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600 Stunden Mautner Markhof
/in Unkategorisiert /by Beate HemmerleinEin Projekt dieses Ausmaßes – gemeint ist die vorliegende Website – kann man nicht alleine mit konzeptivem Know how, kreativer Stärke, Arbeitswillen und Durchhaltevermögen bewältigen. Es ist die Seele eines Werkes, die seine Vollkommenheit ausmacht – und ich hatte gute Begleiter, die es mir ermöglicht haben, dieses Werk mit Seele zu vollbringen. Jeder für sich hat mich immer wieder bestärkt und motiviert – jeder auf seine Art und Weise; manche aktiv, manche aus dem Gendenken heraus, manche punktuell, manche stetig. Sie sind es, deren Beitrag ich nicht ungewürdigt lassen möchte:
Für Adolf Ignaz
Dessen Pioniergeist, Fleiß und Wille (wie passend sein Wahlspruch zum Wappen) im Zeitraum eines nur halben Menschenlebens Unglaubliches für Generationen hinweg ermöglichten. Ein Selfmade-Mann mit dem Herz am rechten Fleck, dessen Andenken es gilt weit über soziale Errungenschaften hinaus zu würdigen und dessen Biographie – so wie ich hoffe – all seinen Nachfahren die Motivation gibt, sich nicht nur auf eventuelle ererbte gesellschaftliche Privilegien zu beschränken.
Für Carl Ferdinand
Der mich innerlich rührte. Als Knabe, in jungen Jahren und noch einfachen Verhältnissen bereits für die Familie sorgend, als junger Erwachsener pflichtbewusst den vorbestimmten Weg an der Seite seines Vaters beschreitend, als gereifter Mann sich gezwungen sah, den Freitod zu wählen. Und dies mit der so einfachen berührenden letzten Bitte um Vergebung, ihm dennoch die Sterbesakramente nicht zu verweigern.
Für Victor
Den ich im vorliegenden dynastischen Kontext als erfrischend herausleuchtend empfinde. Nicht auf sozialen Aufstieg durch Heirat bedacht, kinderlos geblieben, den schönen Künsten und individueller Lebensfreude zugetan kann ich nicht umhin, dass dieser historische belegte heitere und angenehme Zeitgenosse, Bruder und Onkel mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubert.
Für Manfred jun.
Im Gedenken an den lieben Herrn Professor, der mir ausnahmslos freundlich und wohlwollend gegenübergetreten ist und sein Büro an der Seilerstätte bei Bedarf immer mit mir geteilt hat. Nie werde ich auch unsere letzte Begegnung im Lift am Stubenring vergessen.
Für Viktor
Den besten, korrektesten und zuverlässigsten Partner, den man sich nur wünschen kann und der niemals Zeit und Mühe gescheut hat, um mit seinen detailgenauen Recherchen das Projekt auf den inhaltlich hochwertigen Stand zu bringen, den wir mit dieser Website präsentieren können.
Für Theodor Heinrich
Der mich zu Beginn des Jahres 2017 auf diese historische Reise schickte, die mich nicht nur durch einen großen Teil österreichischer Geschichte geführt hat, sondern auch endlich all die Erzählungen verstehen ließ, denen ich während der vergangenen zwei Jahrzehnte – mehr zusammenhanglos – gelauscht hatte. Einzig seiner Vision und Tatkraft ist es zu verdanken, dass all das, das einst in Böhmen mit Adolf Ignaz seinen Anfang genommen hat und in den 1990iger Jahren von Georg (IV.) J. E. aufgegriffen wurde, seinen Weg aus den Papierarchiven finden konnte und durch den Einsatz zeitgemäßer Medien auch künftigen Generationen weltweit erhalten bleiben kann.
600 Stunden Mautner Markhof – möge die spannende Reise noch viele Stunden Mautner Markhof mehr bringen.
Die Weitergabe des Feuers
/in Unkategorisiert /by Theodor Heinrich Mautner MarkhofDie Geschichte des Hauses Mautner Markhof ist eine Geschichte vieler Schicksale. Eine Geschichte von Tradition, von Erfolgen und natürlich auch von Rückschlägen. Herausragend sind die Pioniere, die mit Leidenschaft ihre Visionen verfolgten und so auch die Gesellschaft der jeweiligen Zeit mit beeinflussten, manche davon nachhaltig.
Familie kann man sich nicht aussuchen, wie es so schön heißt, das gilt natürlich auch für jeden von uns, mit allen Vor- und Nachteilen. Das, was das Haus Mautner Markhof jedoch all seinen Mitgliedern und Nachkommen mitzugeben vermag, ist die Gewissheit, dass mit Hingabe, Engagement, Glauben, Willen und Durchhaltevermögen alle Träume, Wünsche und Vorstellungen realisierbar sind.
Adolf Ignaz war mutig, fortschrittlich, kreativ und wegweisend. Er hat erschaffen, hat bewirkt, gestaltet, hervorgebracht und – vor allem anderen – hatte das Herz am rechten Fleck. Seinen Geist zu bewahren, bedeutet also vielmehr nicht nur Nutznießer materieller und gesellschaftlicher Werte zu sein, sondern couragiert neue Wege zu beschreiten, an sich zu glauben und eigene richtungsweisende Ideen und Projekte ins Leben zu rufen.
„Innovate don´t imitate“ – oder um es mit Gustav Mahlers Worten zu sagen „Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche“.
Um nun dies auch zu ermöglichen und allen Familienmitgliedern, wo sie auch sein mögen, ihre Wurzeln zu erhalten, habe ich im Zeitalter der neuen Medien die Gelegenheit ergriffen ihre Möglichkeiten zu nutzen und den Grundstein dazu im Rahmen der Internetseite gelegt. Ich wünsche und hoffe, dass sich in jeder kommenden Generation ein paar Nachkommen finden, die das weiterführen, was mein Bruder Manfred Leo, mein Cousin Viktor und ich initiiert haben und somit das erhalten, was Adolf Ignaz so herausragend begonnen hat.
Verfasst von Theodor Heinrich Mautner Markhof
Die Hager Werbeagentur: Wie Manfred II. Mautner Markhof Werbegeschichte schrieb.
/in Familienchronik /by Beate HemmerleinManfred II Mautner Markhof, auch kurz „Herr Professor“ genannt, war ohne Zweifel ein, wenn nicht sogar DER führende Begründer der österreichischen Medien- und Werbelandschaft. In einer Zeit, der multinationalen Agenturnetzwerke mit vielfachem Namens-, Identitäts- und Personalwechsel, denkt man mit Wehmut an die Jahrzehnte lang erfolgreich geführte Inhaberagentur zurück, die sich mit Stabilität und Kontinuität darauf konzentrieren konnte ihre Kunden noch erfolgreicher zu machen.
So ist es nicht verwunderlich, dass selbst zwanzig Jahre, nachdem Die Hager offiziell ihre Pforten auf der Seilerstätte 13 für immer geschlossen hat, diesem Meilenstein des innovativen österreichischen Unternehmertuns noch immer Tribut gezollt wird. Seine Reminiszenz bekundet Alexander Schönburg, Gründer und Inhaber des Lifestyle Magazines Notorious, in der ersten Folge seiner „Mad Man-Stories“.
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Lebenserinnerungen von Manfred II Mautner Markhof
Broschüre Hager Gesellschaft KG
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Prof. Dr. h.c. Manfred II Mautner Markhof an seinem Schreibtisch in der Hager Werbeagentur
Hager Schild in den 1950iger und 1960iger Jahren
Hager Schild im Jahr 2019
Richard Strauss an Manfred I. Mautner Markhof in der tiefen Verzweiflung des Jahres 1941
/in Familienchronik /by Theodor Heinrich Mautner MarkhofRichard Strauss hatte Manfred I. durch eine Intervention bei Goebbels besonders geholfen. Mit den überlieferten Worten: „Er ist ein Freund, da muss es sich um einen Irrtum handeln“, holte er ihn aus dem Gestapogefängnis heraus. Im Gegenzug versteckte dieser dann Richard Strauss´ Enkel Richard, der wiederum eine jüdische Mutter hatte, als Arbeiter getarnt in der Simmeringer Fabrik. Dadurch wurde eine freundschaftliche Beziehung der Familien auch bis in die nächste Generation erhalten, denn ebendieser Richard wiederum vertraute mir wiederum in den 1980er Jahren den Berufseinstieg seiner Tochter Madelaine in die Werbung an.
Der folgende Brief ist der Familie handschriftlich erhalten und schildert bewegend die verzweifelte Stimmung, in der sich Richard Strauss im Winter des Jahres 1944 befunden hatte.
Garmisch 24. 1. 44
Lieber Freund Manfred!
Nach vielem Hangen und Bangen u. Ihren, leider nur allzu berechtigten Sorgen traf zu erster Beruhigung endlich Christian mit dem braven Martin glücklich hier ein u. berichtete, wie liebevoll Sie u. die liebe Pussi sich meiner obdachlosen Kinder angenommen haben. Vielen innigen Dank auch von der sehr verzweifelten Pauline! In meinem zerstörten Leben ist nun die Familie der letzte und einzige Lichtblick (ich danke besonders, daß Sie Richard in Ihre Obhut genommen haben, wenn ich mir auch seine Zukunft etwas anders gedacht habe). Daß auch bei Ihnen schon Manches Schlimmes passiert ist, höre ich mit großem Bedauern. Hoffentlich bleibt wenigstens Ihr schönes neues Heim erhalten, wenn auch ich von den fröhlichen Stunden daselbst für immer Abschied nehmen muß. Vielleicht kommen Sie doch einmal noch
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her, wo wir (vorläufig noch!) im „schönsten Eckchen“ der Welt ein Erinnerungsskatchen spielen könnten. Im Nachbarhause kann ich sogar mit einer kleinen Bildergalerie (eine sehr schön erhaltene oberitalienische Madonna u. ein sehr originelles Piazetta) aufwarten, im Hause mit einer neuen Bearbeitung des Rosencavalierwalzers aufwarten, den die lieben Philharmoniker bei meiner demnächst bevorstehenden Beerdigung spielen mögen, damit ich nicht gar zu traurig zu meinem Namenskollegen in den Walzerhimmel eingehe. Denn mit meinem Leben ist es seit dem 16. August zu Ende. Mein Lebenswerk ist zerstört, die deutsche Oper kaput geschlagen, die deutsche Musik in den Inferno der Maschine verbannt, wo ihre gequälte Seele ein armseliges Jammerdasein fristet, mein liebes schönes kleines Haus, auf das ich so stolz war in Schutt
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Asche – meine Werke werde ich auf dieser Welt nicht mehr hören und sehen – ich wollte Mozart u. Schubert hätten mich nach dem 80.ten zu sich in’s Elysium genommen, ich hätte Gluck dann auch die schöne Büste mit bringen können. Na, Schwamm drüber! Über Alles! Jetzt hoffe ich nur, daß meine unverbesserlich optimistischen Kinder mit heiler Haut aus dem Grausen des armen schönen lieben Wien herauskommen. Wir haben schon Alles zu ihrer Aufnahme vorbereitet: was sie an Mobiliar u. Hausrat mitbringen, wird untergebracht. Ich bemühe mich über den militärischen Weg, der sich dank dem braven General Schubert (den ich schon gestern einen Dankesbrief geschrieben habe) als der einzig gangbare erwiesen hat, vielleicht noch einen zweiten Möbelwagen aufzutreiben, ebenso hier den Boden für „Rasseschänder“ u. „Mischlinge“ noch weiter vorzubereiten!1 Morgen
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erfahre ich Näheres, werde auch versuchen, eine Reserveschupfen anlegen zu lassen, vielleicht auch via Wehrmacht. Jedenfalls können die Kinder so bald als möglich in’s warme Bettchen kommen, wo sich Christian bereits pudelwohl fühlt. Bitte zeigen Sie Bubi diesen Brief – ich kann nicht noch mal Alles schreiben. Ich gebe erst wieder Nachricht wenn Neues zu melden. Meine arme Frau hat sich jetzt auch etwas beruhigt u. grüßt mit mir herzlich – das ganze liebe Haus Mautner nebst den verehrten Eltern u. den stets heitern „Bei mir“! u. den lieben armen Böhm wie oft denke ich an ihn u. seine schöne Strausswoche!
Vorbei – vorbei heißts im Capriccio!
In alter Treue Ihr
Richard Strauss
1 Strauss spielt darauf an, dass sein Sohn Franz mit der Jüdin Alice verheiratet ist und deren Sohn Richard nach der Rassenideologie der Nationalsozialisten seit den Nürnberger Gesetzen (1935) als jüdischer Mischling galt.
Die handschriftlichen Zeilen Richard Strauss´ an seinen Freund Manfred I Mautner Markhof
Verfasst von Theodor Heinrich Mautner Markhof
Manfred I. Mautner Markhof, Richard Strauss und Skat
/in Familienchronik /by Theodor Heinrich Mautner MarkhofManfred I Mautner Markhof verband eine langjährige, tiefe und respektvolle Freundschaft mit dem großen Komponisten Richard Strauss. Eine Leidenschaft, die beide sehr verband war zweifellos Skat. In der Familie Mautner Markhof sind diesbezüglich folgende Erinnerungen überliefert:
Richard Strauss war bekanntlich ein leidenschaftlicher Kartenspieler, der auch ganz gerne um recht hohe Beträge spielte. Niemals jedoch betrat er einen Spielsaal. Als MMM ihn in Monte Carlo einmal fragte, warum er denn nie das Casino besuche, sagte er, dass ihn der Verlust von wenig Geld im Hasard langweile, er sich aber nie darauf einließe, über seine Verhältnisse zu spielen, wie aufregend immer ein solches Spiel auch wäre. Diese Einstellung schien MMM so vernünftig, dass er von dieser Stunde nie mehr wieder einen Spielsaal betreten hatte.
Im unvergleichlich schönen Eden-Hotel in Nervi spielten beide einmal tagelang Piquet, weil zum Skat der Dritte fehlte. MMM hatte eine unwahrscheinlich anhaltende Glücksserie und gewann andauernd. Zu dieser Zeit war die Devisenbewirtschaftung in Deutschland sehr streng und Geldüberweisungen ins Ausland fast unmöglich. Nachdem MMM seinen Gewinn eben wieder eingestrichen hatte, bat ihn Richard Strauss, er möge den Musikgewaltigen von Monte Carlo, Monsieur Ginsberg, anrufen. Er kam an den Apparat, und Strauss ergriff den Hörer, was ihm an sich immer unangenehm gewesen war. Zur großen Freude am anderen Ende der Leitung erklärte sich Strauss dazu bereit, noch ein zweites Konzert zu dirigieren. Auch MMM freute sich darüber, aber Richard Strauss meinte nur, indem ihn lächelnd ansah: „Nach den Verlusten, die Sie mir im Spiel beigebracht haben, bleibt mir nichts Anderes übrig, als noch ein Konzert zu dirigieren, denn schließlich muss ja auch die Hotelrechnung bezahlt werden.“ Dem oftmals kolportierten Gerücht, Richard Strauss wäre ein schlechter Verlierer gewesen, musste mein Großvater aus eigener Erfahrung immer ganz entschieden entgegentreten. Strauss spielte gerne und hat mit Gleichmut ebenso Gewinne eingesteckt als auch Verluste hingenommen.
Richard Strauss war deshalb ein so leidenschaftlicher Skatspieler, da es ihm diese Tätigkeit als einzige erlaubte seinen Kopf freizubekommen, von der Musik abzuschalten – wie er mehrmals betonte. Musik begleitete ihn ansonsten immerfort und überall, und die Noten flossen nur so aus ihm heraus. Als der deutsche Komponist Hans Pfitzner einmal Richard Strauss gegenüber klagte: „Wenn Sie nur wüssten, wie viel Mühe und Anstrengung in meine Oper Palestrina geflossen ist, dann würden Sie anders reden!“, entgegnete dieser: „Ich weiß nicht, warum Sie überhaupt komponieren, wenn es Ihnen augenscheinlich so schwerfällt.“
Manfred I Mautner Markhof (Mitte), Richard Strauss (rechts)
Verfasst von Theodor Heinrich Mautner Markhof
Der Kupelwieser Walzer
/in Familienchronik /by Theodor Heinrich Mautner MarkhofBeim „Kupelwieser Walzer“ handelt es sich um den einzigartigen Fall einer mündlichen Überlieferung, dessen Niederschrift wir der guten Freundschaft meiner Großmutter Maria Mautner Markhof (geborene Kupelwieser) zu Richard Strauss verdanken. Dazu auch aus den Memoiren meines Großvaters Manfred I Mautner Markhof:
„Meine Frau spielte Richard Strauss einmal einen kleinen, aber sehr typischen Walzer von Franz Schubert vor, den dieser anlässlich der Hochzeit seines Freundes Leopold Kupelwieser mit Johanna von Lutz – übrigens eine Cousine von Franz Grillparzer – den Urgroßeltern meiner Frau im Jahre 1826 komponiert und dediziert hatte. Es spricht für die damals unglaublich musikbegabte und musikliebende Zeit, dass Schubert es gar nicht nötig hatte, diesen Walzer niederzuschreiben, er spielte ihn ein paar Mal vor, und jedermann spielte ihn auswendig nach. So lernte ihn meine Frau von ihrem Großvater Paul Kupelwieser – dem Begründer Brionis – kennen, und damit blieb er der Familie erhalten. Zu unserer größten Freude erklärte Richard Strauss sich einmal bereit, etwas früher zu einer vereinbarten Skatpartie zu uns nach Simmering zu kommen, um den Walzer zu Papier zu bringen. Meine Frau spielte ihm das Musikstück vor, er machte sich einige Notizen und übergab uns einige Tage später eine gestochen schöne Reinschrift des kleinen Werkes, die ein musikhistorisch beachtliches Dokument insofern darstellt, als Richard Strauss sich offensichtlich nicht enthalten konnte, einige Wendungen etwas „straussisch“ zu färben, was dem Musikfachmann bei Durchsicht der Noten sofort auffällt.“
Bericht Österreichische Musikzeitschrift
Der Walzer
Notenblatt Kupelwieserwalzer, 1943
Maria „Pussy“ Mautner Markhof bei der Wiedergabe ihres geliebten Familienwalzers
Verfasst von Theodor Heinrich Mautner Markhof
Magda Mautner Markhof by Gustav Klimt
/in Familienchronik /by Theodor Heinrich Mautner MarkhofStudie/Portrait von Magda Grasmayr, dem neunten Kind von Carl Ferdinand Mautner von Markhof.
Gustav Klimt zeichnete sie 1904 mit schwarzem Stift auf Papier, 55 x 34,6 cm.
Magda wurde am 14.4.1881 in Wien geboren und wuchs dank dem Einfluss ihrer Mutter Editha Freiin Sunstenau von Schützenthal in einem Haushalt auf, in dem die künstlerische Elite der damaligen Zeit regelmäßig verkehrte. Neben Gustav Klimt, Josef Hoffmann, Kolo Moser waren u. a. auch Bruno Walter und Gustav Mahler gern gesehene und regelmäßige Gäste im Familienpalais auf der Wiener Landstraßer Hauptstraße.
Sie trat bereits als junges Mädchen in Erscheinung, als sie am 18.11.1903 gemeinsam mit ihrer Mutter Mitbegründerin des „Neuen Frauenclubs“ wurde. Magda war, wie ihre Mutter und Schwester Ditha sehr kunstsinnig und absolvierte unter Alfred Roller die Kunstgewerbeschule in Wien und unternahm auch Malstudien bei Maurice Denis in Paris. Ihr Puppenhaus war zentrales Objekt einer Ausstellung der Sezession unter Adolf Böhm. Ihre von Josef Hoffmann ausgestattete Wohnung samt Atelier entwickelte sich zu einem gesellschaftlichen Zentrum, indem auch Albert Paris Gütersloh oder Alfred Gerstenbrand verkehrten.
Magda Mautner Markhof, 1904 by Gustav Klimt
Studie von Gustav Klimt zu einem unvollendeten Porträt von Magda Mautner Markhof
Magda war bestrebt, eine Sammlung zeitgenössischer österreichischer Kunst zusammenzustellen. Sie besaß beispielsweise das ursprünglich Fritz Waerndorfer gehörende Gustav Klimt-Bild Hoffnung I, 1903. Auch besaß sie das Egon Schiele-Bild Herbstbaum in bewegter Luft, das sie um insgesamt 400 Kronen erwarb. „Ich sende Ihnen jetzt 100 Kronen und anfangs November 200 Kronen, dann 100 Kronen im Dezember. Mir sind nämlich die beiden Landschaften lieber wie Ihre figuralen Arbeiten, die mir oft recht fremd sind. Auch bei Ihren Zeichnungen empfinde ich, dass Sie eine ganz andere Anschauungs- und Empfindungsweise haben wie ich. Trotzdem möchte ich gerne eine Arbeit von Ihnen in meiner Sammlung haben, weil ich die junge Wiener Kunst vollständig vertreten haben möchte.“
1913 heiratete sie den Lehrer Alois Grasmayr, einer Innviertler Bauernfamilie entstammend, mit dem Sie nach Salzburg übersiedelte, wo eine Villa auf dem Mönchsberg, die Hotels Bristol und Stein, sowie auch zwei Gasthöfe und ein Bergbauernhof gekauft wurden. Das Haus auf dem Mönchsberg wurde in der Zwischenkriegszeit zum gesellschaftlichen Zentrum für Künstler und Schriftsteller. Magda selbst veröffentlichte Gedichte im Wiener Tagblatt, Alois sein Faust Büchl, das in Dialektsprache den Inhalt von Goethes Faust I und II einem breiteren Publikum erklärend näherbringen sollte.
Magda verstarb am 22.8.1944 in Salzburg, Alois folgte ihr am 11.3.1955.
Verfasst von Theodor Heinrich Mautner Markhof
Christiana von Schönborn-Buchheim, geborene Mautner Markhof
/in Familienchronik /by Beate HemmerleinChristiana Gräfin von Schönborn-Buchheim, geborene Mautner Markhof
Christiana „Christl“ Mautner Markhof wurde am 23. Jänner 1928 in Wien als Tochter von Manfred I. Mautner Markhof geboren. Gemeinsam mit ihrem Bruder Manfred II., ihrer jüngeren Schwester Eleonore und ihren Cousins Heinrich „Heini“ und Marius „Titi“ wuchs sie zuerst in Floridsdorf, am Gelände der damaligen St. Georg Brauerei auf, später übersiedelte ihre Familie nach Wien Simmering. Die Sommer ihrer Kindheit verbrachte sie in Brioni, der Heimat ihrer Mutter Maria „Pussy“ Kupelwieser. Ihrer ersten Ehe mit Johann Freiherrn von Tinti (1919 – 1986) entstammen die Kinder Isabella und Alexander. In zweiter Ehe war sie mit Georg Graf von Schönborn-Buchheim (1906 – 1989) verheiratet, den sie bis zu seinem Tode aufopferungsvoll pflegte.
Christiana war bis zu ihrem Ableben am 13. Juni 2018 eine vielgeschätzte Kunstmäzenin und Grande Dame – so wie es der Regisseur und Produzent Thomas Macho auf vortreffliche Art und Weise 2016 in seiner Dokumentation Die letzte Saloniere zu porträtieren wußte.
Christl Mautner Markhof
Christiana mit Tochter Isabella Prosoroff (rechts) im Jänner 2018 bei der Ehrung zum 90. Geburtstag durch die Marktgemeinde Göllersdorf/NÖ.
Parte
Manfred I. Mautner Markhof by Helmut Qualtinger
/in Familienchronik /by Beate HemmerleinDer große österreichische Kabarettist Helmut Qualtinger parodierte 1959 in seinen Kabarettprogrammen gerne den zu dieser Zeit in der Öffentlichkeit ungeheuer präsenten Manfred I. Mautner Markhof. Zum Anlass nahm er auch die Tatsache, dass dieser nicht nur junge Künstler wie Arnulf Rainer, Friedensreich Hundertwasser und Ernst Fuchs förderte, sondern auch vielfacher Präsident diversester Institutionen war. Industriellenvereinigung, Österreichisch Olympische Komitee, Automobil-, Motorrad- und Touring-Club, Männergesangs- und Trabrennverein und die Konzerthausgesellschaft – um nur einige zu nennen.
So befragte in z. B. Carl Merz den, in entsprechender Barttracht des mehrfachen „Präsidenten“ auftretenden Helmut Qualtinger, über seine Rolle als Kunstmäzen:
Helmut Qualtinger (links) als Manfred I. Mautner Markhof, 1959. ©IMAGNO/Barbara Pflaum
Auch Qualtingers Travnicek eröffnet seine „Ballsaison“ mit einer Pointe über MMMs politisches Wirken:
Helmut Qualtinger (links) als Travnicek, Gerhard Bronner (rechts).
Manfred I. Mautner Markhof und John F. Kennedy
/in Familienchronik /by Beate HemmerleinUnvergesslicher Backenbart
Anlässlich des großen Gipfeltreffens zwischen dem amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy und dem sowjetischen Parteichef Nikita Chruschtschow, das am 3. und 4. Juni 1961 in Wien stattfand, gab Bundespräsident Adolf Schärf für beide Staatsgäste am Samstagabend ein großes Dinner im Schloss Schönbrunn. Kennedy saß den ganzen Abend mit Blick auf ein Gemälde von Kaiser Franz Joseph I. Als Manfred I. Mautner Markhof, als Teil der österreichischen Wirtschaftsdelegation, JFK verabschiedet, bedankt sich dieser herzlich bei MMM für den netten Abend und seine Gastfreundschaft im besonders schönen Rahmen
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UFA Wochenschau 254 vom 6. Juni 1961
Manfred I. von Markhof, Franz Joseph I. von Österreich