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Beate Hemmerlein

Josef Azizi – Jurist und Philanthrop

23. Mai 2025/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Beate Hemmerlein

Josef „Jussi“ Azizi im Mantel seines Urgroßonkels Victor Ritter Mautner von Markhof, 2025.

Hon.-Prof. MMag. Dr. Josef „Jussi“ Azizi (*14.4.1948) wurde als einziger Sohn des Dipl.-Pharm. Dr.rer.nat. Ali Asghar Azizi und der Dr.rer.nat. Dorothea „Dorli“ (geb. Ettenreich) in Wien geboren. Gemeinsam mit der älteren Schwester Soraya und jüngeren Schwester Nargess wuchs er als Urgroßenkel von Doris Engelhart mit ihr und den Geschwistern seiner Großmutter Liesi (Onkel Michel sowie den Tanten Christl, Maridl, Susi und Pepi) im Familienverband auf.

Liesi Engelhart, 1899

Liesi Engelhart, Büste von ihrem Vater Josef Engelhart

Dorothea „Dorli“ Azizi (geb. Ettenreich), gezeichnet von ihrem Onkel Michel, Sammlung Josef Azizi

80. Geburtstag von Doris Engelhart (geb. Mautner von Markhof) mit ihren Urenkeln Nargess, Josef „Jussi“ (als „Malkunst“), Soraya (als „Poesie“) Azizi und Beatrice Spornberger (als „Liebe“), 1951

Nach der Vor- und Volkschule im Lyçée français de Vienne besuchte er das Realgymnasium der Theresianischen Akademie, wo er am 13. Juni 1966 maturierte. Zum damaligen Zeitpunkt war das „Theresianum“ noch ein neusprachliches Gymnasium mit österreichweiter Aufnahmeprüfung, Sonderlehrplan und generellem Repetierverbot; die obligaten Sprachen waren Französisch, Englisch, Russisch und Latein. Seine Studien an der Universität Wien begann er zunächst an der Philosophischen Fakultät, wo er Vergleichende und Allgemeine Sprachwissenschaft sowie Indogermanistik inskribierte. Trotz durchwegs sehr guter Kolloquien- und Übungszeugnisse (einschließlich Sanskrit) wechselte er nach einem Semester die Studienrichtung und nahm im Sommersemester 1967 das Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Studienrichtung Soziologie, an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät auf. Unabhängig davon bestand er zu Ende des Sommersemesters 1967 an der Philosophischen Fakultät mit der Note „gut“ die schriftliche und mündliche Ergänzungsprüfung zur Reifeprüfung in Altgriechisch. Nach der Ablegung der ersten wie der zweiten Diplomprüfung mit der Gesamtnote „mit Auszeichnung bestanden“ sowie nach der mit der Beurteilung „sehr gut“ durch Univ.-Prof. Dr. Pütz erfolgten Approbation seiner Diplomarbeit aus dem Fach Sozialpolitik („Das Betriebsrätegesetz 1947: Motive, Entstehung und Anwendung“) fand am 7. Juli 1971 die Sponsion zum Magister der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften statt (die Diplomarbeit wurde von der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien im damaligen Höchstausmaß von öS 10.000.- gefördert).

Seit dem Wintersemester 1969 hatte er neben dem bisherigen Studium auch das der Rechtswissenschaften betrieben (er belegte auch kurzzeitig Japanisch, brach jedoch trotz sehr guter Zeugnisse ab, um sein Jus Studium nicht zu verzögern) und die erste Staatsprüfung noch im Wintersemester 1970/71 mit Auszeichnung absolviert. Nach Ablegung aller Staatsprüfungen und Rigorosen promovierte er schließlich am 13. November 1973 auch zum Doktor der Rechtswissenschaften. Bereits gegen Ende dieses Studiums erstellte er im Zuge der damals aktuellen Diskussion zur Reform des Jus Studiums einen allgemeinen Entwurf für eine neue juristische Studienordnung. In Form eines Netzplans wurde darin die Chronologie des Einbezugs einzelner Rechtsmaterien als Vortrags- und Prüfungsfächer in das Studium vor allem durch das Prinzip inhaltlicher Bedingtheit bestimmt. Systematisch sollte also der Ablauf des Studiums dadurch bestimmt werden, dass jene Fächer, die inhaltlich die Kenntnis anderer Fächer voraussetzen, auf diesen aufbauend durchwegs jeweils erst später absolviert werden sollten. Es folgte eine beispiellose Karriere:

Dr. Josef Azizi, Curriculum Vitae

Dr. Josef Azizi, fachbezogene Wissensvermittlung / Lehrtätigkeit

Dr. Josef Azizi, Schwerpunkte der wissenschaftlichen Tätigkeit

Dr. Josef Azizi, innovative Begleiterscheinungen und Auswirkungen seiner wissenschaftlichen Arbeit / beruflichen Tätigkeit

Dr. Josef Azizi, Publikationen

Dr. Josef Azizi, Mitglied- und Mitherausgeberschaften

Laudatio von Univ. Prof. Dr. Thomas Jaeger anlässlich der Verleihung des Goldenen Doktordiploms an Josef Azizi, 19. April 2024

Dankesworte von Dr. Josef Azizi anlässlich der Verleihung des Goldenen Doktordiploms an Josef Azizi, 19. April 2024

Im Verlauf seiner richterlichen Tätigkeit befasste er sich (als Berichterstatter oder Beisitzer) u. a. mit Direktklagen (Nichtigkeitsklagen, Untätigkeitsklagen und Schadenersatzklagen) aus den Bereichen der Wettbewerbsrechts (Wettbewerbsrecht i.e.S. und Beihilfenrecht), des Markenrechts, des Dienstrechts, des Nahrungsmittel-, Chemikalien-, Umwelt- und Gesundheitsschutzrechts, des Artenschutzrechts, des Landwirtschaftsrechts, des Vergaberechts, der restriktiven Maßnahmen, der Wirtschafts- und Währungspolitik, des Zugangs zu Dokumenten etc. Während seiner fast neunzehnjährigen Amtszeit als Richter am EuG wurde er wiederholt (für insgesamt neun Jahre) zum Kammerpräsidenten gewählt und übte während der letzten sechs Jahre überdies die Funktion eines Mitgliedes des Comité administratif (des zentralen obersten Verwaltungsausschusses) des Gerichtshofs der Europäischen Union aus. Einen überaus ungewöhnlichen Umstand kennzeichnete seine letzte Wiederbestellung im Jahr 2010: Er erhielt im EU-Unterausschuss des Nationalrates die ausdrückliche einstimmige parlamentarische Zustimmung nicht nur der Regierungsparteien, sondern auch (ohne Stimmenthaltung!) sämtlicher Oppositionsparteien.

Für seine Verdienste wurden ihm von mehreren Staaten Auszeichnungen verliehen.

Österreich:

  • Großes goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Großes silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Ehrenzeichen der österreichischen Rechtsanwaltschaft
  • Goldenes Doktordiplom der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien

Luxemburg:

  • Chevalier de l’Ordre de Mérite du Grand-Duché de Luxembourg
  • Médaille du Mérite pour le don du sang

Privat ist er seit 1973 mit Dr. Veronika Azizi-Burkart verheiratet. Das Paar hat die Kinder Fiorentina (*1975) und Amedeo (*1977) sowie die vier Enkelkinder Anatol u. Emil Azizi und  Thea und Dora Azizi-Hacker.

Back to the start. Goldene Hochzeit Josef und Veronika Azizi mit Familie und ehemaliger Trauzeugin (re) in Edinburgh, Dezember 2023

Jussi gemalt von seiner Großtante Maria „Maridl“ Engelhart (verehel. Friedinger), 1948

Josef „Jussi“ mit Eltern und Schwester Nargess, 1951

Josef „Jussi“, Soraya und Nargess, Weihnachten 1952

Nargess, Soraya und Josef „Jussi“ Azizi, 1957

Nargess, Dorli, Ali Asghar und Josef „Jussi“, 1961

Josef, Nargess und Soraya, 1963

Nargess und Josef „Jussi“ Azizi, 1967

Dorothea Azizi (geb. Ettenreich) mit ihren Kindern Soraya, Nargess und Josef „Jussi“

80. Geburtstag von Liesi Ettenreich (Mitte) mit Tochter Dorli und Schwiegersohn Ali Asghar sowie den Enkelkindern Nargess, Josef und Soraya, 1988

Beate Hemmerlein

Susanne Engelhart-Spornberger – die Schauspielerin

21. Mai 2025/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Beate Hemmerlein

Susanne Engelhart (verehel. Spornberger)

Susanne (*10.10.1904, † 20.5.1968) wurde als fünftes Kind von Josef und Doris Engelhart und Enkeltochter von Carl Ferdinand Mautner von Markhof in Wien geboren und wuchs am Familiensitz in der Steingasse 11 – 13 auf. Neben ihrem Bruder Michel maturierte „Susi“ als einziges Mädchen der Familie, war hochintelligent und studierte ein paar Semester Chemie. Doch ihr großer Traum war es immer gewesen Schauspielerin zu werden – gegen den Willen ihres Vaters, dessen abschätzender Kommentar dazu lautete: „DU willst Schauspielerin werden? Du gibst doch höchstens eine komische Alte“. Ironischer Weise sollte er recht behalten, denn diese Rolle war ihr in späteren Jahren quasi auf den Leib geschneidert.

Susanne war kein Kind von Traurigkeit, so beschreibt der Filmschauspieler Leon Askin sie in seinen Memoiren als die „große Liebe seines Lebens“. Zweimal verheiratet, ehelichte sie 1932 zuerst in Düsseldorf den Schauspieler und späteren Fernsehkoch Carl Clemens Hahn (Künstlername Clemens Wilmenrod), von dem sie bereits 1933 wieder geschieden wurde. Ihre zweiten Ehe mit Georg Spornberger sollte jedoch von 1942 bis zu ihrem Tode halten. Ihr entsprang auch Tochter Beatrice, welche sie bezeichnender Weise nach ihrer Lieblingsrolle, der Beatrice in Shakespears „Viel Lärm um nichts“, benannte.

Ihre enorm exaltierte Persönlichkeit charakterisiert sich u. a. in folgenden Begebenheiten: In früheren Jahren mussten bei jedem Grenzübertritt Dokumente unter Angabe des Berufes ausgefüllt werden. Diesen betitelte sie jedes Mal mit Masochistin, was die einfachen Zollbeamten, die den Ausdruck nicht verstanden, immer schwer beeindruckt zurückließ. Auch konnte sie es sich nicht verkneifen ihr Talent im Alltag zur Schau zu stellen. Als sie zur Sprechstunde im Gymnasium Wenzgasse vorgeladen wurde, weil Tochter Beatrice in einem Hauptfach so schlecht abgeschnitten hatte, erwiderte sie der ernsthaft besorgten Lehrerin „Ich verstehe gar nicht, dass sie so schlecht in Mathematik sein soll, wo das Kind doch so schen die Gas anzünden kann.“ Danach wurde „die dümmliche Mutter“ nie wieder zu einer Sprechstunde gebeten.

Susanne war eine exzellente Schauspielerin und hatte u. a. Engagements bei Louise Dumont in Düsseldorf. Trotzdem wurde ihr großes Talent nicht immer nur goutiert. So wurde sie einmal von Gerhard Hauptmann, bei dessem Stück sie mit einer kleinen Rolle besetzt war, nach der Uraufführung scharf kritisiert: „Sie machen viel zu viel aus dieser Rolle. Das ist eine NEBENROLLE!“ Ihre Burgtheaterkarriere wurde leider durch einen anderen Umstand vereitelt. 1945, als das Wiener Wahrzeichen durch Bomben schwer beschädigt war, mussten die Aufführungen an einen anderen Spielort verlegt werden und Raoul Aslan fungierte interimsmäßig als Direktor. Susi bewarb sich bei ihm und begann den schweren Fehler, ihrem Ehemann, den durch und durch preußischen Offizier mit durchdringender Stimme und Monokel im Auge, zu gestatten sie zum Gespräch zu begleiten. Aslan, überzeugter Altösterreicher mit schweren Aversionen gegen das preußische Militär, erteilte ihr daraufhin eine Absage.

Schauspielerin Susanne Engelhart, porträtiert von Pacher während ihrer Zeit bei Louise Dumont in Düsseldorf

Georg Spornberger stieß nicht nur bei Aslan auf Ablehnung. Auch seinem Schwager, Michel Engelhart war er sogar fast verhasst. Abgesehen davon, dass die Ehe seiner Schwester nicht unbedingt immer als glücklich zu bezeichnen war, hatte er während des Krieges in enger Beziehung zu den Wissenschaftlern aus Peenemünde gestanden und das Ausmaß seiner Beteiligung an diversen Kriegsverbrechen war äußerst fragwürdig. Spornberger war, wie sein Vater, Arzt. Dieser hatte während des Boxeraufstandes in China als Regimentsarzt gedient. Dort, um die Jahrhundertwende, in einem ländlichen Dorf, hatte er einem ansässigen Schneider einen seiner Tropenanzüge ausgehändigt, um nach dessen Vorlage weitere Exemplare anfertigen zu lassen. Zu seinem Erstaunen waren die gewünschten Stücke bereits am nächsten Morgen abholbereit. Perfekt genähte Duplikate. So perfekt, dass sich der Flicken, der sich am Original befunden hatte, bei den neuen Anzügen an genau derselben Stelle minutiös eingepasst war. Der einfache chinesische Schneider hatte natürlich keine Ahnung von europäischer Kleidung und den Auftrag pflichtgetreu ausgeführt. Georg Spornberger selbst (1911 – 1990) war auf einem Schloss in Pommern (heute Polen) aufgewachsen. Als deutscher „Herr“ unter rein polnischer Bevölkerung. So erlebte er noch, dass während seiner Kindheit und Jugend von seinem Onkel, dem Schlossherrn, das ius primae noctis praktiziert wurde und er auch Zeuge sonstiger mittelalterlicher Gebräuche der Machtausübung wurde. Als z. B. Arbeiter, nachdem sie gestreikt hatten, am darauffolgenden Tag wieder im Schloss erschienen, verriegelte sein Onkel das Tor des Hofes und ließ sie in Reih und Glied antreten. Alle Arbeiter folgten dem Befehl freiwillig, um der Reihe nach ausgepeitscht zu werden. Sowohl Herr als auch Gesinde vollzogen dieses Ritual ohne mit der Wimper zu zucken. Dies, sein Dienst in der Armee und der Verlust eines Beines an der Ostfront mögen dazu beigetragen haben, dass Spornberger nicht mit der sanftesten Seele gesegnet war. Gepeinigt vom Phantomschmerz griff er öfter zu Alkohol, um diesen zu betäuben. So kam es im Haushalt Engelhart-Spornberger immer wieder zu gewalttätigen Szenen, die mit dem Besuch der Polizei endeten. Aber wie in so vielen Ehen, hatte auch Susanne immer davon abgesehen, tatsächlich Anzeige zu erstatten. Auch wuchs Tochter Beatrice nicht im Elternhaus auf, sondern war in einem Mädchenpensionat nahe ihrer Schule untergebracht.

So tragisch Etappen von Susannes Ehe gewesen sein mögen, umso tragischer war ihr Ableben. In der TV-Produktion Die Moritat vom Räuberhauptmann Johann Georg Grasel war sie 1968 unter der Regie von Otto Anton Eder und weiteren bekannten Schauspielern wie Peter Vogel, Guido Wieland, Gertraud Jesserer, Hanns Obonya, Kurt Sowinetz und Ernst Stankovski mit der Rolle der „Alt’Schindlerin“ besetzt. Auf eine Regieanweisung hin, sollte Peter Vogel ihr mit einem Hammer auf den Schädel schlagen – doch selbstverständlich auf den Kopfpolster daneben zielen. Vogel verfehlte den Polster und traf Susanne mit voller Wucht auf den Schädel. Nach einem markerschütternden Schrei (der fataler Weise nicht gespielt war) wurde sie auch noch rollengemäß mit Fußtritten eine Wendeltreppe hinunter gestoßen. Aus Angst davor, keine Rollen mehr angeboten zu bekommen, hatte sie sich nicht getraut der weiteren Torture zu widersetzen. Die folgenden Tage verbrachte sie zurückgezogen und klagte über körperliche Beschwerden. So schrieb sie u. a. an ihren Bruder Michel „Ich habe so Kopfweh, seit mir der Grasel auf den Schädel gehaut hat.“  Drei Tage nach dem Vorfall war sie tot. Die Obduktion ergab, dass der Schlag eine schwere Gehirnblutung hervorgerufen hatte. Gertraud Jesserer, um ihren Mann zu schützen, drohte Georg Spornberger telefonisch. Doch trotz verzweifelter Bemühungen seitens des Ehemanns, wurde von der Staatsanwaltschaft nie Anklage gegen Peter Vogel erhoben. Es sei erwähnt, dass der Schauspieler ab diesem Zeitpunkt an Depressionen gelitten hatte, und sich 1978 das Leben nahm.

Filmographie Susanne Engelhart

1948Arlberg-Express / Wirtschafterin
1948Der prämierte Leberfleck / Klothilde, Braut
1949Das Siegel Gottes / Theres, Ehefrau
1952Abenteuer im Schloss / Frau Professor
1953Franz Schubert – Ein Leben in zwei Sätzen
1957Unter Achtzehn
1957Skandal in Ischl / Julia, Ehefrau
1958Hoch klingt der Radetzkymarsch / Adele, Besitzerin eines Hutsalons
1960Ein gewisses Röcheln – Hitchcocktail für starke Nerven (TV)
1960Meine Nichte tut das nicht
1961Paganini (TV) / Gräfin de Laplace
1962Kaiser Joseph und die Bahnwärterstochter (TV)
1963Zwerg Nase (TV) / Fee Kräuterweis
1964Eine Frau ohne Bedeutung (TV) / Lady Caroline Pontefract
1965Donaug’schichten (TV-Serie, eine Folge)
1969Die Moritat vom Räuberhauptmann Johann Georg Grasel (TV) / Alt´Schindlerin
Beate Hemmerlein

Michel Engelhart – Architekt und künstlerisches Allroundgenie

3. Mai 2025/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Beate Hemmerlein

Michael Engelhart, Selbstporträt

Michael „Michel“ (*Wien 7.7.1897, † Wien 5.3.1969) war das erste Kind von Josef Engelhart und Doris (geb. Mautner von Markhof) und Bruder von Elisabeth „Liesi“ (verehel. Ettenreich), Chistine „Christl“ (verehel. Kern), Maria „Maridl“ (verehl. Friedinger), Susanne „Susi“ (verehl. Spornberger) und Josefine „Peperl“ Engelhart.

Josef Engelhart malte seinen Sohn Michel 26 Tage nach seiner Geburt, Sammlung Josef Azizi

Michel Engelhart, 1898

Michel mit Kinderfrau. Josef Engelhart, 1898.

Liesi Engelhart mit ihrem Bruder Michel, 1899

Liesi und Michel, Josef Engelhart

Michel Engelhart, 1900

Michel Engelhart, 1901

Michel (als Fiaker) und Liesi (als Wäschermädl) Engelhart, 1902

Christl, Doris, Michel, Liesi und Josef Engelhart, 1902

Christl, Doris und Michel Engelhart mit Kindermädchen, 1906

Gemeinsam mit seinen Geschwistern wuchs er in den beiden Biedermeierhäusern Steingasse 11 und 13, 1030 Wien auf. Haupthaus war Nr. 13 und 11 die ehemalige Fleischerei der Großeltern Engelhart, in dessen Souterrain sich noch ein Eiskeller befunden hatte. Auf dem, zwischen den Ausläufern des Mautner-Markhof’schen Parks (Carl Ferdinands Wohnsitz) und dem Haus Steingasse 13 gelegenen Grundstück, wurde 1901 das Haus Steingasse 15 errichtet, das – im Gegensatz zu den Häusern Nr.11 und Nr. 13. – heute noch steht. Steingasse Nr. 15, das wegen dem sich über dem Eingang befindlichen Lindwurms sogenannte „Drachenhaus“, wurde vom Architekten Fellner errichtet, der Lindwurm vom Maler und Bildhauer Bacher, einem Freund Josef Engelharts, gestaltet.

„Drachenhaus“

Dieses neue Haus in unmittelbarer Nachbarschaft wurde die Wohnstätte von Marie Engelhart (geb. Apfelthaler), der Mutter von Josef. Sie war eine überaus herrische und eigenwillige Persönlichkeit, die die ganze Familie – mit Ausnahme des von ihr vergötterten Sohnes Josef und seiner ihr artverwandten Tochter Liesi – in Angst und Schrecken versetzt (heute würde man sagen „terrorisiert“) hatte. Kein Wunder, dass sie sogar von ihrem eigenen Sohn humorvoll als „Drachen“ bezeichnet wurde. Dementsprechend erlaubte sich mein Urgroßvater Josef Engelhart, der oft zu Späßen aufgelegt war, einen Schabernack der besonderen Art: Er ließ unmittelbar zur Fertigstellung des Hauses Steingasse Nr.15 im Jahr 1902 für seine Mutter zu ihrem 60. Geburtstag von seinem Freund, dem Bildhauer Bacher, über dem Portal ihrer neuen Wohnstätte als besondere Geburtstagsüberraschung eine imposante (eindeutig weibliche!) metallische Drachenfigur anbringen, die hinter Gitterstäben gleichsam in Schranken gehalten wird. Marie Engelhart soll’s mit Humor genommen haben. Das Haus erhielt sehr bald die naheliegende Bezeichnung „Drachenhaus“. Doch von Anfang an wussten eigentlich nur die Eingeweihten um des Namens tiefere Bedeutung. Josef Azizi

Marie Engelhart (geb. Apfelthaler)

Marie Engelhart, geb. 1842, Bildnis von Josef Engelhart

Josef Engelhart mit seiner Mutter und dem Maler Hohenberger, 1903

Marie Engelhart im Alter von 85 Jahren, Josef Engelhart 1927

Im Haus Nr. 13 gab es eine wunderschöne Treppe, bei der jedes zweite Paneel ein Familienmitglied darstellte. Im 1. Stock befand sich eine Glasveranda, welche die Wohn- von den Gesellschaftsräumen trennte. Den Kindern war es streng verboten, bei Besuch die Gesellschaftsräume zu betreten. Eines Tages organisierte Josef Engelhart rund um die berühmte Mata Hari eine große Abendgesellschaft. Extra dafür wurde von ihm ein Brillantcollier geliehen, mit dem „bekleidet“ sie tanzen sollte. Liesi und Susi schlichen hinüber, um das Verbotene zu erspähen. Susi versteckte sich in einer großen chinesischen Vase, die dann zertrümmert werden musste, um das Kind wieder herauszuholen. Mitten in der Vorführung erschien ein preußischer Offizier, machte der Hari eine riesen Szene, schnappte sie und transportierte sie mit seiner Kutsche ab. Nachdem der Schreck abgeklungen war, stellte Josef fest, dass sie ja noch das Brillantcollier umgelegt hatte. So verbrachte er daraufhin die Nacht vor ihrem Zimmer im Hotel Imperial, um sicher zu stellen, dass sie mit dem wertvollen Schmuck nicht entkommen könne. Das Collier konnte ihr schlussendlich wieder abgenommen werden.

Der Hof der Steingasse war mit sechseckigen, glasierten, roten Terakotta-Pflastersteinen belegt. Von ihm aus gelangte man in den Garten, auf dessen einer Seite man zum Mautner Markhof´schen Park blickte. Michel und seine Geschwister durften aufgrund eines Verbotes ihres Vaters nicht mit den Kindern von Edita und Koloman Moser spielen, sondern mussten sich heimlich mit ihren Cousins treffen, die am angrenzenden Grundstück wohnten, neben dem sich auch eine überdachte funktionstüchtige Kegelbahn befand.

Hof der Steingasse 13, Michel Engelhart, Sammlung Josef Azizi

Hof der Steingasse 13, Michel Engelhart, Sammlung Josef Azizi

Im Engelhart´schen Haushalt herrschte bei Tisch eine strenge Sitzordnung, bei welcher der Sohn zur Rechten seines Vaters sitzen musste. Michel, beim Sprechen immer mit den Händen wild gestikulierend, hatte dabei die regelmäßige Angewohnheit, das Weinglas des Vaters umzustoßen, welcher mit einem cholerischen Tobsuchtsanfall reagierte. Einmal bei Tisch, erlitt er einen Erstickungsanfall durch eine im Rachen steckende Fischgräte, die ihm von der tatkräftigen Schwester Liesi kurzerhand mit ihren kleinen Kinderhänden aus dem Schlund gezogen wurde. Diese „Lebensrettung“ bestärkte nochmals die enge Beziehung des Geschwisterpaares.

Susi, Maridl, Christl, Doris, Josef, Michel, Gouvernante, Liesi, Frl. Sophie Wendisch (von li. vorne nach re.), in der Steinbasse Nr. 13, 1907

Josef und Michel waren die zwei einzigen männlichen Wesen im Haushalt gewesen. Ansonsten gab es lauter Mädchen, welche bei Großmutter Apfelthaler in der Rangordnung wenig bis gar nicht zählten. Ihren Augenstern Michel pflegte sie mit „Wo ist mein Golddiamant?“ zu rufen, wobei sie die Enkeltöchter keines Blickes würdigte, was diese zum Teil nachhaltig traumatisierte. Wie man sich vorstellen kann, entwickelte sich Michel nicht zuletzt dadurch, seinen Schwestern gegenüber als äußerst dominant. Besondere Zuneigung empfand er jedoch für Liesi, mit der er von Kindheit an die engste Beziehung pflegte.

Maridl, Susi, Liesi und Christl Engelhart, 1911

Grafik von Michel Engelhart für seine Schwester Liesi, die immer darauf hoffte, nur fälschlicher Weise bei den Engelharts gelandet zu sein und davon träumte, dass sie ihr „wahrer Vater“ eines Tages finden und heimholen würde.

Die nächst jüngere Schwester Christl war von beiden schon weit weniger ernst genommen, wurde sie doch als „Spielpuppe“ betrachtet, die sie wenig sorgsam behandelten. So schleiften sie sie beim Spielen oft die Treppe mit hinunter, wobei sie unter anderem auch unvermeidlicher Weise immer wieder mit dem Kopf auf den Stufen aufgeschlagen war. Zitat Christl aus späteren Tagen: „Kein Wunder, dass ich nicht so g´scheit bin, wie die beiden anderen.“

Christl Engelhart, 1901

Christl Engelhart, 1903

Spielzeugschiff von Michel Engelhart, Sammlung Josef Azizi

Seine Schulzeit absolvierte Michel im humanistischen Gymnasium in der Kundmanngasse in 1030 Wien, welche ihn nachhaltig geprägt hatte. Lebenslang liebte er Altgriechisch und Latein und die Sagen und Geschichten des Altertums. Beim Spielen in einer Pause stolperte einmal versehentlich ein Kind über seinen Fuß. Unglücklicher Weise ein Erzherzog, wobei Michel daraufhin fälschlich beschuldigt wurde, absichtlich einem Mitglied des Kaiserhauses das „Haxl“ gestellt zu haben. Daraus entwickelte sich ein riesen Skandal mit Disziplinarverfahren, was den Monarchisten Michel lebenslang belastete und zu schaffen machte.

Nach der Matura, blutjung, rückte er in den 1. Weltkrieg ein. Erst in der Grundausbildung das Reiten erlernend, erwies er sich dabei als so talentiert, dass ihm in Folge die Bereiterei der Offizierspferde anvertraut wurde. Zuerst war er an die russische Front abkommandiert, wobei er einmal damit beauftragt wurde, über ein russisch kontrolliertes Sumpfgebiet eine wichtige Nachricht zu den österreichischen Linien auf der anderen Seite zu bringen. Im Sumpf verlor das Pferd den Halt, versank bis zum Bauch vollends im Morast, konnte aber mit Michels unermüdlichem Einsatz wieder Tritt fassen, sodass er doch noch die Linien durchqueren und die Botschaft überbringen konnte. Für diese enorme Leistung und tapfere Tat wurde ihm die Silberne Tapferkeitsmedaille verliehen. Diese symbolträchtige Honorierung, die auch noch in der Zweiten Republik mit einer monatlichen kleinen Zuwendung gewürdigt wurde, erfüllte ihn bis zu seinem Tod mit großem Stolz.

Michel Engelhart, Weihnachten 1915

Liesi und Michel Engelhart, Weihnachten 1915

Nachdem Russland ab 1917 kein Kriegsgegner mehr war, wurden die Truppen an die Südfront gegen Italien verlegt. Dort hatte sich dann auch Michel zum historischen Zeitpunkt befunden. In einer uneinnehmbaren Stellung – die sich im Tal befindliche italienische Armee hätte keine Chance gehabt. Das einzige Problem war der Nachschub, der zwar für die Ungarn funktioniert hatte, nicht jedoch für die Soldaten der österreichischen Reichshälfte. Im Herbst 1918 wurde – drei Tage vor dem offiziellen Waffenstillstand zwischen Österreich und Italien – den Österreichern jedoch der Befehl erteilt, das Feuer gegen die Italiener einzustellen. Die österreichischen Truppen, die sich problemlos noch lange hätten halten können, aber dem Befehl gehorchen mussten, wurden in Folge von den Italienern zurückgedrängt. Nur dadurch konnte Südtirol in italienische Hand fallen! Tausenden Soldaten, darunter auch Michel, wurde durch diesen falschen Befehl ein tragisches Schicksal zuteil. Auch er hatte sich am Tag des Inkrafttretens hinter den feindlichen Linien befunden und geriet so in italienische Kriegsgefangenschaft, die sich schrecklich auswirkte. Unterverpflegung, Krankheiten und Kälte machte die folgenden Monate für alle zur Hölle.

Als er dann endlich zurückkehrt war, wollte er seiner geliebten Schwester Liesi, die sich in der Zwischenzeit mit Robert Ettenreich, dem anerkannte Physiker, Universitätsprofessor und Mitbegründer der Wiener Radiowerke vermählt hatte, ein Hochzeitsgeschenk machen. In Ermangelung finanzieller Mittel, verzierte er die Türen eines alten Schrankes mit den Schattenrissen des frischgetrauten Ehepaares.

Hochzeitsgeschenk für Liesi Ettenreich von ihrem Bruder Michel Engelhart, Sammlung Josef Azizi

Schattenriss von Michel Engelhart am Kasten für seine Schwester Liesi Ettenreich, Sammlung Josef Azizi

Liesi Ettenreich (geb. Engelhart) mit Tochter Dorothea, Michel Engelhart 1921, Sammlung Josef Azizi

Seine musikalische Begabung drückte sich im Cello Spiel aus, das er auf dem von seinem Vater gespendeten Instrument (das sich heute im Besitz und Gebrauch seine Großneffen Josef „Jussi“ Azizi befindet) vorzüglich beherrschte. Dieses Cello, respektive sein Kasten, diente seiner Mutter auch im jährlichen Italienurlaub zum Schmuggeln von Kaffee über die österreichische Grenze.

Michel, selbst künstlerisch hochbegabt, durfte seiner Neigung zur bildenden Kunst aufgrund eines Verbots seines Vaters beruflich nicht nachgehen. Obwohl er das große Talent seines Sohnes immer zu ignorieren verstand, spannte er ihn aber doch einmal kurzerhand ein, um einen Auftrag, den er zwar annehmen musste, aber unter seiner Würde ansah, für ihn auszuführen. Er betraf die Restaurierung eines Bildes. Michel, der dies nie erlernt hatte (Joseph hatte ja jegliche diesbezügliche Ausbildung strikt untersagt), stand nun mit einem entsprechenden Lehrbuch vor dem Gemälde und ging den darin abgebildeten Vorgang Schritt für Schritt durch. Plötzlich jedoch, nachdem er die Fixiermittel ordnungsgemäß abgetragen hatte, begann das Bild vor seinen Augen langsam zu zerrinnen. In seinem Schock drehte er das Bild kurzerhand um, damit die Farben mit Hilfe der Schwerkraft wieder zurückfließen konnten. Kaum waren sie an der seiner Meinung nach richtigen Stelle, fixierte er sie rasch wieder und schob den Auftrag weit von sich. Weder Joseph noch irgendjemand sonst waren jemals dahinter gekommen.

Michel begann also ein Studium an der Technischen Hochschule für Architektur, wurde Dipl. Ing. Dr. Tech. und verfasste seine Dissertation über das Dach des Wiener Stephansdoms. Er erstellte dessen Pläne (die Originalpläne aus dem Mittelalter waren schon längst verschollen gewesen), wobei er es persönlich erklimmend, vermessen hatte. Diese Pläne sollten beim Wiederaufbau des Doms nach 1945 eine wichtige Rolle spielen. Als der Stephansdom abgebrannt war, lädt Kardinal Innitzer Michel zu einem Gespräch und beauftragt ihn mit dem Wiederaufbau. Mitten im Gespräch geht Türe auf, herein kommt der Dombaumeister – Innitzer springt auf, geht auf diesen zu und meint vor Michel „Mein Lieber, gerade habe ich mit dem Professor besprochen, dass ich SIE mit dem Aufbau beauftrage“. Michel war von Innitzers Opportunismus tödlich getroffen. Seine Pläne wurden dennoch herangezogen. Innitzer und Michel kannten sich von dessen Jugend an, da Josef Engelhart mit dem Kardinal in einer gemeinsamen Tarockrunde spielte. Nach dem Tod des Vaters hatten beide weiterhin Kontakt gehalten. 1938, nach dem Anschluss, kam es zu einer riesigen Demonstration der katholischen Jugend gegen den Nationalsozialismus. Die HJ stürmte daraufhin das Erzbischöfliche Palais und stürzte den Sekretär des Kardinals aus dem Fenster, was Innitzer dazu veranlasst hatte, der Bewegung etwas differenzierter gegenüber zu stehen. Michel, beim nächsten Besuch, wurde vom Kardinal dann unvermittelt in dessen  Räumlichkeiten geführt und durch eine Geheimtür zu einem Kasten, der Zivilkleidung enthielt. „Dies ist für den Notfall“, meinte Innitzer zu ihm.

Josef Engelhart, deutschnational aber nicht nationalsozialistisch, hatte im Zuge der Los-von-Rom-Bewegung, von einem Tag auf den anderen beschlossen, dass die ganze Familie zum evangelischen Glauben konvertieren müsse. Die drei jüngsten Kinder wurden daher bereits evangelisch getauft, alle Kinder evangelisch erzogen. Liesi trat nach dem 2. Weltkrieg wieder der katholischen Kirche bei, da ihr Mann Robert Ettenreich ansonsten durch die Ehe mit einer Evangelischen von den Sakramenten ausgeschlossen geblieben wäre.

Michel jedoch blieb lebenslang evangelisch und ehelichte Gertrude Heller (Tochter des Dr. Richard Heller, des Leibarztes von Anton Bruckner) in der evangel. Kirche in Salzburg. Der frisch gebackene Akademiker reiste mit seiner Frau nach Rumänien, wo er sich in der Unterkunft stolz als „Doktor“ eingetragen hatte. Am kommenden Morgen stand eine Menschenschlange vor der Tür des Gasthauses, um sich vom „Arzt“ kurieren zu lassen. Um nicht als Hochstapler zu gelten, machte er gute Miene zu bösem Spiel und gab harmlose medizinische Empfehlungen, bevor er Hals über Kopf den Ort verließ. Die nächste Unterkunft, in Siebenbürgen, war heillos verwanzt und die frisch angetraute Braut verbrachte die ganze Nacht mit angezogenen Beinen sitzend im Bett unter aufgespanntem Regenschirm, der die von der Decke fallenden Wanzen abhalten sollte.

Ein Leben lang kaisertreu und konservativ, war Sozialdemokratie – wie in der gesamten Familie üblich – ein rotes Tuch, Nationalsozialismus geradezu verhasst. 1938 wurde er als Vierteljude eingestuft und mit einem Berufsverbot belegt. Beim Frick am Graben trifft er einen Kriegskameraden aus dem 1. Weltkrieg, Baron Pinschof, der ihm auf die Frage nach seinem Befinden antwortete: „Ich warte auf´s 4. Reich“. Dank des Zusammenhaltes der Großfamilie Mautner Markhof, konnte er sich in den Kriegsjahren finanziell über Wasser halten. Z. B. erteilte Manfred I. ihm 1941 den Auftrag die Broschüre für das Jubiläumsjahr der Brauerei Schwechat zu gestalten.

Jubiläumsbroschüre Brauerei Schwechat, Grafik Michel Engelhart

Jubiläumsbroschüre Brauerei Schwechat, Grafiken Michel Engelhart

Jubiläumsbroschüre Brauerei Schwechat, Grafiken Michel Engelhart

Jubiläumsbroschüre Brauerei Schwechat, Grafiken Michel Engelhart

Jubiläumsbroschüre Brauerei Schwechat, Grafiken Michel Engelhart

Jubliäumsbroschüre Brauerei Schwechat, „Braunnen“, Grafik Michel Engelhart

Jubliäumsbroschüre Brauerei Schwechat, „Bratpfannen“, Grafik Michel Engelhart

Jubliäumsbroschüre Brauerei Schwechat, „Kühlschiffe“, Grafik Michel Engelhart

Jubiläumsbroschüre Brauerei Schwechat, Grafiken Michel Engelhart

Jubiläumsbroschüre Brauerei Schwechat, Impressum

Prof. Dr. Michael Engelhart war nicht nur Architekt, ordentlicher Hochschulprofessor für Geschichte der Architektur, als Denkmalschutzexperte maßgeblich am Wiederaufbau zerstörter Gebäude beteiligt, sondern auch Maler, Zeichner und Designer. Unter anderem entwarf er Bücherregale, Bücherkästen (aus Nussbaum für die Familie Harmer) und ein überlanges Bett ohne jeglichen Nagel, das sich so mühelos auf- und abbauen lässt.

Prof. Dr. Michel Engelhart

Bücherregal Design Michel Engelhart

Auch war Michel, so wie seine Schwester Liesi, literarisch sehr begabt. Zu den verschiedensten Familienanlässen verfasste er passende Gedichte. Als z. B. Cousine Mizzi den Notariatsanwärter Albert heiratete, dichtete er in Anlehnung an die damals bekannte Keksfabrik „Albert“: „Schon als Mädchen tät´ sie beißen in die Keks, die Albert heißen“. Auch fand ein in Versform gehaltenes balladenartiges Melodram, in dem er ironisch die Vorkommnisse im Zusammenhang mit der Hochzeit seiner Nichte Beatrice (Spornberger) verarbeitete, innerhalb der Familie großen Beifall. Anlässlich des 95. Geburtstages seiner Mutter Doris lud er zum Festessen in den großen Jugendstilsalon der Steingasse. Nicht die gesamte Familie, sondern nur die Jubilarin, seine Schwestern und als einzigen männlichen Vertreter seinen Großneffen Jussi Azizi ein. Die Eigendynamik dieser hauptsächlich weiblichen illustren Runde gipfelte in einem riesen Tumult und Geschrei, als Michel seine Rede damit begonnen hatte, der bereits schwerhörigen Mutter lauthals entgegenzuschmettern: „Liebes „Mäunchen“, ich wünsche dir, dass du mich noch viele Jahre überlebst“. Die enorm empörten Schwestern fielen daraufhin unisono über ihn her und Doris blieb verdutzt und ratlos in ihrer Mitte sitzend über. Der weitere Inhalt der Rede blieb für immer ein Geheimnis.

Er hatte die Häuser Steingasse 11 und 13 geerbt und auch lebenslang in ihnen gelebt. Im oberen Stock von Haus Nr. 11 befand sich sein Atelier, indem er die Pläne für Burgtheater, Palais Schwarzenberg, Kuppel Stift Melk, Tiergarten Schönbrunn denkmalschützerisch überarbeitete. Eine Wohnung direkt unter dem Atelier war an Ingrid Haebler, die weltberühmte Pianistin vermietet, welche naturgemäß viele Stunden am Tag üben musste. Völlig entnervt davon, kaufte sich Michel eine Kindertrompete, in die er wild hineinprustete, sobald die Haebler wieder zu spielen begann. Einmal so lange, bis er einen Blutsturz bekam. Jahre später bekannte Haebler seinem Großneffen Josef Azizi gegenüber, dass sie von den provozierten „Störungen“ nie etwas mitbekommen hätte. In der Steingasse wurde auch ein  Hausmeister beschäftigt, ein Straßenbahner und Betriebsrat, laut Michel ein „Sozi“, der dort lebe wie „die Made im Speck“. Herr Denk, ein Faktotum, bewohnte das Parterre.

Nach seinem Tod gingen Steingasse 11 und 13 an seine Universalerbin, Dorothea „Dorli“ Azizi (geb. Ettenreich), der Tochter seiner geliebten Schwester Liesi, über. Diese musste sie jedoch veräußern, um die Legate bedienen zu können. Nach dem Tod seiner Frau, war Michel mit der Stv. Präsidentin des Bundesdenkmalamtes, Frau Dr. Tripp, eng befreundet gewesen. Dank ihr konnten die Immobilien aus dem Denkmalschutz befreit werden, um sie liquidieren zu können. Sie wurden von der Raiffeisen Bank erworben. Diese ließ sie abreißen und auf ein Hochhaus folgte ein Wohnhaus. Das große gläserne Atelier Josef Engelharts im Garten blieb unter Denkmalschutz erhalten und Michel hatte es noch zu Lebzeiten an den Antiquitätenhändler Asenbaum verkauft, der sich darin wohnlich einrichtete. Ehefrau „Trudl“, aus wohlhabenden Verhältnissen stammend, hatte ein Landhaus in Hallstatt, das „Uselhaus“, eines der drei ältesten Liegenschaften des Ortes geerbt. Da die Ehe leider kinderlos geblieben war, war es nach ihrem Tod auf Michel übergegangen, der es aber unter dem Druck hoher eigener Genesungskosten veräußern musste. Jahrelang hart arbeitend und kettenrauchend, hatte er sich schwere Lungenschäden zugezogen und musste in den letzten Jahren seines Lebens viel Geld für entsprechende Behandlungen ausgeben. U. a. verbrachte er ein halbes Jahr in einem Sanatorium in Basel (wo er sich auch einer Lungenoperation unterzogen hatte) und kurte in Arosa.

Dorothea „Dorli“ Azizi (geb. Ettenreich), gezeichnet von ihrem Onkel Michel, Sammlung Josef Azizi

Für seine Leistungen im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau der historischen Bauwerke wurde ihm als ersten Träger das Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst verliehen. Das grafisches Gesamtwerk seines Nachlasses wurde von der Albertina als so wertvoll erachtet, dass sie es in ihre Bestände übernommen hat.

Zu Michel Engelharts Eigenschaften sei gesagt, dass neben seinen künstlerischen und dichterischen Begabungen und einem subtilem Humor auch verwöhnt, jähzornig, pedantisch, cholerisch und egozentrisch dazuzählten. Wie Leute meinten, spiegelten sich viele dieser Züge in seinen Hunden (er hielt sich immer Foxterrier, die alle „Schnipfi“ hießen) wider. Mautner Markhof blieb er stets verbunden, er trug bis an sein Lebensende den Adelsring seiner Mutter.

Michel Engelhart, Sammlung Josef Azizi

Michel Engelhart, Sammlung Josef Azizi

„Frühlingssturm“, Michel Engelhart, Sammlung Josef Azizi

Weihnachtskarte 1962, Michel Engelhart, Sammlung Josef Azizi

Beate Hemmerlein

Doris Engelhart – Sezessionisten Gattin, Künstlerin und Mutter

10. Januar 2025/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Beate Hemmerlein

Doris Engelhart, Marmorbüste von Josef Engelhart, 1905

Dorothea „Doris“ (*Wien 8.4.1871, † Wien 10.8.1967) wurde als siebentes Kind von Carl Ferdinand Mautner von Markhof und letztes Kind seiner ersten Ehefrau Johanna Leopoldine Kleinoschegg (* Graz 6.8.1846, † Wien 28.6.1872) geboren. Der frühe Verlust der leiblichen Mutter hatte sie zeitlebens geprägt, obwohl sie ihrer Stiefmutter Editha Sunstenau von Schützenthal immer das beste Zeugnis ausgestellt hatte; diese scheint stets bemüht gewesen zu sein, den sieben Kindern aus erster Ehe ihres Mannes die Mutter liebevoll zu ersetzen. Sie besuchte das „Sacré Coeur„, wo sie ausgezeichnete Französischkenntnisse erwarb und dank einer irischen Gouvernante darüber hinaus ein sehr gepflegtes doch etwas altertümliches Englisch sprach. Auch war sie auf dem Gebiet der bildenden Künste begabt. Bestickte Bänder und phantasievoll gemalte Kinderbücher waren unter anderem Ausdruck ihrer Kreativität.

Dorothea „Doris“ Mautner von Markhof (links) mit Schwester

Doris mit ihrem Vater Carl Ferdinand Mautner von Markhof, 1894

Doris ältere Schwestern (aus Carl Ferdinands Ehe mit Leopoldine Kleinoschegg) heirateten durchwegs Angehörige des höheren Adels. Auch für Doris war die Ehe mit einem hoch verschuldeten adeligen Offizier vorgesehen gewesen. Ungeachtet aller bereits getroffenen Vorbereitungen (Aussteuer, Verlobungsfeier) widersetzte sie sich jedoch letztlich dieser Heirat mit der Begründung, dass sie den Betreffenden nicht liebe. Dieser, angesichts seines nunmehr aussichtslosen finanziellen Ruins, hatte daraufhin Selbstmord begangen. Dorothea war eben bereits von ihrer umsichtigen und emanzipierten Stiefmutter erzogen worden und verkehrte lieber in Kreisen der Kunst und Wissenschaft. So scheint es fast unausweichlich, dass sie sich in Josef Engelhart verliebte, dessen elterlicher Garten direkt an den der Mautner Markhofs im 3. Wiener Gemeindebezirk angrenzte. Carl Ferdinand hatte im Park seines Landstraßer Anwesens auf einem Hügel ein kleines hölzernes Blockhaus im alpenländischen Stil als Spielhaus für seine Kinder errichten lassen. Ebendort befand sich eine Schaukel, die es auch Doris ermöglichte, über den Zaun in den Garten des Engelhart´schen Hauses Steingasse 11 – 13 zu blicken und sich dabei in den feschen Jüngling Josef zu verlieben. Nichts konnte in Folge die Verbindung zwischen den beiden verhindern. Insbesondere eine förmliche Visite Carl Ferdinands bei Josefs Mutter Maria Engelhart, geborene Apfelthaler, blieb erfolglos. Carl Ferdinand war über den Antrag des progressiven Künstlers wenig erfreut und seine Ablehnung verursachte Kränkung auf beiden Seiten der Verliebten. Dorothea wurde für einige Jahre nach München geschickt – zur Vervollkommnung ihrer künstlerischen Ambitionen – wie es hieß. Josef ging nach Paris, um dort viele seiner bedeutendsten Werke zu schaffen. Die Unmöglichkeit ihres Vorhabens hatte die beiden jungen Menschen nur noch mehr zusammen geschweißt und es war auch während dieser Zeit zu mehreren geheimen Treffen gekommen. Die Hartnäckigkeit trug ihre Früchte und so stand auch Carl Ferdinand einem neuerlichen Antrag nicht mehr im Wege. Ein Segen für die Nachwelt, denn, so hatte Josef Engelhart in sein Tagebuch geschrieben „…sollte die Doris nicht meine Frau werden können, dann würde ich auch die Kunst wegwerfen, weil ich an ihr keine Freude mehr haben könnte…“. Am 22.11.1895 kam es schließlich zur Vermählung. Ihre gemeinsame – sehr verspätete – Hochzeitsreise führte sie nach Ägypten, wo sie u. a. eine Mumie samt großem Sarkophag erwarben, die bis nach dem Tod ihres Sohnes Michel im Atelier von Josef Engelhart stand, ehe sie im Nachlass veräußert wurde.

Josef und Doris Engelhart, 1895

Das junge Paar führte dann eine sogenannte Künstlerehe, in der es im Gegensatz zu denen der meisten ihrer Schwestern nicht sehr vornehm zuging. Ihre Tochter Josefine schreibt in der Familienchronik: Da sich mein Vater hauptsächlich im Atelier aufhielt, entstand ein Eigenleben – ja man könnte sagen, daß sowohl der Künstler als auch die Familie eine Art Eigendynamik entwickelte, die zu einer Entfremdung führen musste. Mein Vater war nie ein Familienvater, sondern immer nur Künstler. Engelhart selbst wurde vor allem durch seine zahlreichen Bilder von Wiener Typen bekannt, er war aber auch ein erfolgreicher Bildhauer und entwarf gemeinsam mit Jože Plečnik anlässlich des 60. Geburtstags von Karl Lueger den Karl-Borromäus-Brunnen vor dem Bezirksamt Landstraße und das Waldmüllerdenkmal im Rathauspark.

Josef Engelhart, im Hintergrund das Waldmüllerdenkmal im Rathauspark

Selbstportrait Josef Engelhart, 1913

Josef Engelhart beim Modellieren einer Statue des Ensembles des Karl-Borromäus-Brunnens vor dem Amtshaus in 1030 Wien

Waldmüller Denkmal, Rathauspark Wien von Josef Engelhart. Das Mädchen ist seine älteste Tochter Liesi, das Baby im Arm stellt seine jüngste Tochter Josefine dar.

Josef Engelhart

Die Ablehnung seines Bildes „Die Kirschpflückerin“ durch das Künstlerhaus war Anlass für die Gründung der Wiener Sezession. In seinem Atelier trafen sich bei ausschweifenden Festen die „jungen Wilden“ der Wiener Secession, unter anderem Kolo Moser, der auch den Kachelschmuck an der Fassade entworfen hatte.

Im Laufe der Ehe verschlechterte sich auch Engelharts Verhältnis zu seiner Schwiegermutter zusehends, da diese der Meinung war, dass er ihre Tochter zu sehr unterdrückte. Hatte ihr Josef zu Beginn noch erlaubt sich künstlerisch zu entfalten, so verbot er ihr und dem gemeinsamen Sohn in weiterer Folge das Zeichnen „In dieser Familie gibt es nur einen Maler, und der bin ich!“, was in den Augen einer engagierten Frauenrechtlerin natürlich völlig inakzeptabel war.

Blick aus dem Fenster ihres Münchner Ateliers, Pastell von Doris Engelhart, 1895

Josef Engelhart, Porträt und Karikatur von Doris Engelhart, Aquarell 1896

Slovakische Amme mit Sohn Michel und Blick von Schloss Rodaun nach Perchtoldsdorf, Doris Engelhart 1897

Doris und Josef hatten sechs Kinder. Beider Sohn Prof. Dipl.-Ing. Dr. Michel, das älteste, wurde später ein bekannter Architekt und Professor an der Technischen Hochschule, der sich nach 1945 beim Wiederaufbau des Zuschauerraums im Burgtheater, des Tiergartens Schönbrunn, des Stiftes Melk und des Palais Schwarzenberg auszeichnete. Elisabeth „Lisi“, die Zweitgeborene, ehelichte den Physiker und Radiotechniker Univ.-Prof. Dr. Robert Ettenreich (Mitbegründer der Wiener Radiowerke und Urenkel Josef Ettenreichs, des Lebensretters von Kaiser Franz Joseph I.). Susanne „Susi“ war Schauspielerin und mit dem Arzt Georg Spornberger verheiratet. So wie Michel, hatten auch die weiteren Töchter Christine „Christl“, Maria „Maridl“ und Josefine „Pepi“ keine Nachkommen.

Die Familie lebte in der Steingasse, wo sie während des Ersten Weltkrieges ein Lazarett eingerichtet hatte. Geschlossen wurde es jedoch, als Tuberkulose ausbrach und man die Ansteckung der Kinder befürchten musste. Josef musste sich während des Krieges auch als Kriegsmaler verdingen, was ihm aber wiederum den Franz-Joseph-Orden für besondere Verdienste einbrachte. Da sein Vermögen aber – wie das so vieler – durch Kriegsanleihen verpuffte, war er nach der Niederlage Österreich-Ungarns gezwungen, jeden Auftrag aus Geldnot heraus anzunehmen.

Christl, Liesi, Michel und Maridl Engelhart, 1905

Josef und Dorothea Engelhart mit KIndern

Beide hatten schließlich ihre letzten Jahre – bei Dorothea waren es zwanzig, bei Josef weit weniger – getrennt voneinander, aber in Frieden miteinander, verbracht. Doris selbst bewohnte gegen Ende äußerst bescheiden, gemeinsam mit ihrer jüngsten Tochter Josefine „Peperl“ Engelhart, eine sehr kleine, durch eine enge Wendeltreppe erreichbare Wohnung in dem Biedermeier Zinshaus Landstraßer Hauptstraße 112 („Haus zum Kometen), das ursprünglich Bestandteil des Vermögens ihres Vaters gewesen war. Die Liegenschaft ging durch Schenkung an Josefine über, die diese dann veräußerte und auch der Errichtung einer Tankstelle im Innenhof zustimmte.

Doris und Josef Engelhart

Doris Engelhart

BERICHT VON JOSEF „JUSSI“ AZIZI, 2025

„Ich habe sie persönlich noch wirklich gut gekannt und sehr lieb gehabt. Wir nannten Sie „Omama“, obwohl sie eigentlich unsere Urgroßmutter war. Sie starb im Sommer 1967, als ich schon 19 Jahre alt war. Zu ihren zahlreichen Schwestern unterhielt sie durchwegs sehr freundliche Kontakte. Ein besonders inniges Verhältnis hatte sie meiner Wahrnehmung nach zu Tante Hertha Jäger, mit der sie immer wieder zusammentraf. Mir selbst war sie so ans Herz gewachsen, dass ich nach wie vor alljährlich an ihrem Geburtstag, den 8. April, an sie denke und dieses Datum immer noch in meinem Taschenkalender notiert habe.

Doris Engelhart war zeichnerisch und malerisch hoch begabt. Sie lernte in erster Linie bei Tina Blau, ferner u.a. auch bei Alfred Roller und später an der Münchner Kunstakademie. Jede Woche kam sie zu meinen Eltern – mitunter auch zu meiner Großmutter Lisi Ettenreich – zu einem jour fixe-Mittagessen. Sie war außerordentlich phantasiebegabt und erfand die wunderbarsten Märchen, die sie über die Zeit hinweg fortspann und uns Kindern als bezaubernde Fortsetzungsgeschichten von Woche zu Woche weitererzählte.

Für jedes von uns Kindern verfasste sie liebevoll von ihr selbst gereimte und bunt illustrierte Kindergeschichten, von denen ich einige noch heute besitze. Sie kannte und rezitierte manchmal verschiedenste Gedichte auswendig und war sehr musikalisch; ganz selten habe ich sie auch zart und behutsam ohne Noten einige Takte Klavier spielen gehört.    

Sie erzählte uns immer wieder aus ihrer Kindheit (aus ihrem Elternhaus und dem Sacré Cœur). Darunter die traurige Episode, dass ihr Bruder Victor (als einziger Bub neben 9 Schwestern wohl ein „enfant terrible“) in seinem Übermut einer Gouvernante mit einem gezielt geworfenem Föhrenzapfen (vulgo „Bockerl“) einst ein Auge ausgeschlagen hatte. Ein anderes Mal erwähnte sie, dass es in der Klosterschule jeden Freitag einen ganz abscheulichen Fisch zu essen gegeben hatte. Heimlich ließen ihre Schwester und sie ihre Portionen jeweils unter dem nächstgelegenen Tischbein verschwinden. Kein Wunder, dass die Tische allmählich zu wackeln begonnen hatten, begleitet von üblem Geruch, der natürlich auch den Klosterschwestern nicht entgehen konnte. Ein weiteres Ereignis, von dem sie berichtete, betraf eine ihrer älteren Schwestern, die als besonders schön gegolten hatte (leider ist mir der Name entfallen): Beim Spielen auf der Wiese des Sacré Coeur schlug ihr ein Ball beide oberen Schneidezähne aus. Todunglücklich darüber, ließ Carl Ferdinand Mautner von Markhof das gesamte Parkareal der Schule sperren und entsandte zwei Dutzend Männer, um alles systematisch nach ihnen zu durchsuchen. Schließlich fanden sich die verlorenen Schneidezähne und wurden der armen Schwester wieder zahnärztlich eingesetzt. Allerdings eiterte die Operationswunde bald darauf ganz schrecklich und die Zähne mussten wieder entfernt werden.

Eine weitere Anekdote über meine Urgroßmutter kenne ich nur aus Erzählungen anderer Verwandter. Dass sie in ihrer Jugend eine Zeit lang mit dem Dichter Hugo von Hofmannsthal befreundet gewesen war und mit ihm Ausritte in den nahe gelegenen Prater unternommen hatte, mag zutreffen. Dass sie aber von dem zwei Jahre jüngeren Hofmannsthal einen Heiratsantrag erhalten haben soll, halte ich für einigermaßen erstaunlich. Angeblich machte er ihr den Antrag während eines gemeinsamen Ausrittes und sie versprach ihm Antwort bis zum nächsten Mal. Als er sie daraufhin wieder abholen wollte, empfing sie ihn angeblich im Reitkleid mit Zylinder im Damensitz hoch zu Pferd. An einem Finger befestigt schwebte ein Luftballon. Anstelle einer Antwort soll sie mit den Worten „J´ai là mon Hugues!“ auf den Ballon gedeutet haben (was so viel bedeutete wie „Da hab´ ich schon meinen Hugo, mehr als ein Ballon bedeutest du mir nicht!“). Nach dieser Kränkung fanden die gemeinsamen Ausritte ein abruptes Ende. Da ich meine Urgroßmutter nur als liebe- und rücksichtsvollen Menschen kannte, kann ich mir kaum vorstellen, dass sie in ihrer Jugend dermaßen arrogant und herzlos gewesen sein soll.

Neben ihrer vielen Begabungen war Dorothea auch eine gute Schachspielerin. Vor allem aber war sie – in aller Bescheidenheit und Unaufdringlichkeit – durch und durch eine wirkliche Dame in des Wortes ursprünglicher Bedeutung. Mit anderen Worten: man konnte ohne jeden Zweifel sicher sein, dass sie sich allein und im stillen Kämmerlein oder in völliger Finsternis ebenso elegant, wohlerzogen und edel verhalten würde, wie in Gegenwart anderer Personen. Als ich sie im hohen Alter kannte, hatte sie ihr gesamtes Vermögen verloren oder verschenkt und musste von ihrem Sohn erhalten werden. Dessen ungeachtet ließ sie es sich partout nicht nehmen, nach unseren wöchentlichen Mittagessen der Köchin unserer Familie regelmäßig ein Trinkgeld zu geben.

Meine Urgroßmutter ist mir als überaus feinsinniger und herzensguter Mensch in Erinnerung geblieben. Sie war tief religiös, besuchte jeden Tag die Messe und war Mitglied einer Konferenz des Vereins vom Hl. Vinzenz von Paul („Vinzenz von Paul-Gesellschaft“). Als sie schon weit über 80 Jahre alt war, gelobte sie, fortan nicht mehr auf die bereits abfahrende (damals noch offene) Straßenbahn aufzuspringen. Ihre zierliche Gestalt, stets in bodenlange tief schwarze Gewänder und mit einem kleinen schwarzen Strohhut gekleidet, wirkte so unscheinbar, dass sie jahrelang in der Straßenbahn vom Schaffner übersehen wurde. Mit 90 Jahren gelobte sie, nicht mehr als blinde Passagierin „schwarz zu fahren“, und drängte sich auch durch überfüllte Straßenbahnwaggons bis zu dem Schaffner, um ihren Fahrschein entwerten zu lassen.

Hoch betagt wurde sie Opfer eines Verkehrsunfalls: ein Taxi mit überhöhter Geschwindigkeit kollidierte mit ihr und schleuderte sie dabei hoch in die Luft. Bei dem anschließenden Strafprozess verzichtete sie jedoch auf jeglichen Schadenersatz einschließlich der erheblichen Spitalskosten. Ihr Sohn, mein Großonkel Michel Engelhart, war darüber sehr verärgert, weil ja nun er die Heilungskosten zu tragen hatte. Auf seine Frage, warum sie auf Schadenersatz durch den Taxifahrer verzichtet habe, antwortete meine Urgroßmutter: „Ich habe gehofft, dass ich dadurch seine Seele rette.“ 

Als ich im Alter von vier Jahren mit schwerer beidseitiger Nierenentzündung – dem Tode näher als dem Leben – wochenlang im Spital lag, war mein liebster Gefährte eine von meiner „Omama“ eigens für mich genähte Stoffpuppe. Diese trug den Namen Abbas (nach einem persischen Cousin von mir). Der Umstand, dass ich aus hygienischen Gründen diese Stoffpuppe nach meiner unverhofften Rettung und Genesung im Spital zurücklassen musste, blieb mir bis heute in sehr schmerzhafter Erinnerung.

Doris Engelhart am Heustadlwasser, Pastellzeichnung von Josef Engehart, 1896

Doris Engelhart mit Sohn Michel und slovakischer Amme im Park von Schloss Rodaun, Gemälde von Josef Engelhart, 1897

Doris Engelhart, Paneel-Bild von Josef Engehart

Doris Engelhart (geb. Mautner von Markhof), Gemälde von Alfred Roller.

Dorothea „Doris“ Engelhart

Dorothea „Doris“ Engelhart

Dorothea „Doris“ Engelhart geb. Mautner von Markhof

Dorothea „Doris“ Engelhart

Doris Engelhart, aufgenommen von ihrem Urenkel Josef Azizi

Nargess Azizi (Urenkelin von Josef Engelhart), Bleistift- und Aquarellzeichnung von Doris Engelhart, 1957

Beate Hemmerlein

Hertha und Gustav Jäger – Frauenrechtlerin und Physiker

10. August 2023/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Beate Hemmerlein

Frauenrechtlerin der ersten Stunde
Hertha Anna Editha Mautner von Markhof (* Wien 23.11.1879, † Rodaun 8.7.1970) wurde  als erstes Kind der zweiten Ehe von Carl Ferdinand mit Editha Sunstenau von Schützenthal geboren. Sie genoss eine exzellente Ausbildung und war begeisterte Pianistin sowie hervorragende Bergsteigerin. Bald trat sie in die Fußstapfen ihrer Mutter und engagierte sich ab 1902 für viele Frauenrecht und war im November 1903 Mitbegründerin des „Neuen Frauenklubs“, wo sie als Kassiererin in den Vorstand gewählt wurde. Dieser Klub wurde bald Mitglied des „Bundes österreichischer Frauenvereine“, der von Marianne Hainisch, der Mutter des späteren Bundespräsidenten der Ersten Republik, gegründet wurde und in dem nur bürgerlich-liberale, nicht aber die sozialdemokratische Vereine vertreten waren. Auch dort wurde sie 1918 in den Vorstand gewählt und blieb bis zu seiner zwischenzeitlichen Auflösung 1938 Vereinskassiererin. 1905 unterzeichnete Hertha Jäger einen in der „Neuen Freien Presse“ veröffentlichten Aufruf „An die Frauen Wiens“, der das Frauenwahlrecht forderte. Denn es hieß unter anderem: Ausgeschlossen davon (vom Wahlrecht) sollen in Hinkunft nur die Verbrecher, die Bettler, die notorisch Schwach- und Irrsinnigen und die Frauen sein. 1907 scheint Hertha Jäger unter den Gründungsmitgliedern des „Vereins zur Förderung höherer kommerzieller Frauenbildung“ auf, der für die Errichtung einer Handelsakademie für Frauen in der damaligen Stephaniestraße 16 (heute Hollandstraße) eintrat. Ziel dieser Akademie war es, Frauen durch fundierte Ausbildung bessere und damit höher dotierte Positionen im Arbeitsumfeld zu ermöglichen. Hertha Jäger bedauerte in ihren Publikationen wiederholt, dass der Grund für Frauenarmut vor allem der schwieriger Zugang zu Bildungseinrichtungen sei. Auch war sie Vorkämpferin des Schutzes junger Mütter und 1907 Mitbegründerin und kurzfristige Vizepräsidentin des „Österreichischen Bundes für Mutterschutz“, der gemäß seinen Statuten hilf- und schutzlose Mütter und ihre Kinder… vor wirtschaftlichen und sittlicher Verkümmerung bewahren und teils durch Gewährung von Unterstützungen, teils durch Errichtung von Heimstätten für junge Mütter und Kinder und von Zufluchtsstätten für arme Frauen und Mädchen, die ihrer Niederkunft entgegensehen, helfen sollte. 1913 nahm sie als eine der österreichischen Delegierten an der Internationalen Frauenstimmrechtskonferenz teil –es sollten jedoch noch weitere sechs Jahre bis zum allgemeinen Frauenwahlrecht vergehen. Erwähnenswert ist auch Herthas Artikel „Über die sexuelle Erziehung unserer Kinder“, der in der Zeitschrift „Frau und Mutter“ im Jahr 1918 erschien und viele aus heutiger Sicht überraschend fortschrittliche Erziehungsmethoden beschreibt. Das, was man heute als „Kindeswohl“ definiert, war ihr bereits damals ein Anliegen und als moderne Mutter wollte sie ihren Kindern möglichst viel Freiheiten gönnen.

Bekannt war auch Hertha Jägers Salon, in dem sich nicht nur Künstler und Avantgardisten (wie im Nebenhaus bei ihrer Schwester Dita und ihrem Mann Kolo Moser) trafen, sondern ebenso emanzipierte Frauen und deren Unterstützer. Ihre hohe soziale Kompetenz zeigte sich auch während des Ersten Weltkrieges, als sie sich in dieser schwierigen Zeit im Landstraßer Bezirksamt ehrenamtlich der Säuglings- und Kinderfürsorge annahm.

Hertha Jäger

Hertha Jäger, 1894

Hertha Jäger, 1898

Hertha Jäger mit Sohn Wilhelm „Willi“, 1907

Hertha Jäger mit Sohn Hanns, 1911

Hertha Jäger mit drei ihrer Kinder, 1915

Hertha Jäger, ca. 1960

Sie durfte mit Gustav Jäger einen Partner wählen, der weder adelig noch zu diesem Zeitpunkt prominent war, so dass man davon ausgehen kann, dass es sich um eine Liebesheirat handelte. Hertha und Gustav heirateten 1898 und zogen 1902 in die neu errichtete „Villa Jäger“ auf der Landstraßer Hauptstraße 140 – 142, die zwei kleine barocke Häuser aus dem Jahr 1774 ersetzte, ein. Während für die Nachbargrundstücke Carl Ferdinand und nach dessen Tod 1896 seine Witwe Editha im Grundbuch standen, war Hertha sofort Eigentümerin der Immobilie, weil sie aus dem Erbe ihres Vaters errichtet wurde. 1917, durch Erlass der Niederösterreichischen Statthalterei, wurde der Familienname von Jäger in Jäger-Sunstenau festgelegt, um dadurch den Namen Sunstenau auch für die Nachkommen zu erhalten. Gustav und Hertha hatten sechs Kinder, wobei drei ihrer Söhne relativ jung verstarben. Die älteste Tochter Magda (1899 – 1942) ehelichte Heinrich Prelinger und war eine der ersten Frauen, die als Doktorin der Rechtswissenschaften an der Wiener Universität promovierte. Die bereits in der neuen Villa geborene Hilde (1903 – 1989) ehelichte 1924 den Literaturgelehrten und späteren Direktor der Museen der Stadt Wien, Franz Glück (Sohn Wolfgang Glück). Herthas Sohn Professor h. c. Hanns Jäger-Sunstenau (1911 – 2008) war weltweit anerkannter Genealoge und mit seiner Frau Hilda und den drei Kindern das letzte Familienmitglied, das die Villa bewohnte. Hertha selbst starb 1970 91jährig in Rodaun, wo sie über die Sommerferien hinweg untergebracht war. Sie hatte eine sehr tiefe Stimme, schlohweiße Haare und war ab 1938 als Witwe immer schwarz gekleidet gewesen.

Theoretischer Physiker
Gustav Jäger kam 1865 in Schönbach bei Asch in Böhmen (heute Krásná) zur Welt und studierte seit 1883 Physik und verwandte Naturwissenschaften sowie Mathematik an der Wiener Universität. Er habilitierte 1891 bei Ludwig Boltzmann als Assistent für theoretische Physik und wurde, als er Hertha kennenlernte, Extraordinarius und bald darauf Professor an der Technischen Hochschule. Im  Studienjahr 1915/16 wurde ihm die Rektorenwürde übertragen, 1918 wurde er auch Ordinarius und 1920 Vorstand des Zweiten Physikalischen Instituts. Jäger beschäftigte sich unter anderem mit Boltzmanns kinetischer Gastheorie und deren Anwendungen, zum Beispiel für die Frage der inneren Reibung von komprimierten Gasen in langen Rohrleitungen in der Chemischen Industrie. Er befasste sich auch mit Raumakustik (Jäger-Sabine-Formeln bzw. Sabine-Frankel-Jäger Theorie, angewandt unter anderem für den Nachhall in Konzertsälen), Schallausbreitung und dem Strömungswiderstand von Körpern in Flüssigkeiten und Gasen, mit Lichtdruck, Stereoskopen und den chemischen Prozessen bei der Fotografie. 1903 widerlegte er einen Einwand des Physikers Hermann von Helmholtz gegen den Motorflug und trug damit dazu bei, diesen in den Augen der Physiker in den Bereich des Möglichen zu rücken. Er unterstützte auch, genauso wie sein Lehrer Boltzmann, den österreichischen Flugzeugpionier Wilhelm Kress. Diese blieb mangels ausreichender Finanzierung leider erfolglos. Er wurde zum Hofrat ernannt und war wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften von Wien und Halle an der Saale sowie Mitglied der Deutschen Gesellschaft der Wissenschaften und Künste in der Tschechoslowakei. Er starb 1938 in Wien, sodass Hertha ihn um 32 Jahre überlebte. 1962 wurde der Park neben dem Technischen Museum nach ihm benannt.

Gustav Jäger

Gustav Jägers fünfbändige „Theoretische Physik“ wurde nach ihrem Erscheinen 1898 sechs Mal aufgelegt.

Beate Hemmerlein

Rosa Rosà – Enkeltochter von Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof

10. August 2023/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Beate Hemmerlein

Carl Ferdinands älteste Tochter, Harriet, heiratete Ernst Baron von Haynau, einen Nachkommen jenes berüchtigten k.u.k. Offiziers Julius von Haynau, der nach der Revolution 1848 alle Feinde der Monarchie gnadenlos bekämpft hatte und wegen seiner vielen Todesurteile in Ungarn heute noch als „persona non grata“ gilt. Ihre gemeinsame Tochter Edith (18.11.1884 – 1978, verehelichte Arnaldi) besuchte für zwei Jahre die Wiener Kunstschule für Frauen und Mädchen. 1908 heiratete sie den ebenfalls künstlerisch ambitionierten italienischen Juristen und Journalisten Ulrico Arnaldi, zog mit ihm nach Rom und bekam zwischen 1909 und 1915 vier Kinder.

Unter dem Pseudonym Rosa Rosà wurde Edith künstlerisch tätig und berühmt, ihre Werke wurden im New Yorker Guggenheim Museum gezeigt. Der italienische Künstler Filippo Tommaso Marinetti (1876 – 1944), Kopf der avantgardistischen Futuristen, nannte sie „la geniale Viennese“. Obwohl die Malerin, Schriftstellerin und Fotografin zu den großen Vergessenen der österreichischen Kunst- und Kulturgeschichte zählt, werden ihre Werke heutzutage immer wieder gewürdigt, wie z. B. auf der Biennale von Venedig.

Edyth von Haynau, bekannt unter dem Pseudonym Rosa Rosà

Beate Hemmerlein

Wolfgang Glück – fast ein Oscar für Mautner Markhof

10. August 2023/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Beate Hemmerlein

Hilde Jäger und Franz Glück
Hilde Jäger-Sunstenau (*18.3.1903, † 25.7.1989), Tochter von Hertha und Gustav Jäger und Enkeltochter von Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof, wurde knapp nach Erbau der Villa ihrer Eltern geboren und bewohnte sie bis zu ihrem Tod. Nach der Matura viel umworben, sollte sie ursprünglich den bekannten Nationalökonomen und späteren Nobelpreisträger Friedrich von Hayek ehelichen, entschied sich aber dann dazu den Literaturgelehrten, Kunsthistoriker, Schriftsteller und späteren Museumsdirektor Franz Glück 1924 zu heiraten. Ihm fühlte sie sich auch kulturell und politisch verbunden. Franz Glück begann in einem Verlagshaus zu arbeiten, bekam aber 1938 aufgrund seiner jüdischen Abstammung Berufsverbot erteilt. Offiziell sieben Jahre lang arbeitslos, arbeitete er inoffiziell für den Kunstbuchverlag weiter, übersetzte aus dem Italienischen und wurde unter der Hand bezahlt. Wie so viele war er nach der verrückten Nazi-Rassenlehre „zu wenig Jude, um eingesperrt zu werden, aber zu viel Jude, um so wie bisher weiterleben zu können“. Nach dem Krieg, ab 1949, leitete Hilde den Österreichischen Friedensrat und Franz, bis 1968, als Direktor das Historische Museum der Stadt Wien. So war er 1959 hauptverantwortlich für die Überführung dessen Bestände vom Rathaus ins neu erbaute Haupthaus am Karlsplatz. Seine Fachbibliothek gelangte an das Deutsche Literaturarchiv in Marbach am Neckar. Politisch unterschieden sich Franz und Hilde vom bürgerlich-konservativen Rest der Familie, indem sie sich der Ideologie der kommunistischen Partei verbunden fühlten. So herrschte neben den Animositäten der Schwägerinnen Hilde und Hildegard (Ehefrau ihres Bruders Hanns Jäger-Sunstenau) auch dadurch dicke Luft zwischen den beiden Familien, die das Familienanwesen auf der Landstraße gemeinsam bewohnten. Obwohl das Haus nur einen Eingang besitzt, war die „Trennlinie“ der Wohneinheiten so gezogen, dass man beim Betreten durch Teile der „Glück-Wohnung“ gehen musste. Auch im Garten hatte es einen gedachten Trennungsstrich gegeben, der keinesfalls überschritten werden durfte. Hilde und Franz hatten ein einziges Kind, ihren Sohn Wolfgang.

Franz Glück

Franz und Hilde Glück

Franz Glück (li) am Rednerpult bei der Eröffnung des Wien Museums, 1959.

Wolfgang Glück – einer der bekanntesten Regisseure der Nachkriegszeit
Wolfgang (*25.9.1929, † 13.12.2023) wurde zu einem der erfolgreichsten österreichischen Regisseure der Nachkriegszeit. Als junger Mann erlebte er die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und die Schwierigkeiten, die seine Familie wegen ihrer jüdischen Vergangenheit ausgesetzt waren. „Ich besuchte den evangelischen Religionsunterricht, und das gar nicht ungern. Umso merkwürdiger war es für mich als Kind zu erfahren, dass ich von Seiten der Familie her ‚jüdisch versippt‘ und somit ein Mensch zweiten Ranges war.“  Schon als 14Jähriger inszenierte er Amateuraufführungen für Studentenbühnen und träumte von einer Karriere als Mime:  „Anfangs wollte ich selbstverständlich Schauspieler werden, aber im Reinhardt Seminar hat mir eine Kollegin gesagt, dass ich mit ‚dem Gesicht‘ für Liebhaber nie in Frage käme. Das war noch ein Tritt auf meinen Komplex. Ich kam nie mehr wieder zum Unterricht.“ Als Konsequenz wurde er Regisseur und arbeitete mit Kortner, Felsenstein und Ambesser zusammen. Er inszenierte an fast allen großen deutschsprachigen Bühnen, beginnend mit dem Burgtheater, den Bregenzer und Salzburger Festspielen und war auch gefragter Filmregisseur. Er arbeitete eng mit seinen Freunden Otto Schenk und Friedrich Torberg zusammen und verfilmte zwei von Torbergs Werken, den „Schüler Gerber“ und „Auch das war Wien“, das in der Emigration entstanden und 1984 posthum erschienen war. Seine eigenen Erlebnisse im Jahr 1938 machten es ihm zum Bedürfnis Torbergs Roman 1987 unter dem Titel „38 − auch das war Wien“ bzw. „38 – Heim ins Reich“ zu inszenieren, um die großen Probleme zu schildern, denen die jüdische Bevölkerung ausgesetzt war. Der Hauptdarsteller wurde als Wolfgangs Alter Ego identifiziert. Obwohl er den begehrten Academy Award letztendlich nicht gewinnen konnte, so war der Film doch beachtenswerter Weise in der Kategorie „Bester ausländischer Film“ für den Oscar nominiert worden und Wolfgang Glück wurde drei Jahre später für elf Jahre als ordentliches Mitglied in die „Academy of Motion Picture Art and Sciences“ aufgenommen, deren Angehörige für die jährlichen Oscar-Vergabe in Hollywood stimmberechtigt sind. Obwohl er einer der meistbeschäftigten Regisseure war, ist er immer bescheiden geblieben und hat sich selbst mehr als einen „Handwerker“ betrachtet. Privat war er in erster Ehe (1962 – 1967) mit Christiane Hörbiger verheiratet, die auch nach der Scheidung weiterhin hochachtungsvoll von ihm sprach und ihn dankbar für ihren Durchbruch im Theater- und Filmgeschäft verantwortlich machte. 1972 heiratete er Claudia Hahne, mit der er zwei Töchter und einen Sohn hat.

Wolfgang Glück

Filmplakat „38 − auch das war Wien“

Wolfgang Glück (li) bei einer Ehrung durch Kulturstadtrat Andreas Mailat-Pokorny (re), dazwischen Hilde Sochor und Hugo Pepper.

Theodor Heinrich Mautner Markhof

Magda Mautner Markhof/Grasmayr by Gustav Klimt

21. Juni 2018/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Theodor Heinrich Mautner Markhof

Studie/Portrait von Magda, dem neunten Kind von Carl Ferdinand Mautner von Markhof.

Gustav Klimt zeichnete sie 1904 mit schwarzem Stift auf Papier, 55 x 34,6 cm.

Magdalena Anna Klara wurde am 14.4.1881 in Wien geboren und wuchs dank dem Einfluss ihrer Mutter Editha Freiin Sunstenau von Schützenthal in einem Haushalt auf, in dem die künstlerische Elite der damaligen Zeit regelmäßig verkehrte. Neben Gustav Klimt, Josef Hoffmann, Kolo Moser waren u. a. auch Bruno Walter und Gustav Mahler gern gesehene und regelmäßige Gäste im Familienpalais auf der Wiener Landstraße.

Sie trat bereits als junges Mädchen in Erscheinung, als sie am 18.11.1903 gemeinsam mit ihrer Mutter Mitbegründerin des „Neuen Frauenclubs“ wurde. Magda war, wie ihre Mutter und jüngere Schwester Ditha sehr kunstsinnig, absolvierte unter Alfred Roller die Kunstgewerbeschule in Wien und unternahm auch Malstudien bei Maurice Denis in Paris. Ihr Puppenhaus war zentrales Objekt einer Ausstellung der Secession unter Adolf Böhm. Ihre von Josef Hoffmann ausgestattete Wohnung samt Atelier entwickelte sich zu einem gesellschaftlichen Zentrum, indem auch Albert Paris Gütersloh oder Alfred Gerstenbrand verkehrten.

Magda Mautner Markhof, 1904 by Gustav Klimt


Studie von Gustav Klimt zu einem unvollendeten Porträt von Magda Mautner Markhof

Magda war bestrebt, eine Sammlung zeitgenössischer österreichischer Kunst zusammenzustellen. Sie besaß beispielsweise das ursprünglich Fritz Waerndorfer gehörende Gustav Klimt-Bild Hoffnung I, 1903. Auch besaß sie das Egon Schiele-Bild Herbstbaum in bewegter Luft, das sie um insgesamt 400 Kronen erwarb: „Ich sende Ihnen jetzt 100 Kronen und anfangs November 200 Kronen, dann 100 Kronen im Dezember. Mir sind nämlich die beiden Landschaften lieber wie Ihre figuralen Arbeiten, die mir oft recht fremd sind. Auch bei Ihren Zeichnungen empfinde ich, dass Sie eine ganz andere Anschauungs- und Empfindungsweise haben wie ich. Trotzdem möchte ich gerne eine Arbeit von Ihnen in meiner Sammlung haben, weil ich die junge Wiener Kunst vollständig vertreten haben möchte.“

Am 5.11.1913 heiratete sie den Lehrer Alois Grasmayr, einer Innviertler Bauernfamilie entstammend, mit dem Sie nach Salzburg übersiedelte, wo eine Villa auf dem Mönchsberg und ein Bergbauernhof gekauft wurden. Mit Hilfe von Magdas Mitgift erwarben sie noch rechtzeitig vor der Inflation 1922 die Hotels Bristol und Stein (ehemals Sommerresidenz des Erzbischofs, deren Renovierung man sich später nicht leisten konnte, da das Bundesdenkmalamt zu viele Auflagen erteilt hatte) sowie das bekannte Sternbräu und wurden so zu wohlhabenden Hoteliers. Das Haus auf dem Mönchsberg wurde in der Zwischenkriegszeit zum gesellschaftlichen Zentrum für Künstler und Schriftsteller um Stefan Zweig. Magda selbst veröffentlichte Gedichte im Wiener Tagblatt, Alois sein Faust Büchl, das in Dialektsprache den Inhalt von Goethes Faust I und II einem breiteren Publikum erklärend näherbringen sollte.

Faustbüchl von Alois Grasmayr

Faustbüchl in österr. Mundart von Alois Grasmayr

Widmungen Faustbüchl, Alois Grasmayr

Von Alois´ und Magdas vier gemeinsamen Söhnen Nikolaus (1914 – 1998), Peter (1916 – 1944 in Russland vermisst), Gottfried (1918 – 1943 in Russland gefallen) und Christoph (1923 – 1924), hat nur Nikolaus eine Tochter und drei Enkelsöhne hinterlassen. Nikolaus „Klaus“, der Chemie studiert hatte, rettete während des Zweiten Weltkriegs etliche Menschenleben, indem er Einberufenen chemische Substanzen zur Verfügung stellte, nach deren Einnahme sie von der Stellungskommission als untauglich eingestuft wurden.

Magda verstarb am 22.8.1944 in Salzburg, Alois folgte ihr am 11.3.1955.


„Melancholie“ – Bildnis der Magda Grasmayr, geb. Mautner von Markhof by Eduard Veith

Puppenhaus der Magda Mautner von Markhof (1908)

Puppenhaus (Stiegenhaus) der Magda Mautner von Markhof (1908)

Puppenhaus (Speisezimmer) der Magda Mautner von Markhof (1908)


Verfasst von Theodor Heinrich Mautner Markhof

Beate Hemmerlein

Editha Freifrau Sunstenau von Schützenthal und Carl Ferdinands Töchter

31. März 2018/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Beate Hemmerlein

Editha Freifrau Sunstenau von Schützenthal, Ehefrau von Carl Ferdinand Mautner von Markhof

Editha Mautner Markhof mit den Stieftöchtern Christine (von Wieser), Elsa (Dittl von Wehrberg) und Doris (Engelhart)

Nachdem seine Ehefrau und Mutter seiner ersten sieben Kinder, Johanna Kleinoscheg, 1872 nur 26jährig verstorben war, heiratete Carl Ferdinand 1874, nunmehr als Ritter Mautner von Markhof, die ebenfalls adelige Editha Freifrau Sunstenau von Schützenthal (1846 – 1918), eine bekannte Philanthropin und Förderin der Mädchen- und Frauenbildung in Österreich. Sie war als Tochter von Friedrich, einem k. u. k. Oberstleutnant und Ritter des Maria-Theresien-Ordens, für die Führung eines so großen Haushalts bestens geeignet. Editha war eine engagierte Stiefmutter und schenkte Carl Ferdinand darüber hinaus noch drei weitere Töchter. Nach der Geburt der Jüngsten, Editha „Dita“, verschloss sie ihm ihre Schlafzimmertüre, um sich vor weiteren Schwangerschaften zu schützen.

Mit ihrem Einzug veränderte sich das Leben im bislang eher bürgerlichen Haushalt grundlegend. Hauslehrer hatte es davor schon gegeben, nun aber kamen auch adelige Gouvernanten hinzu, die sich im Sinne der Mutter auch um eine künstlerische Ausbildung der Mädchen kümmerten. Für eine standesgemäße Residenz eignete sich eine Wohnung in der Brauerei St. Marx nur wenig und so übersiedelte man einige Jahre nach der Hochzeit, zu Beginn der 1890er Jahre in ein neues Haus auf die  Landstraßer Hauptstraße. Prominente Gästen waren an der Tagesordnung, unter ihnen der Archäologe Otto Benndorf, der Begründer des Österreichischen Archäologischen Instituts, der ab 1896 die Ausgrabungen in Ephesos erst mit Carl Ferdinands finanzieller Unterstützung beginnen konnte – was man auch heute noch einer Tafel bei den Ausgrabungsstätten entnehmen kann. Auch der Bildhauer Carl Kundmann, der die Grabreliefs auf dem Familiengrab am Zentralfriedhof und eine Büste von Carl Ferdinand anfertigte, die im Kinderspital aufgestellt wurde, war ein regelmäßiger Besucher. Die Frauenrechtlerin Marianne Hainisch, Mutter des späteren Bundespräsidenten, zählte zu Edithas Freundinnen.

Zugleich erwarb Carl Ferdinand auch das angrenzende Grundstück, auf dem sich die kleine Sommerresidenz des Hausarztes von Kaiser Karl VI. befunden hatte. Dort ließ er das heute noch bestehende Palais ähnliche Gebäude bauen, sowie im dahinter liegenden Garten ein Spielhaus für die Kinder. Nach seinem Tod übernahmen dort dann junge Künstler das Kommando und das Haus Nr. 138 wurde eine Begegnungsstätte der Sezessionisten.

Editha formte den Haushalt völlig um und unter ihrer Fittiche wurden die Töchter bestens auf eine damals standesgemäße Ehe vorbereitet. So ermöglichte sie den fünf älteren Töchtern Ehen mit Adeligen, meist nicht sehr vermögenden Offizieren, es waren wohl kaum Liebesheiraten. Henriette „Harriet“ heiratete den k. u. k. Kämmerer und Major Ernst Frh. von Haynau, Gertrude den k. u. k. Kavallerie-Offizier und späteren Feldmarschall Leutnant Géza von Szilvinyi und Cornelia „Lilly“ ehelichte Ludwig Schürer v. Waldheim (nach seinem Ableben Ludwig Graf Schenk zu Castell). Eine Ausnahme war Elisabeth „Elsa“, die Karl Dittl von Wehrberg heiratete, der Gutsherr in Göding war und 1938 auch als Aufsichtsratsvorsitzender im Verwaltungsrat der Vereinigten Brauereien fungierte. Christine wurde an ihrem zwanzigsten Geburtstag zur Freifrau von Wieser und die jüngste Stieftochter Dorothea „Doris“ konnte kurz vor dem Tod ihres Vaters letztendlich doch noch seine Zustimmung zu ihrem Joseph Engelhart erhalten. Sehr zu seinem Schrecken hatte sie sich in den Maler verliebt, der auf dem Nachbargrundstück Steingasse 11–15 ein Atelier besaß und so dem jungen, ebenfalls kunstbesessenen Mädchen „über den Zaun“ nähergekommen war.

Carl Ferdinand starb nur ein paar Monate nach der Hochzeit von Dorothea. Seine Witwe Editha war als Frauenrechtlerin nach wie vor gegen arrangierte Ehen und konnte ab diesem Zeitpunkt für die anderen noch unverheirateten Mädchen von diesem Prinzip abweichen. Nicht nur ermöglichte sie den jüngeren Töchtern Verbindungen mit bürgerlichen Wissenschaftlern und Künstlern, sie förderte diese sogar. Ihre älteste Tochter Hertha heiratete 1898 den Physiker und Universitätsprofessor Gustav Jäger und zog mit ihm ab 1902 in die von ihnen errichtete Villa Landstraße 142.

Die beiden jüngsten Töchter Ditha und Magda waren ebenfalls kunstbegeistert und lernten beim Besuch der Kunstgewerbeschule Koloman Moser kennen. Editha und Koloman verliebten sich sofort ineinander und heirateten. Magda war gemeinsam mit ihrer Mutter Mitbegründerin des „Neuen Wiener Frauenclubs“, verfasste Gedichte und sammelte Kunstwerke, darunter auch von Klimt, welcher sie 1904 skizzierte. 1913 heiratete sie den Innviertler Bauern und Lehrer Alois Grasmayr.

Hertha (verehel. Jäger v. Sunstenau), Magdalena „Magda“ (verehel. Grasmayr) und Editha „Ditha“ (verehel. Moser)

Harriet (verehel. von Haynau)

Harriet (verehel. von Haynau)

Harriet (verehel. von Haynau)

Harriet (verehel. von Haynau), Magdalena „Magda“ (verehel. Grasmayr), Hertha (verehel. Jäger v. Sunstenau) und Editha „Ditha“ (verehel. Moser)

Harriet (verehel. von Haynau) und Editha „Ditha“ (verehel. Moser)

Christine (verehel. von Wieser) und Dorothea „Doris“ (verehel. Engelhart)

Elisabeth „Elsa“ (verehel. Dittl von Wehrberg), Christine (verehel. Freifrau von Wieser), Dorothea „Doris“ (verehel. Engelhart)

Gertrud (verehel. von Szilvinyi) und Doris (verehel. Engelhart)

Elisabeth (Elsa), Dorothea (Doris) Christine (Christl) und Cornelia (Lily) mit ihrem Großvater Kleinoschegg

Christine (verehel. Freifrau von Wieser), Elisabeth (verehel. Dittl von Wehrberg), Cornelia (verehel. Schenk zu Castel) und Dorothea (verehel. Engelhart) mit ihrem Großvater Kleinoschegg

Elisabeth, Hertha (stehend), Doris, Ditha, Magda Christine, Gertraud (Mitte) und Cornelia (vorne)

Hochzeitsanzeige Harriet und Ernst Frh.v. Haynau, 1884

Hochzeitsanzeige Harriet und Ernst Frh.v. Haynau, 1884

Harriet und Ernst Frh.v. Haynau, 1884

Ernst Freiherr von Haynau und Harriet, Salonblatt 13.3.1909

Hochzeitsanzeige Gertrud „Gerti“ und Géza v. Szilvinyi, 1884

Géza v. Szilvinyi und Gertrud „Gerti“ Mautner, 1884

Gertrude Mautner Markhof, verehel. von Szilvinyi (Wr. Salonblatt 1.3.1913)

Hochzeitsanzeige Cornelia „Lilly“ und Ludwig Schürer v. Waldheim, 1886

Hochzeit Cornelia Mautner v. Markhof und Ludwig Schenk zu Castel, Wiener Salonblatt, 1. April 1899, S. 8, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek

Cornelia „Lilly“ und Ludwig Schürer von Waldheim, 1886

Cornelia „Lilly“ (verw. Schürer v. Waldheim) und Ludwig Gf. Schenk zu Castell, 1899

Karl Dittl v. Wehrberg und Elisabeth „Elsa“, 1887

Hochzeitsanzeige Christine „Christl“ und Leopold Frh.v. Wieser, 1889

Hochzeit Christine Mautner v. Markhof und Leopold von Wieser, Wiener Salonblatt, 20. Oktober 1889, S. 1-2,6, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek

Leopold Freiherr von Wieser und Christine, Salonblatt 20.10.1889

Hochzeit Doris Mautner v. Markhof mit Josef Engelhart, Wiener Salonblatt, 4. Januar 1896, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek

Dorothea „Doris“ und Josef Engelhart

Editha „Ditha“ und Koloman Moser

Mutter und Tochter mit Gustav Klimt. Editha „Ditha“ Moser und Editha Mautner von Markhof

Hochzeit Christine Mautner v. Markhof und Leopold von Wieser, Wiener Salonblatt, 20. Oktober 1889, S. 1-2,6, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek

Hochzeit Doris Mautner v. Markhof mit Josef Engelhart, Wiener Salonblatt, 4. Januar 1896, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek

Hochzeit Cornelia Mautner v. Markhof und Ludwig Schenk zu Castel, Wiener Salonblatt, 1. April 1899, S. 8, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek

Beate Hemmerlein

Freitod von Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof

28. März 2018/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Beate Hemmerlein

Der Freitod Carl Ferdinands erregte naturgemäß größtes Aufsehen und wurde – damals nicht anders als heute – in verschiedenen Medien auf unterschiedliche Art und Weise kommentiert.

 

Bericht aus dem Wiener Salonblatt vom 6. September 1896

… Nun ist auch der älteste Sohn dieses seltenen Paares, Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof, heimgegangen zu den geliebten Eltern. Es hat sein Ableben in allen Kreisen der Bevölkerung, nicht unter den Industriellen allein, sondern auch in der Gesellschaft und Kunstwelt, schmerzlich berührt. Man wußte es ja sofort in jenen Kreisen, die ihn kannten, daß Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof ein Opfer seines Berufes, seiner angestrengten Tätigkeit geworden ist. Am 16. April 1834 in Smiric in Böhmen geboren, trat er bereits im Alter von 15 Jahren in das Geschäft seines Vaters, in die St. Marder Brauerei, welche Adolf Ignaz Mautner im Jahre 1840 gegründet hatte, ein. Carl Ferdinand ist so recht die Seele des großartigen, ausgedehnten Unternehmens geworden. Er ließ es sich nicht nehmen, alles in seiner Hand zu vereinigen, die komplizierten Fäden des weitverzweigten Geschäftes selbst zu spinnen und, obwohl im tüchtige Beamte und in letzter Zeit auch sein Sohn Victor zur Seite standen, der technische, finanzielle und kommerzielle Leiter des Welthauses zu sein und zu bleiben. Diese aufregende Tätigkeit konnte so lange ohne Schaden für die Gesundheit fortgesetzt werden, als Herr von Mautner noch jung war. Aber vor zwei Jahren bereits stellte sich eine mit quälender Schlaflosigkeit verbundene Nervosität ein, welche seine Angehörigen zwang, ihn zu einer längeren Erholungsreise nach Italien zu veranlassen. In der Tat kehrte Herr von Mautner gekräftigt aus dem Süden heim; aber eine rastlose Natur, wie er war, stürzte er sich, ohne sich zu schonen, abermals Hals über Kopf in die Geschäfte seines Hauses. So konnte er nicht Wunder nehmen, daß das Leiden von Neuem und stärker auftrat und daß die Schlaflosigkeit schließlich unerträglich zu werden begann. Das Mittel, welches die Ärzte dem Kranken zur Beruhigung empfohlen hatte, war ein Trional, ein Gift, das in kleinen Dosen genommen, Erleichterung verschafft, in größeren jedoch sehr verhängnisvoll werden und selbst eine akute Gehirnhautentzündung nach sich ziehen kann. Am Abende vor der Katastrophe hatte nun Carl Ferdinand von Mautner, um Schlaf ringend, in der Tat sieben Gramm Trional, also eine sehr bedeutende Dosis, eingenommen. Daß diese Unvorsichtigkeit die mittelbare Ursache der entsetzlichen Katastrophe gewesen, geht auch daraus hervor, daß der Unglückliche sich am Abend vorher in guter Laune mti seinem Sohn Victor unterhalten hat und keinerlei auf die Tat Bezug habende schriftliche Aufzeichnungen hinterlassen hat. Kommerzialrat von Mautner ist ein gefälliger, liebenswürdiger, kunstsinniger und wohltätiger Mann gewesen. Von seinem Kunstsinne gibt seine Gemäldegalerie, von seinem Wohltätigkeitssinne der von ihm gestiftete und erbaute Isolier-Pavillon für ansteckende Krankheiten im Kronprinz Rudolf-Spitals, dieser eminenten Gründung der Eltern des Verstorbenen, nun beredtes Zeugnis. Man wird sich lange noch seines schlichten Wesens, seines geraden und offenen Charakters und seines ausgeprägten Familiensinnes erinnern. Denn Herrn von Mautners einzige Passion war es, dem Wohle seiner Kinder zu leben und sich ihnen zu widmen. Er war zwar ein trefflicher Jäger und ausgezeichneter Schachspieler, aber am liebsten weilte er unter seinen Kindern. Frühzeitig schon, am 28. Juni 1872, hatte Herr von Mautner seine erste Gattin, Johanna, geb. Kleinoschegg, aus Graz verloren. Sie hatte ihm sieben Kinder geschenkt: Harriet, Gemahlin des Kämmerers und Majors Ernst Freiherrn von Haynau, den einzigen Sohn Victor, welcher kürzlich 31 Jahre alt geworden ist, Gertrude, Gemahlin des Obersten Gera von Szilvinyi, Cornelia, verwitwete Schürer von Waldheim, Elsa, vermählt mit Herrn Karl Ritter Dittl von Wehrburg, Christine, Gemahlin des Regierungsrates Dr. Leopold Freiherrn von Wieser, und Doris, welche sich erst vor ungefähr neun Monaten mit dem talentvollen Maler Josef Engelhart vermählt hat. Am 15. August 1874 verheiratete sich Carl Ferdinand Mautner von Markhof zum zweiten Male mit Freiin Edith Sunstenau von Schützenthal, welcher Ehe weitere Töchter, Hertha, Magdalena und Edith, entsprossen sind. Der Verstorbene war ein Bruder der Herren Dr. Ludwig Ritter Mautner von Markhof in Wien und Georg Ritter Mautner von Markhof in Floridsdorf, der Frau Theresia von Reininghaus, der verwitweten Frau Dr. Marie Willner, der verwitweten Frau Emilie Reininghaus, der verwitweten Freifrau Eleonora von Wächter, der verwitweten Hofrätin Coelestine von Oppolzer und der Frau Sektionschef Johanna Mittag von Lenkheym. Wie beliebt der Besitzer der St. Marxer Brauerei gewesen ist, das zeigte die große Teilnahme aller Kreise der Wiener Gesellschaft am Leichenbegräbnisse, zu einer Zeit, wo die Gesellschaft doch noch größtenteils von Wien abwesend. Es hatten sich Donnerstag in der Kirche zu Maria Geburt auf der Landstraße außer sämtlichen Familienmitgliedern eingefunden, um Herrn von Mautner die letzte Ehre zu erweisen: Freiherr von Merkl, Hofrat Heinrich, Herrenhausmitglied Dr. Millanich, die Professoren Chrobak, Frisch und Bohrmann, Generalkonsul von Biedermann, Gustav Freiherr von Springer, der Vorstand der Künstlergenossenschaft Baurat Deiniger mit mehreren Mitgliedern der Genossenschaft, Bezirksleiter Polizeirat Blog, Architekt Rumpelmayer, Kommerzialrat Stiasny, Hofschauspieler Reimers, zahlreiche Großindustrielle, das Gremium der Wiener Hoteliers, Mitglieder der Genossenschaft der Gastwirte mit dem Obmann Valentin Weiland, Vertreter der Gemeinde, das Kuratorium des Kronprinz Rudolf-Kinderspitals, Deputationen der Städte Göding und Smiric und des Marktes Radon, deren Ehrenbürger Ritter von Mautner war. Nach der Einsegnung wurde der Sarg zur Beerdigung in der Familiengruft auf den Hietzinger Friedhof gebracht.

 

Bericht aus der Böhmische Bierbrauer vom 15. September 1896

Selbstmord eines Brauereibesitzers.

Größtes Aufsehen erregte in Wien der am 1. September d. J. erfolgte Selbstmord des Besitzers der St. Marxer Brauerei Herrn Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof; er hatte sich mit dem Revolver in die rechte Schläfe geschossen. In einem zurückgelassenen Schreiben bezeichnete er als Motiv die Kränkung darüber, daß er in antiliberalen Blättern bei der Besprechung von Gefälligkeitsübertretungen in seinem Brauhause wiederholt in einer Weise verdächtigt worden sei, als ob er selbst in die Sache verwickelt gewesen sei. Die erwähnte gehässigen und auf Unwahrheit beruhenden Angriffe haben ihm das Leben verleidet. Ritter von Mautner, geboren am 16. April 1834 zu Smiritz in Böhmen, war der älteste Sohn des im Jahre 1889 zu Wien verstorbenen Großindustriellen Adolf Ignaz Ritter Mautner von Markhof und der 1887 verstorbenen Julie Marcelline von Mautner, geb. Kadisch. Er war Chef der protokollierten Firma Adolf Ignaz Mautner Söhne, k. k. Kommerzialrat, Ritter des Franz Josefs Ordens und Ehrenbürger von Smiritz. Er war in erster Ehe mit Johanna Kleinoschegg aus Graz, in zweiter Ehe mit Edith Freiin von Sunstenau vermählt und hinterließ 10 Kinder; einen Sohn und neun Töchter. Vor zwei Monaten war in den Blättern von Gefällsübertretungen im Marxer Brauhause die Rede; es wurden damals mehrere Bedienstete verhaftet, aber wieder freigelassen. Es ist nicht bekannt, ob die Untersuchung noch fortdauert, oder ob diesselben kein greifbares Resultat ergeben hat. Seit etwa einem Jahr vollzog sich im Wesen Mautners eine tiefgehende Veränderung. Er verlor seine gewohnte, liebenswürdige, wohlwollende Art und wurde täglich gereizter und leidenschaftlicher. Ein nervöses Leiden, das ihn schon vor Jahren einmal befallen, und von welchem er wiederhergestellt worden war, hatte ihn neuerdings ergriffen und wollte nicht weichen. Schmerzliche Ausbrüche gereizter Leidenschaft und dann wieder Stimmungen tiefster Melancholie lösten einander ab. Da kam noch, um seine Zerrüttung zu vollenden, die bekannte Gefällsaffäre.

 

Dem Andenken von Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof.

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