Neffen von dem einen oder anderen Minister oder sonstiger einflussreicher Persönlichkeit durch Protektion durchgekommen. Es gab einen Skandal und als Franco davon erfuhr, geriet er in solche Wut, dass er die diesbezügliche Staatsprüfung einfach auf „unbestimmte“ Zeit einstellen ließ. Auf unbestimmte Zeit? Auf ganze vier Jahre! Die armseligen, hoffnungsvollen Kandidaten bereiteten sich jedes darauffolgende Jahr wiederholt auf diese Prüfung vor, die dann aber doch nicht stattgefunden hatte. José Manuels Eltern wollten ihm in dieser Zeit dazu verhelfen in einer der großen Banken von Bilbao unterzukommen, aber ihm war es aus eigener Kraft gelungen, eine Stellung in der Staatsverwaltung zu erlangen. Trotzdem studierte er immer brav weiter und nahm nun auch selbst Schüler auf. 1963 endlich wurde die so heiß ersehnte Staatsprüfung wieder angekündigt und José Manuel wurde mit dem zweitbesten Notendurchschnitt aufgenommen. Nach diesem Erfolg konnte der Sommer überglücklich mit endlosen Feiern begonnen werden und José Manuel kreiste munter mit seinem kleinen alten Seat 600 (spanischer Fiat), den er sich von seinen Ersparnissen nach neu erworbenem Führerschein gekauft hatte, durch die Gegend. Ende August hatte er zwei von seinen frisch gebackenen Diplomaten-Kollegen auf ein paar Tage nach Guernica eingeladen. Einer von ihnen schlug vor: “Fahren wir doch nach Santander. Dort, bei der dafür bekannten Sommeruniversität für Ausländer ist es recht lustig mit Schwedinnen und sonstigen hübschen jungen Mädchen anzubandeln.” “Setzt mich in Santander ab und versucht ihr zwei nur euer Glück,” meinte dazu einer der beiden Freunde, der ja von dort stammte.
Zu diesem Zeitpunkt war ich, gemeinsam mit einer Wiener Freundin, gerade für zwei Monate bei besagter Universität gelandet und entsprechend eines der hübschen Mädchen zum „Anbandeln“. Wir beide hatten am Dolmetsch Institut der Wiener Philosophischen Fakultät inskribiert und es noch nicht sehr weit gebracht. Bei den für uns verpflichtenden Philosophie Vorlesungen, begegnete ich manchmal auch meinem Onkel „Buwa“ Georg III. MM, der damals gerade seinen dritten Doktor machte. Besagte Freundin besaß einen kleinen roten Volkswagen, in dem wir Ende Juni 1963 munter “ins Blaue“ abfuhren. Doch nicht zu einem immer blauen spanischen Himmel, wie sich herausstellen sollte. Den ganzen Sommer hindurch regnete es fast ununterbrochen. Ich hatte ab August in eine private Unterkunft abseits der Universitätsherberge gewechselt, pflegte aber weiterhin netten Kontakt mit vielen der dortigen Studentinnen und besuchte sie noch öfters in der Herberge auf der kleinen Insel, untergebracht in den früheren königlichen Stallungen des ganz nahe gelegenen Schlosses. Trotz des Regens – hatte mich meine Jugend in England diesbezüglich ja abgehärtet – ging ich dort auch oft schwimmen. So auch am 23. August, als mich eine meiner schwedischen Freundinnen im Hof zur Seite nahm: “Du, würdest du mir einen Gefallen tun? Agneta und ich sind morgen mit zwei jungen Spaniern – angehende Diplomaten – verabredet, aber sie ist jetzt krank und kann nicht mitkommen. Ich will die jungen Männer nicht enttäuschen, wenn sie morgen nur eine Verabredung hier vorfinden.” Ich antwortete, dass es mir leid täte, ich aber bereits anderswertig verplant sei. Doch die Schwedin ließ nicht locker: “Aber es ist nicht am Abend, sondern für den Nachmittag. Sie haben vorgeschlagen hinüber nach Pedreña zum Golfplatz zu fahren und dort im Clubhaus einen Kaffee zu nehmen.” “Du ja, das ginge sich aus. Also bis morgen.” Weder José Manuel noch ich waren bei dieser ersten Begegnung von einander besonders eingenommen. Nach dem Golfclub waren wir vier dann noch im Hafen von Santander gegrillte Sardinen essen. Eine davon fiel mir vom Brot herunter, zuerst auf meine Bluse, dann auf meinen Rock und hinterließ dabei riesige unansehnliche Flecken. Insgesamt kein schöner Anblick. Adiós, adiós…
Aus unserem geplant zweimonatigen Aufenthalt wurden für meine Freundin und mich eineinhalb Jahre. Wir hatten uns in Madrid auf ein Abenteuer eingelassen: Im Zuge der nun rasch wieder aufblühenden spanischen Wirtschaft wurden uns – beide waren wir jeweils dreier bis vier Fremdsprachen kundig – bei der deutschen Handelskammer die Aufträge nur so nachgeworfen.
Und nun wieder zurück zu José Manuel. Er hatte noch zwei Jahre Studium an der Akademie vor sich, bevor er als vollwertiger Diplomat in die Ferne ausrücken konnte. Als zusätzliche Fremdsprache hatte er Russisch gewählt. Bereits 28 Jahre alt, war er bei den Eltern ausgezogen und wohnte in einer Studentenherberge. Wir trafen uns wieder, noch im selben Jahr, ganz zufällig auf einer Party. Und danach immer öfters. Die Weihnachtstage der Jahre 1963 und 1964 verbrachte ich zu Hause bei den Eltern in Wien. Beim zweiten Fest sah meine Mutter liebevoll zu, wie ich eifrig an einem großen dunkelgrünen Pullover strickte. Zu recht hatte sie etwas geahnt. Wie es scheint hat der Pullover gefallen, denn am darauffolgenden 16. Jänner 1965 konnte ich ihr berichten: “Mutti, wir haben uns verlobt!” Die meisten Kollegen José Manuels Jahrgangs wurden schon im Juni, gleich bei Abschluss des Studiums, ins Ausland versetzt. Nur die ersten fünf mit den besten Noten wurden vorläufig im Außenamt behalten. Glücklicherweise unter ihnen auch José Manuel. Unsere Hochzeit am 11. Dezember 1965 am Wiener Franziskanerplatz ist bereits beschrieben. Nach einer kurzen Hochzeitsreise auf die Kanarischen Inseln, zogen wir stolz in unsere kleine nagelneue Madrider Wohnung ein, die ich von den lieben Eltern als Mitgift in die Ehe einbrachte.
Im April 1966 wurde José Manuel mitgeteilt, dass er nach Lima versetzt werde. Wunderschön dachte ich. Furchtbar weit weg, aber ich hatte eine Vorliebe für lateinamerikanische Lieder gewonnen. José Manuel trat seinen neuen Posten als Konsul an und wurde dabei im Rang von einem Sekretär 3. Klasse zu einem 2. Klasse befördert. Wir verbrachten drei sehr schöne, lehrreiche und interessante Jahre in Lima. José Manuel hatte das Glück auf diesem ersten Posten unter zwei hervorragenden Botschaftern zu dienen, etwas, das man nicht hoch genug schätzen kann, denn viel färbt immer von den ersten Kontakten und Eindrücken ab. Immer im Auto unterwegs, machten wir verschiedene große, immer recht abenteuerliche Ausflüge in dem schönen Land. Einmal, noch ziemlich hoch oben in den Anden, kurz vor unserem Ziel Cajamarca, bei pechschwarzer Nacht, hatten wir einen “langsamen” Patschen. Wir hörten wie die Luft – Gott sei Dank nur mühevoll – heraussäuselte. Die Höhe auf der wir uns befanden, die unheimliche Stille und totale Einsamkeit waren mehr als Grund genug in Panik zu verfallen. Der aufrührerische kommunistische “Sendero Luminoso” war damals gerade kurz vor seinem Start. José Manuel hatte sicherheitshalber vorne im Handschuhfach eine Pistole, aber ich glaube nicht, dass er in ihrem Gebrauch sehr geschult war. Die Dunkelheit machte es uns nicht leichter den Reifen zu wechseln und trotz der obligaten Fahrschullehre wussten wir sowieso kaum wie. Dennoch erreichten wir, auf Gott vertrauend und das Beste hoffend, Cajamarca unversehrt.
Im August 1969, kurz nach der Mondlandung, wurde José Manuel nach Washington DC versetzt. In der so optimistischen Zeit für die Amerikaner folgten auch für ihn beruflich äußerst fruchtbare Jahre mit vortrefflichen Botschaftern und Kollegen. DC sollte die größte Botschaft bleiben, der er während seiner Laufbahn diente. Wiederum begann er als Konsul und avancierte während der vier Jahre, die wir in Washington verbrachten, zum Sekretär 1. Klasse. Für mich war es besonders schön mitzuerleben, wie sehr José Manuels Vorgesetzte ihn nicht nur für seine Leistungen, sondern vielmehr auch als Mensch schätzten. Als dann einer der Botschafter, mit dem gemeinsam wir in Lima stationiert gewesen waren, nach Ägypten versetzt wurde, bat er José Manuel mit ihm nach Kairo zu kommen. Obwohl José Manuel auch ihn seinerseits sehr schätzte, lehnte er dankend ab. Das faszinierende Leben und Treiben in Washington war ihm viel zu lieb, als es nach kaum einem Jahr wieder aufzugeben.
Nach Washington wurde er für drei Jahre nach Stockholm berufen. Für alle Mitarbeiter der dortigen Botschaft eine schwierige Position, denn die schwedische Regierung wetterte fortwährend gegen das Franco-Regime und mit dem Außenamt gab es kaum Kontakt. Beinahe jeden Sonntag erschienen Demonstranten vor der Residenz, vor allem chilenische Flüchtige, die nach dem Sturz von Salvador Allende im Jahr 1973 in Schweden aufgenommen worden waren und für den Aufmarsch bezahlt wurden. Nachdem Ministerpräsident Olof Palme, mit Sparbüchse und einem Plakat “Freiheit für Spanien” vor Stockholms größtem Kaufhaus auf und ab gewandert war, zog Spanien den Botschafter aus Schweden ab und José Manuel wurde zum Chargé d’Affaires ernannt. Zu diesem Zeitpunkt jedoch lag er mit einer Rückgratinfektion schwer erkrankt im Spital. Schwedens anerkanntester orthopädischer Chirurg rettete ihm nicht nur das Leben, sondern bewahrte ihn auch vor dem Rollstuhl. Wir beide danken dies Schweden ein Leben lang. Die schwedische Regierung blieb Spanien gegenüber auch über den Tod Francos (20. November 1975) hinaus weiterhin misstrauisch, obwohl José Manuel sein Bestes tat, um das Eis zu brechen. Zum Glück hatte er sich nach dem schweren Eingriff wieder vollkommen erholt, denn es war zwar eine interessante aber doch recht anstrengende Zeit für ihn.
Den Posten des Chargé d’Affaires sollte er bis zu seiner Rückkehr ins Außenamt nach Madrid, Mitte Juni 1976, behalten. Die darauffolgenden neun Jahre blieb José Manuel im Außenamt, in den letzten beiden Jahren leitete er als Generaldirektor die Abteilung für Nordamerika und Pazifik, der er nach seiner Rückkehr zugeteilt worden war. Dazwischen hatte er zwei hektische Jahre in der Presseabteilung verbracht, wo er mitunter auch offizielle Auslandsbesuche von König don Juan Carlos I. und der Königin dona Sofía in situ vorbereitete und an manchen dann auch teilnahm. Dies führte ihn zu einigen Ländern in Süd- und Zentralamerika, nach China und Kanada, nach Belgien und auch zum Staatsbesuch nach Österreich. Zum Opernball, der am Ende des Programms stand, wurde auch ich sehr netterweise eingeladen. Ein wunderschönes Erlebnis, oben in der Mittelloge, mit der Erinnerung an zwei Bälle, die ich in weißem Kleid und mit kleiner Krone unten am Parkett miteröffnet hatte.
Diese neun Jahre in Madrid waren für José Manuel hochinteressant und bildeten einen Höhepunkt seiner Karriere. Sie umfassten die gesamten Jahre, die in Spanien als die Übergangszeit bezeichnet werden und die ersten Jahre der sozialistischen Ministerpräsidentschaft von Felipe González. Als Generaldirektor u. a. für Nordamerika nahm José Manuel einige Male an den Verhandlungen, die González mit der Regierung der Vereinigten Staaten, die damals unter Reagan stand, teil.
1984 wurde er zum außerordentlichen Botschafter ernannt, um Spanien bei der Unabhängigkeitsfeier von Brunei zu repräsentieren. Im selben Jahr wurde er auch zu einem offiziellen Besuch nach Südkorea eingeladen. Mehr als diese paar Details kann ich hier nicht wiedergeben, mehr würde ein ganzes Buch füllen.
Im Jänner 1985 wurde José Manuel zum Botschafter für Schweden ernannt und im darauffolgenden Monat auch zum Botschafter und Leiter der Delegation zur Konferenz für Sicherheit und Abrüstung, die seit Jänner 1984 in Stockholm tagte. So konnte er erst im März seinen neuen Posten antreten, weil darüber hinaus Ende Februar der Staatsbesuch von Naruhito, dem damaligen Kronprinzen von Japan stattfand, dessen Vorbereitung ebenfalls ihm oblag. In Stockholm hatte sich seit seiner letzten Amtszeit die Stimmung gegenüber Spanien verändert. Bald nach José Manuels Ankunft fand der offizielle Besuch von Felipe González statt.
José Manuel Allendesalazar mit Don Juan Carlos, König von Spanien (vorne links)
José Manuel Allendesalazar, Baudouin (König von Belgien), Jean (Großherzog von Luxemburg mit Frau Josephine Charlotte), Fabiola (Königin von Belgien), Don Juan Carlos und Ursula (von links nach rechts). Stockholm, 30. April 1986.
Nach beinahe weiteren fünf Jahren, überfüllt mit vielen denkwürdigen Ereignissen, erwarteten wir täglich die Nachricht seiner Versetzung. Noch Anfang Juni buchten wir einen Charterflug nach Kreta, bei dem man direkt von Stockholm nach Chania flog und dabei über Jugoslawien. Auf dem langen Flug machte jeder von uns beiden, zum Zeitvertreib, eine Liste mit Ländern, in die wir gerne ziehen würden und in welche nicht. Jugoslawien schien dabei nirgends auf, wurde völlig ausgeblendet. Gleich nach unserer Rückkehr von Kreta erfuhren wir von José Manuels Versetzung nach Belgrad und dass er zusätzlich auch als Botschafter für Albanien ernannt worden war.
José Manuel Allendesalazar und Papst Johannes Paul II., Stockholm Juli 1990
Jugoslawien. Als José Manuel dort seinen Posten im September 1990 antrat, war das Zerbröckeln des Vielvölkerstaates schon weit vorangeschritten. Eine spanische Ausstellung über die erfolgreiche Übergangszeit des Landes, wurde einige Monate später möglichst weit weg vom belebten Belgrader Zentrum aufgestellt. Sie landete in einem unscheinbaren trostlosen Lokal in Zemun, am anderen Ufer der Save (ehemals Teil von Altösterreich). Neben seinem Antrittsbesuch vor Milošević in Belgrad, war es José Manuel noch gelungen in weiteren drei der insgesamt sechs Teilstaaten einen offiziellen Besuch abzustatten: Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzogowina. Montenegro und Mazedonien waren sich nicht mehr ausgegangen, denn im September 1991 zogen schon die Panzer gegen Kroatien. Am 16. Mai 1992 verließen alle Botschafter der EWG und der Vereinigten Staaten als Protest gegen Milošević Belgrad.
Wir kehrten nach Madrid zurück. José Manuel war weiterhin noch für einige Zeit Botschafter für Albanien, wo er im März des vorangegangenen Jahres seinen Antrittsbesuch gemacht hatte, den man regelrecht als abenteuerlich bezeichnen kann. Insgesamt hatten wir eine Woche in Tirana verbracht. Es war Usus der dortigen Regierung dem jeweiligen Botschafter mitzuteilen, dass Präsident Ramiz Alia ihn ab einem „gewissen Tag“ empfangen würde. Der entsprechende Botschafter fuhr also nach Tirana, wartete vier Tage geduldig auf die Berufung; am fünften Tag ließ er wissen, dass er wegen dringender Geschäfte wieder abreisen müsse. Prompt darauf kam die Antwort, dass man ihn am nächsten Tag empfangen würde… Im Juli 1992 kehrte José Manuel nochmals offiziell nach Albanien zurück, um der Regierung Spaniens Hilfspaket zu übergeben.
Im folgenden Jahr, im April 1993, erhielt José Manuel den hoch interessanten und sehr begehrten Posten des Generalkonsuls in New York City. Dieser wurde zu seinem Lieblingsposten. Nach New York folgten ab August 1998 vier Jahre als Generalkonsul in Frankreich, in Pau, im Südwesten des Landes. Pau, als Hauptstadt der Provinz Pyrénées-Atlantiques, hatte damals im Zusammenhang mit der zeitweiligen französischen Unterstützung der Terroristengruppe ETA politische Schwierigkeiten mit Spanien. Eine hausgemachte Bombe wurde einmal früh morgens vor dem Eingang zum Konsulat gefunden und konnte noch rechtzeitig deaktiviert werden. Nicht ungefährlich, da Konsulat und Residenz im selben Gebäude untergebracht waren und sich das Schlafzimmer des Konsuls oberhalb des Eingangs zum Konsulat befunden hatte. Ansonsten bestand die dortige Arbeit mehrheitlich aus kulturellen Belangen und dem Bestreben die historische Eisenbahnstrecke Pau-Somport–Pyrenäen wieder in Gang zu setzen. Insgesamt waren es vier schöne Jahre, die José Manuels Auslandskarriere beendeten und die Nähe zu Spanien wirkte sich positiv auf das Instandsetzen des zukünftigen Zinnsoldaten-Museums aus.
All die vielen langen Jahre hindurch war der größte Teil seiner schönen Zinnsoldaten-Sammlung zu einem Dornröschenschlaf verurteilt gewesen. In Schuh- und Zigarrenschachteln, sorgsam in Seidenpapier verpackt, wurden sie zuerst im Elternhaus in Guernica verwahrt und dann im Abstellraum des Kellers, den wir gemeinsam mit dem Kauf einer neuen Wohnung in Madrid erworben hatten. Einige Stücke aber führte José Manuel immer mit sich und kaufte auch während diverser Reisen weitere bei Antiquaren in London, Paris und auch Wien ein. 1994 realisierte sich sein Traum. Wir erwarben in der kleinen historischen Stadt Sepúlveda, unweit von Madrid, ein kleines Haus, das der Sammlung als Museum dienen sollte. Nach einer vollkommenen Renovierung 1998 und bald darauf auch mit Vitrinen ausgestattet, war das Gebäude bereit, seine neuen kleinen Bewohner aus Zinn und Blei aufzunehmen. Im März 2005 trat José Manuel seinen Ruhestand an und konnte auf eine interessante und erfüllte Laufbahn zurückblicken. Am 1. Mai 2003 öffnete das Museum erstmals seine Pforten. Ich habe bisher immer von Zinnsoldaten gesprochen aber José Manuel gab dem Museum ausdrücklich den Namen „Museo de figuras de juguetes antiguas“, kurz FiJAS (“Museum alter Spielfiguren”), da rund 30 % der Sammlung aus Zivilfiguren besteht. Es wurde ein schöner Erfolg und von Groß und Klein genossen. José Manuel erfreute sich an ihm bis zu seinem allzu frühen Tod, fünf Jahre später, am 19.6.2008. Er verstarb im Alter von 73 Jahren in Madrid an einem Herzinfarkt – für den Betroffenen die barmherzigste Art in das ewige Leben hinüber zu gehen.
José Manuel Allendesalazar vor seinem „Museo de figuras de juguetes antiguas“ in Sepúlveda/Spanien.
José Manuel Allendesalazar (Mitte) bei der Eröffnung seines „Museo de figuras de juguetes antiguas“, 1. Mai 2003.
José Manuel war ein Leben lang immer rege an Geschichte interessiert und hinterließ mehrere Bücher. Das erste schrieb er in Washington, es behandelt den Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898. Es beschreibt den rasch voranschreitenden Imperialismus der Amerikaner und das endgültigen Ende Spaniens als Weltmacht, welches durch den Verlust von Kuba und den Philippinen besiegelt wurde. Das Buch fand einen großen Leserkreis. Auch schrieb er über die politische Lage zu Zeiten seines Großvaters und sein Büchlein über Zinnsoldaten wird jetzt noch von Sammlern und Kennern als die „spanische Bibel” hinsichtlich der Materie beschrieben.
José Manuel Allendesalazar über den Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898, 1974
José Manuel Allendesalazars Spanische Bibel zum Thema Zinnsoldaten, 1978
José Manuel Allendesalazar zum Thema der politischen Lage der Jahre 1907 – 1909 in Spanien, 1990
José Manuel Allendesalazar über den rasch voranschreitenden Imperialismus der Amerikaner und das endgültigen Ende Spaniens als Weltmacht, 1996
Was José Manuel und mich betrifft: Es gibt den Spruch, man muss im Leben ein Kind in die Welt setzen, einen Baum anpflanzen und ein Buch schreiben. Sowohl er als auch ich haben nicht nur mehrere Bäume angepflanzt und mehrere Bücher geschrieben, der Kindersegen jedoch wurde uns leider verwehrt. Doch kann ich aus ganzem Herzen sagen, dass ich jedem Ehepaar eine solch´ glückliche Ehe wünsche, wie sie uns zuteil wurde.
Ursula de Allendesalazar, Spanien im Herbst 2023
José Manuel Allendesalazar am Gipfel des Monte Oíz
Tagebuch des Gustav I. von Reininghaus
/in Reininghaus/Linie 1 /von Ulrike ReininghausTagebuch des Gustav I. v. Reininghaus
Gustav I. von Reininghaus (1851 – 1883) wurde von seinen Eltern, Johann Peter und Therese, mit 18 Jahren an das Polytechnikum in Zürich – heute die Eidgenössische Technische Hochschule – geschickt. Solange er dort noch keine Freunde gefunden hatte, schrieb er seine Erlebnisse und Gedanken in ein Tagebuch, jedoch nur in den ersten Monaten regelmäßig.
Anfangs hatte Gustav großes Heimweh nach Eltern und Geschwistern in Graz. Er fügte sich jedoch den Wünschen seines Vaters und absolvierte diverse naturwissenschaftliche und technische Studiengänge, wobei er jedoch lieber die Mathematik weiter vertieft hätte. Für einen 18-Jährigen erscheinen seine Gedanken außerordentlich erwachsen und er selbst sehr gebildet und pflichtbewusst. Obwohl er geistreiche Dinge schrieb, hatte er aber wohl auch immer die Sorge im Hinterkopf, dass sein Tagebuch einmal jemandem in die Hände fallen könnte. Interessanterweise hatte sein Studienfleiß irgendwann nachgelassen – wie man aus den letzten Zeilen des Buches von Februar 1871 erfahren kann. Die kleine „Abrechnung“ dort mit sich selbst macht ihn umso sympathischer und sein Abgangszeugnis zeigt, dass ihn Fleiß und Wille irgendwann wieder eingeholt haben müssen.
Handschriftliches Tagebuch von Gustav I. von Reininghaus, Zürich 1869 – 1871
Transkription des handschriftlichen Tagebuchs von Gustav I. von Reininghaus, Zürich 1869 – 1871