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Theodor Heinrich Mautner Markhof

Magda Mautner Markhof by Gustav Klimt

21. Juni 2018/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Theodor Heinrich Mautner Markhof

Studie/Portrait von Magda Grasmayr, dem neunten Kind von Carl Ferdinand Mautner von Markhof.

Gustav Klimt zeichnete sie 1904 mit schwarzem Stift auf Papier, 55 x 34,6 cm.

Magda wurde am 14.4.1881 in Wien geboren und wuchs dank dem Einfluss ihrer Mutter Editha Freiin Sunstenau von Schützenthal in einem Haushalt auf, in dem die künstlerische Elite der damaligen Zeit regelmäßig verkehrte. Neben Gustav Klimt, Josef Hoffmann, Kolo Moser waren u. a. auch Bruno Walter und Gustav Mahler gern gesehene und regelmäßige Gäste im Familienpalais auf der Wiener Landstraße.

Sie trat bereits als junges Mädchen in Erscheinung, als sie am 18.11.1903 gemeinsam mit ihrer Mutter Mitbegründerin des „Neuen Frauenclubs“ wurde. Magda war, wie ihre Mutter und Schwester Ditha sehr kunstsinnig und absolvierte unter Alfred Roller die Kunstgewerbeschule in Wien und unternahm auch Malstudien bei Maurice Denis in Paris. Ihr Puppenhaus war zentrales Objekt einer Ausstellung der Secession unter Adolf Böhm. Ihre von Josef Hoffmann ausgestattete Wohnung samt Atelier entwickelte sich zu einem gesellschaftlichen Zentrum, indem auch Albert Paris Gütersloh oder Alfred Gerstenbrand verkehrten.

Magda Mautner Markhof, 1904 by Gustav Klimt


Studie von Gustav Klimt zu einem unvollendeten Porträt von Magda Mautner Markhof

Magda war bestrebt, eine Sammlung zeitgenössischer österreichischer Kunst zusammenzustellen. Sie besaß beispielsweise das ursprünglich Fritz Waerndorfer gehörende Gustav Klimt-Bild Hoffnung I, 1903. Auch besaß sie das Egon Schiele-Bild Herbstbaum in bewegter Luft, das sie um insgesamt 400 Kronen erwarb. „Ich sende Ihnen jetzt 100 Kronen und anfangs November 200 Kronen, dann 100 Kronen im Dezember. Mir sind nämlich die beiden Landschaften lieber wie Ihre figuralen Arbeiten, die mir oft recht fremd sind. Auch bei Ihren Zeichnungen empfinde ich, dass Sie eine ganz andere Anschauungs- und Empfindungsweise haben wie ich. Trotzdem möchte ich gerne eine Arbeit von Ihnen in meiner Sammlung haben, weil ich die junge Wiener Kunst vollständig vertreten haben möchte.“

1913 heiratete sie den Lehrer Alois Grasmayr, einer Innviertler Bauernfamilie entstammend, mit dem Sie nach Salzburg übersiedelte, wo eine Villa auf dem Mönchsberg, die Hotels Bristol und Stein, sowie auch zwei Gasthöfe und ein Bergbauernhof gekauft wurden. Das Haus auf dem Mönchsberg wurde in der Zwischenkriegszeit zum gesellschaftlichen Zentrum für Künstler und Schriftsteller. Magda selbst veröffentlichte Gedichte im Wiener Tagblatt, Alois sein Faust Büchl, das in Dialektsprache den Inhalt von Goethes Faust I und II einem breiteren Publikum erklärend näherbringen sollte.

Magda verstarb am 22.8.1944 in Salzburg, Alois folgte ihr am 11.3.1955.


„Melancholie“ – Bildnis der Magda Grasmayr, geb. Mautner von Markhof by Eduard Veith

Puppenhaus der Magda Mautner von Markhof (1908)

Puppenhaus (Stiegenhaus) der Magda Mautner von Markhof (1908)

Puppenhaus (Speisezimmer) der Magda Mautner von Markhof (1908)


Verfasst von Theodor Heinrich Mautner Markhof

Beate Hemmerlein

Editha Freifrau Sunstenau von Schützenthal und Carl Ferdinands Töchter

31. März 2018/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Beate Hemmerlein

Nachdem seine Ehefrau und Mutter seiner ersten sieben Kinder, Johanna Kleinoscheg, 1872 nur 26jährig verstorben war, heiratete Carl Ferdinand 1874, nunmehr als Ritter Mautner von Markhof, die ebenfalls adelige Editha Freifrau Sunstenau von Schützenthal (1846 – 1918), eine bekannte Philanthropin und Förderin der Mädchen- und Frauenbildung in Österreich. Sie war als Tochter von Friedrich, einem k. u. k. Oberstleutnant und Ritter des Maria-Theresien-Ordens, für die Führung eines so großen Haushalts bestens geeignet. Editha war eine engagierte Stiefmutter und schenkte Carl Ferdinand darüber hinaus noch drei weitere Töchter.

Mit ihrem Einzug veränderte sich das Leben im bislang eher bürgerlichen Haushalt grundlegend. Hauslehrer hatte es davor schon gegeben, nun aber kamen auch adelige Gouvernanten hinzu, die sich im Sinne der Mutter auch um eine künstlerische Ausbildung der Mädchen kümmerten. Für eine standesgemäße Residenz eignete sich eine Wohnung in der Brauerei St. Marx nur wenig und so übersiedelte man einige Jahre nach der Hochzeit, zu Beginn der 1890er Jahre in ein neues Haus auf die  Landstraßer Hauptstraße. Prominente Gästen waren an der Tagesordnung, unter ihnen der Archäologe Otto Benndorf, der Begründer des Österreichischen Archäologischen Instituts, der ab 1896 die Ausgrabungen in Ephesos erst mit Carl Ferdinands finanzieller Unterstützung beginnen konnte – was man auch heute noch einer Tafel bei den Ausgrabungsstätten entnehmen kann. Auch der Bildhauer Carl Kundmann, der die Grabreliefs auf dem Familiengrab am Zentralfriedhof und eine Büste von Carl Ferdinand anfertigte, die im Kinderspital aufgestellt wurde, war ein regelmäßiger Besucher. Die Frauenrechtlerin Marianne Hainisch, Mutter des späteren Bundespräsidenten, zählte zu Edithas Freundinnen.

Zugleich erwarb Carl Ferdinand auch das angrenzende Grundstück, auf dem sich die kleine Sommerresidenz des Hausarztes von Kaiser Karl VI. befunden hatte. Dort ließ er das heute noch bestehende Palais ähnliche Gebäude bauen. Das für seine künstlerisch begabte Tochter Dorothea (Engelhart) im Garten errichtete Atelier wurde jedoch 1951 abgerissen. Nach seinem Tod übernahmen dann junge Künstler das Kommando und das Haus Nr. 138 wurde eine Begegnungsstätte der Sezessionisten.

Editha formte den Haushalt völlig um und unter ihrer Fittiche wurden die Töchter bestens auf eine damals standesgemäße Ehe vorbereitet. So ermöglichte sie den fünf älteren Töchtern weitere Ehen mit Adeligen, meist nicht sehr vermögenden Offizieren, es waren wohl kaum Liebesheiraten. Eine Ausnahme war Elisabeth, die Karl Dittl von Wehrberg heiratete, der Gutsherr in Göding war und 1938 auch als Aufsichtsratsvorsitzender im Verwaltungsrat der Vereinigten Brauereien fungierte. Auch Edithas jüngste Stieftöchter Dorothea wehrte sich vehement gegen eine arrangierte Ehe und soll bei ihrer Verlobungsfeier lauthals verkündet haben, dass sie nicht bereit sei, den vorgesehenen, schwer verschuldeten jungen Offizier zum Mann zu nehmen – was für diesen angeblich der Grund für seinen Selbstmord wurde. Sehr zum Schrecken ihres Vaters hatte sie sich in den Maler Josef Engelhart verliebt, der auf dem Nachbargrundstück Steingasse 13–15 ein Atelier besaß und so dem jungen, ebenfalls kunstbesessenen Mädchen „über den Zaun“ nähergekommen war. Für diese war der extravakante Künstler natürlich eine interessante und exotische Abwechslung. Carl Ferdinand versuchte ihr diese Verbindung mit allen Mitteln auszureden und schickte sie zur künstlerischen Ausbildung nach München. Doch die Beiden arrangierten geheime Treffen und Engelhart war dermaßen in Dorothea verliebt, dass er seinem Tagebuch anvertraute: Sollte Doris nicht meine Frau werden können, dann würde ich auch die Kunst wegwerfen, weil ich auch an ihr keine Freude mehr haben könnte. Knapp vor seinem Tod stimmte Carl Ferdinand schließlich doch noch schweren Herzens dieser Heirat zu. Das junge Paar führte dann eine sogenannte Künstlerehe, in der es im Gegensatz zu denen der meisten ihrer Schwestern nicht sehr vornehm zuging. Ihre Tochter Josefine schreibt in der Familienchronik: Da sich mein Vater hauptsächlich im Atelier aufhielt, entstand ein Eigenleben – ja man könnte sagen, daß sowohl der Künstler als auch die Familie eine Art Eigendynamik entwickelte, die zu einer Entfremdung führen musste. Mein Vater war nie ein Familienvater, sondern immer nur Künstler. Im Laufe der Ehe verschlechterte sich auch Engelharts Verhältnis zu seiner Schwiegermutter zusehends, da diese der Meinung war, dass er ihre Tochter zu sehr unterdrückte. Er hätte ihr sogar das Malen untersagt, was in den Augen einer engagierten Frauenrechtlerin natürlich völlig inakzeptabel war. Man erzählt sich, dass Engelhart den Drachen über seinem Haus in der Steingasse 15 Editha „gewidmet“ haben soll. Der Sohn der beiden, Michel, wurde später ein bekannter Architekt und Professor an der Technischen Hochschule, der sich nach 1945 beim Wiederaufbau des Zuschauerraums im Burgtheater, des Tiergartens Schönbrunn und des Palais Schwarzenberg auszeichnete. Engelhart selbst wurde vor allem durch seine zahlreichen Bilder von Wiener Typen bekannt, er war aber auch ein erfolgreicher Bildhauer und entwarf gemeinsam mit Jože Plečnik anlässlich des 60. Geburtstags von Karl Lueger den Karl-Borromäus-Brunnen vor dem Bezirksamt Landstraße und das Waldmüllerdenkmal im Rathauspark. In seinem Atelier trafen sich bei ausschweifenden Festen die „jungen Wilden“ der Wiener Secession, unter anderem Kolo Moser, der auch den Kachelschmuck an der Fassade entworfen hatte.

Carl Ferdinand starb nur ein paar Monate nach der Hochzeit von Dorothea. Seine Witwe Editha war als Frauenrechtlerin nach wie vor gegen arrangierte Ehen und konnte ab diesem Zeitpunkt für die anderen noch unverheirateten Mädchen von diesem Prinzip abweichen. Nicht nur ermöglichte sie den jüngeren Töchtern Verbindungen mit bürgerlichen Wissenschaftlern und Künstlern, sie förderte dies sogar. Ihre älteste Tochter Hertha war nicht nur eine gute Pianistin und begeisterte Bergsteigerin, sondern beschäftigte sich unter dem Einfluss von Marianne Hainisch sehr im Sinne ihrer Mutter eingehend mit Frauenfragen. 1906 wurde sie in den Vorstand des Wiener Frauenklubs kooptiert, arbeitete während des Ersten Weltkriegs aktiv als Betreuerin der Säuglingsfürsorge und war jahrzehntelang im Bund österreichischer Frauenvereine tätig. 1898 heiratete sie den Physiker und Universitätsprofessor Gustav Jäger und zog mit ihm ab 1902 in die Villa Landstraße 142. Aus dieser Ehe ging der bekannte Experte für Genealogie und Heraldik Hanns Jäger-Sunstenau hervor.

Die beiden jüngsten Töchter Ditha und Magda waren ebenfalls kunstbegeistert und lernten beim Besuch der Kunstgewerbeschule Koloman Moser, der dort als Professor tätig war, kennen. Editha und Koloman verliebten sich sofort ineinander. Moser schrieb eine Reihe an Liebesbriefen, in denen neben der respektvollen Verliebtheit auch sein Zögern zur Sprache kam, als wesentlich älterer (15 Jahre) Mann und „armer Künstler“ der „höheren Tochter“ aus wohlhabendem Haus Avancen zu machen. Es gab keinen Widerstand der Mutter, vielmehr begleitete sie das junge Paar 1904 bei einer Reise durch Norditalien und beauftragte den bereits sehr bekannten Jugendstilkünstler mit der Neugestaltung ihres Speisezimmers. Sie beauftragte auch Karl Moll mit der Planung einer Villa am Semmering, die mit einem eigenartigen alpinen Stil zu den schönsten Luxusvillen dieser Region zählt und dem jungen Paar als Sommersitz diente. Kolo Moser gehörte der Keimzelle der Wiener Sezession an, war auch an der Gestaltung des Sezessionsgebäudes beteiligt und gründete 1903 mit Josef Hoffmann die Wiener Werkstätte. Ditha ließ sich von Kolo Moser inspirieren, entwarf Kalender, Grußkarten und Tarockkarten, u. a. eine Sonderedition, mit der sie 1906 an die Goldene Hochzeit ihres Großvaters Adolf Ignaz erinnerte. Sie und Koloman verkehrten mit der gesamten Kunstprominenz dieser Jahre und waren auch oft in den berühmten Salon der Alma Mahler geladen. Moser starb 1918 an einem bösartigen Kiefertumor, Ditha heiratete m 23. Februar 1919 in zweiter Ehe den Kaffeehausbesitzer Adolf Hauska, der wiederum 1929 verstarb.

Magda war gemeinsam mit ihrer Mutter Mitbegründerin des „Neuen Wiener Frauenclubs“, verfasste Gedichte und sammelte Kunstwerke, darunter auch von Klimt, welcher sie 1904 skizzierte. 1913 heiratete sie den Innviertler Bauern und Lehrer Alois Grasmayr, der ebenfalls eine künstlerische Ader hatte und dessen Haus auf dem Salzburger Mönchsberg in der Zwischenkriegszeit zum gesellschaftlichen Zentrum für Künstler und Schriftsteller um Stefan Zweig wurde. Mit Hilfe von Magdas Mitgift erwarben sie noch rechtzeitig vor der Inflation 1922 die Hotels Bristol und Stein sowie das bekannte Sternbräu und wurden so zu wohlhabenden Hoteliers.

Elisabeth (Elsa), Dorothea (Doris) Christine (Christl) und Cornelia (Lily) mit ihrem Großvater Kleinoschegg

Christine (verehel. Freifrau von Wieser), Elisabeth (verehel. Dittl von Wehrberg), Cornelia (verehel. Schenk zu Castel) und Dorothea (verehel. Engelhart) mit ihrem Großvater Kleinoschegg

Elisabeth, Hertha (stehend), Doris, Ditha, Magda Christine, Gertraud (Mitte) und Cornelia (vorne)

Editha Freifrau Sunstenau von Schützenthal, Ehefrau von Carl Ferdinand Mautner von Markhof

Ernst Freiherr von Haynau und Harriet, Salonblatt 13.3.1909

Gertrude Mautner Markhof, verehel. von Szilvinyi (Wr. Salonblatt 1.3.1913)

Leopold Freiherr von Wieser und Chrisine, Salonblatt 20.10.1889

Dorothea und Josef Engelhart

Editha und Koloman Moser

Mutter und Tochter mit Gustav Klimt. Editha Moser und Editha Mautner von Markhof

Beate Hemmerlein

Freitod von Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof

28. März 2018/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Beate Hemmerlein

Der Freitrod Carl Ferdinands erregte naturgemäß größtes Aufsehen und wurde – damals nicht anders als heute – in verschiedenen Medien auf unterschiedliche Art und Weise kommentiert.

 

Bericht aus dem Wiener Salonblatt vom 6. September 1896

… Nun ist auch der älteste Sohn dieses seltenen Paares, Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof, heimgegangen zu den geliebten Eltern. Es hat sein Ableben in allen Kreisen der Bevölkerung, nicht unter den Industriellen allein, sondern auch in der Gesellschaft und Kunstwelt, schmerzlich berührt. Man wußte es ja sofort in jenen Kreisen, die ihn kannten, daß Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof ein Opfer seines Berufes, seiner angestrengten Tätigkeit geworden ist. Am 16. April 1834 in Smiric in Böhmen geboren, trat er bereits im Alter von 15 Jahren in das Geschäft seines Vaters, in die St. Marder Brauerei, welche Adolf Ignaz Mautner im Jahre 1840 gegründet hatte, ein. Carl Ferdinand ist so recht die Seele des großartigen, ausgedehnten Unternehmens geworden. Er ließ es sich nicht nehmen, alles in seiner Hand zu vereinigen, die komplizierten Fäden des weitverzweigten Geschäftes selbst zu spinnen und, obwohl im tüchtige Beamte und in letzter Zeit auch sein Sohn Victor zur Seite standen, der technische, finanzielle und kommerzielle Leiter des Welthauses zu sein und zu bleiben. Diese aufregende Tätigkeit konnte so lange ohne Schaden für die Gesundheit fortgesetzt werden, als Herr von Mautner noch jung war. Aber vor zwei Jahren bereits stellte sich eine mit quälender Schlaflosigkeit verbundene Nervosität ein, welche seine Angehörigen zwang, ihn zu einer längeren Erholungsreise nach Italien zu veranlassen. In der Tat kehrte Herr von Mautner gekräftigt aus dem Süden heim; aber eine rastlose Natur, wie er war, stürzte er sich, ohne sich zu schonen, abermals Hals über Kopf in die Geschäfte seines Hauses. So konnte er nicht Wunder nehmen, daß das Leiden von Neuem und stärker auftrat und daß die Schlaflosigkeit schließlich unerträglich zu werden begann. Das Mittel, welches die Ärzte dem Kranken zur Beruhigung empfohlen hatte, war ein Trional, ein Gift, das in kleinen Dosen genommen, Erleichterung verschafft, in größeren jedoch sehr verhängnisvoll werden und selbst eine akute Gehirnhautentzündung nach sich ziehen kann. Am Abende vor der Katastrophe hatte nun Carl Ferdinand von Mautner, um Schlaf ringend, in der Tat sieben Gramm Trional, also eine sehr bedeutende Dosis, eingenommen. Daß diese Unvorsichtigkeit die mittelbare Ursache der entsetzlichen Katastrophe gewesen, geht auch daraus hervor, daß der Unglückliche sich am Abend vorher in guter Laune mti seinem Sohn Victor unterhalten hat und keinerlei auf die Tat Bezug habende schriftliche Aufzeichnungen hinterlassen hat. Kommerzialrat von Mautner ist ein gefälliger, liebenswürdiger, kunstsinniger und wohltätiger Mann gewesen. Von seinem Kunstsinne gibt seine Gemäldegalerie, von seinem Wohltätigkeitssinne der von ihm gestiftete und erbaute Isolier-Pavillon für ansteckende Krankheiten im Kronprinz Rudolf-Spitals, dieser eminenten Gründung der Eltern des Verstorbenen, nun beredtes Zeugnis. Man wird sich lange noch seines schlichten Wesens, seines geraden und offenen Charakters und seines ausgeprägten Familiensinnes erinnern. Denn Herrn von Mautners einzige Passion war es, dem Wohle seiner Kinder zu leben und sich ihnen zu widmen. Er war zwar ein trefflicher Jäger und ausgezeichneter Schachspieler, aber am liebsten weilte er unter seinen Kindern. Frühzeitig schon, am 28. Juni 1872, hatte Herr von Mautner seine erste Gattin, Johanna, geb. Kleinoschegg, aus Graz verloren. Sie hatte ihm sieben Kinder geschenkt: Harriet, Gemahlin des Kämmerers und Majors Ernst Freiherrn von Haynau, den einzigen Sohn Victor, welcher kürzlich 31 Jahre alt geworden ist, Gertrude, Gemahlin des Obersten Gera von Szilvinyi, Cornelia, verwitwete Schürer von Waldheim, Elsa, vermählt mit Herrn Karl Ritter Dittl von Wehrburg, Christine, Gemahlin des Regierungsrates Dr. Leopold Freiherrn von Wieser, und Doris, welche sich erst vor ungefähr neun Monaten mit dem talentvollen Maler Josef Engelhart vermählt hat. Am 15. August 1874 verheiratete sich Carl Ferdinand Mautner von Markhof zum zweiten Male mit Freiin Edith Sunstenau von Schützenthal, welcher Ehe weitere Töchter, Hertha, Magdalena und Edith, entsprossen sind. Der Verstorbene war ein Bruder der Herren Dr. Ludwig Ritter Mautner von Markhof in Wien und Georg Ritter Mautner von Markhof in Floridsdorf, der Frau Theresia von Reininghaus, der verwitweten Frau Dr. Marie Willner, der verwitweten Frau Emilie Reininghaus, der verwitweten Freifrau Eleonora von Wächter, der verwitweten Hofrätin Coelestine von Oppolzer und der Frau Sektionschef Johanna Mittag von Lenkheym. Wie beliebt der Besitzer der St. Marxer Brauerei gewesen ist, das zeigte die große Teilnahme aller Kreise der Wiener Gesellschaft am Leichenbegräbnisse, zu einer Zeit, wo die Gesellschaft doch noch größtenteils von Wien abwesend. Es hatten sich Donnerstag in der Kirche zu Maria Geburt auf der Landstraße außer sämtlichen Familienmitgliedern eingefunden, um Herrn von Mautner die letzte Ehre zu erweisen: Freiherr von Merkl, Hofrat Heinrich, Herrenhausmitglied Dr. Millanich, die Professoren Chrobak, Frisch und Bohrmann, Generalkonsul von Biedermann, Gustav Freiherr von Springer, der Vorstand der Künstlergenossenschaft Baurat Deiniger mit mehreren Mitgliedern der Genossenschaft, Bezirksleiter Polizeirat Blog, Architekt Rumpelmayer, Kommerzialrat Stiasny, Hofschauspieler Reimers, zahlreiche Großindustrielle, das Gremium der Wiener Hoteliers, Mitglieder der Genossenschaft der Gastwirte mit dem Obmann Valentin Weiland, Vertreter der Gemeinde, das Kuratorium des Kronprinz Rudolf-Kinderspitals, Deputationen der Städte Göding und Smiric und des Marktes Radon, deren Ehrenbürger Ritter von Mautner war. Nach der Einsegnung wurde der Sarg zur Beerdigung in der Familiengruft auf den Hietzinger Friedhof gebracht.

 

Bericht aus der Böhmische Bierbrauer vom Wiener Salonblatt vom 15. September 1896

Selbstmord eines Brauereibesitzers.

Größtes Aufsehen erregte in Wien der am 1. September d. J. erfolgte Selbstmord des Besitzers der St. Marxer Brauerei Herrn Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof; er hatte sich mit dem Revolver in die rechte Schläfe geschossen. In einem zurückgelassenen Schreiben bezeichnete er als Motiv die Kränkung darüber, daß er in antiliberalen Blättern bei der Besprechung von Gefälligkeitsübertretungen in seinem Brauhause wiederholt in einer Weise verdächtigt worden sei, als ob er selbst in die Sache verwickelt gewesen sei. Die erwähnte gehässigen und auf Unwahrheit beruhenden Angriffe haben ihm das Leben verleidet. Ritter von Mautner, geboren am 16. April 1834 zu Smiritz in Böhmen, war der älteste Sohn des im Jahre 1889 zu Wien verstorbenen Großindustriellen Adolf Ignaz Ritter Mautner von Markhof und der 1887 verstorbenen Julie Marcelline von Mautner, geb. Kadisch. Er war Chef der protokollierten Firma Adolf Ignaz Mautner Söhne, k. k. Kommerzialrat, Ritter des Franz Josefs Ordens und Ehrenbürger von Smiritz. Er war in erster Ehe mit Johanna Kleinoschegg aus Graz, in zweiter Ehe mit Edith Freiin von Sunstenau vermählt und hinterließ 10 Kinder; einen Sohn und neun Töchter. Vor zwei Monaten war in den Blättern von Gefällsübertretungen im Marxer Brauhause die Rede; es wurden damals mehrere Bedienstete verhaftet, aber wieder freigelassen. Es ist nicht bekannt, ob die Untersuchung noch fortdauert, oder ob diesselben kein greifbares Resultat ergeben hat. Seit etwa einem Jahr vollzog sich im Wesen Mautners eine tiefgehende Veränderung. Er verlor seine gewohnte, liebenswürdige, wohlwollende Art und wurde täglich gereizter und leidenschaftlicher. Ein nervöses Leiden, das ihn schon vor Jahren einmal befallen, und von welchem er wiederhergestellt worden war, hatte ihn neuerdings ergriffen und wollte nicht weichen. Schmerzliche Ausbrüche gereizter Leidenschaft und dann wieder Stimmungen tiefster Melancholie lösten einander ab. Da kam noch, um seine Zerrüttung zu vollenden, die bekannte Gefällsaffäre.

 

Dem Andenken von Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof.

Beate Hemmerlein

Schloss Rodaun, Sommersitz der Familie Mautner Markhof

25. März 2018/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Beate Hemmerlein

1881 erwarb Carl Ferdinand Mautner von Markhof das dreigeschoßige Schloss Rodaun, das am 2. März 1405 als „Vest Rodaun“ erstmals urkundlich erwähnt wurde, als Gebäude vermutlich bereits im 12. Jahrhundert bestanden hatte. Es befindet sich an der Willergasse 53 bis 57, im Wiener Stadtteil Rodaun. 1898 wurde das Schloss von der Familie Mautner Markhof um 158.000 Gulden an den 1807 gegründeten röm.-kath. Orden Sta. Christiana (Schwestern der heiligen Kindheit Jesu und Mariä) verkauft, der sich auf Erziehung und Krankenpflege spezialisiert hatte. Der Orden eröffnete im Schloss ein Mädchenpensionat, dessen Schule seit 1902 das Öffentlichkeitsrecht besitzt. Im Nachbarort Kalksburg hatten die Jesuiten bereits seit 1856 mit dem Kollegium Kalksburg ein Knabeninternat betrieben. Im Zweiten Weltkrieg war im Schloss Rodaun eine Panzerkaserne untergebracht. Nach Kriegsende wurde der Schulbetrieb wieder aufgenommen und das Schulzentrum Schloss Rodaun umfasst heute eine Volksschule, eine Kooperative Mittelschule, eine Fachschule mit Aufbaulehrgang und ein Tagesinternat.

 

Bericht aus der Extrapost, Montagszeitung vom 18. Juli 1897

Der geplante Verkauf des Schloßes Rodaun.

Wie wir hörten, haben die Erben des im vorigen Jahre unter so tragischen Umständen aus dem Leben geschiedenen Besitzers der St. Marxer Brauerei den Beschluß gefaßt, das an sie übergegangene Schloß Radon zu verkaufen. Dieses große, prachtvoll gelegene, Rodaun und dessen Umgebung dominierende Gebäude, an welches sich ausgedehnte Parkanlagen anschließen, gehörte vor Zeiten den regierenden Fürsten Liechtenstein und wurde in stark vernachlässigtem Zustande – es war schließlich nur noch als Magazin benützt worden – von Herrn A. I. v. Mautner um einen sehr billigen Preis, wie es heißt um weniger als 100.000 fl., erworben. Von Seite des Herrn v. Mauten sind indessen bedeutende Summen im Rodauner Schloß investiert worden, so daß der für den großen und wertvollen Besitz geforderte Preis von 180.000 fl. noch immer mäßig ist. Auf Basis desselben unterhandeln, wie wir hören, die Jesuiten über den Ankauf des Rodauner Schloßes. Die Väter der Gesellschaft Jesu sind bekanntlich in dem unmittelbar an Rodaun angrenzenden Kalksburg sesshaft. Sie haben sich daselbst mehr und mehr ausgebreitet, so daß ihnen schon zwei Drittel von Kalksburg gehören. Nunmehr scheint es, daß sie auch Rodaun in den Bereich ihrer segensreichen Wirksamkeit einzubeziehen Willens sind. Vielleicht ist es in der Absicht der Bürger Loyola´s gelegen, die zwei Abteilungen, welche sie in ihrem Kalksburger Konvikt geschaffen haben, und von denen die eine für die Aufnahme von Söhnen aus den höheren, die andere für Sprößlinge aus den niedrigeren Ständen bestimmt ist, völlig zu separieren. Oder sollten sich die Jesuiten etwa mit dem Gedanken tragen, in Rodaun eine Anstalt zur Heranbildung von Lehrern, welche im Geiste des Ebenhoch´schen Schulantrages ihres Amtes walten könnten, zu errichten?

 



Beate Hemmerlein

Landstraßer Hauptstraße 136 – 142, der Familiensitz von Carl Ferdinand Mautner von Markhof

21. März 2018/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Beate Hemmerlein

Nach der Eheschließung mit Editha Freifrau von Sunstenau und Schützenthal änderte sich das soziale Leben Carl Ferdinands grundlegend und es folgte eine entsprechende räumliche Veränderung. Man gab die Wohnung in der Brauerei St. Marx auf und verlegte den Familiensitz in den frühen 1890er Jahren in den 3. Wiener Bezirk, Landstraße.

Häuserzeile Landstraßer Hauptstraße 142 – 136, die von Carl Ferdinand und seinen Kindern ab 1890 bewohnt wurde (© Alfred Paleczny)

Landstraßer Hauptstraße Nr. 136

Das Haus hat einen Baukern aus dem Jahr 1774, in der heutigen Form stammt es aus dem Jahr 1891 und wurde von Joseph von Wieser, einem Schüler Theophil Hansens, für Editha Mautner von Markhof errichtet. Das Gebäude mit zwei Seitenrisaliten hat eine späthistoristische Fassade in neobarocken Formen.

Joseph von Wieser war ein typischer Vertreter des Späthistorismus. Nachdem sich seine Tätigkeit weitgehend auf den Wohnbau konzentrierte und er auch nur für rund zehn Jahre als Architekt in Erscheinung trat, ist sein Werk von einer relativ großen Homogenität geprägt. Charakteristisch ist der ausgeprägt repräsentative Charakter seiner Bauten, der sich in einer reichen dekorativen Ausgestaltung, wie Schmuckgiebel und Sgrafittomalerei, niederschlägt. Die Üppigkeit des Dekors führte auch manchmal zu manieristischen Auswüchsen, die schon in der zeitgenössischen Fachpresse kritisiert wurden. Im Zuge der Propagierung des Barocks als genuin „österreichischen Stil“ erfährt diese Orientierung schließlich eine sukzessive Steigerung zu einem neobarocken Formenapparat, wie auch bei dem gegenständlichen Mietshaus.

Carl Ferdinands ehemaliger Wohnsitz

Landstraßer Hauptstraße 136

Landstraßer Hauptstraße Nr. 138 – 140

Das Gebäude ist eine unregelmäßige Anlage, die um einen Hof gruppiert ist. Der Kern stammt aus dem 18. Jahrhundert, das Gebäude wurde 1810 und 1831 erweitert. Die Fassade an der Straßenseite ist durch einen Einsprung zweigeteilt, der linke Teil weist eine Rahmengliederung und Plattendekor über einem gebänderten Sockel auf. Eine Gedenktafel erinnert daran, dass Koloman Moser hier seine Wohnung hatte. In der Einfahrt stehen vier barocke Jahreszeitenputti in Nischen, barocke Figuren und ein barocker Brunnen befinden sich auch im Garten. Ein Gartentrakt aus dem frühen 20. Jahrhundert ist zweigeschossig und weist Pilastergliederung und einen Mittelgiebel auf.

Gedenktafel Koloman Moser, Landstraßer Hauptstraße 138-140

Gedenktafel Landstraßer Hauptstraße 138

Einfahrt Landstraßer Hauptstraße 138

Landstraßer Hauptstraße 138

Landstraßer Hauptstraße Nr. 142

Die Villa Mautner-Jäger in barockklassizistischen Formen mit Mansarddach wurde 1902 von Franz von Neumann für Hertha Mautner von Markhof und ihren Mann Gustav Jäger erbaut und ist ein beispielhaftes Produkt der Belle Époque. Bekannt für seine aufwändigen späthistoristischen Fassaden war Neumann der Überzeugung, “dass die Formen der Vergangenheit konsequent fortentwickelt und weitergebildet werden müssen, damit die Architektur zu zeitgemäßen Formulierungen gelangt.” Der Villencharakter des Gebäudes ist insgesamt für die Straße völlig untypisch. Seitlich abgetrennt befindet sich ein Portierhaus und im Garten eine Kegelbahn, die 1907 von Paul Hoppe erbaut wurde.

Diskussion um Sanierung der Villa Mautner-Jäger in Wien Landstraße, Beitrag des ORF vom 26.04.2022

Landstraßer Hauptstraße 142, Villa Mautner-Jäger

Skizze zu Hertha von Jägers Salon, Anton Kling

In den Folgejahren wurde die Häuserzeile in der Landstraße zu einem der Anziehungspunkte für die jungen Künstler der Wiener Secession. Im Jahre 1906 hatten drei der führenden Gründungsmitglieder ihren Lebensmittelpunkt in oder neben der Villa Mautner Markhof. Bereits 1895 hatte der Maler Josef Engelhart Doris geheiratet, eine der drei künstlerisch tätigen Töchter Carl Ferdinands, sein Atelierhaus befand sich in der angrenzenden Steinfeldgasse 15. Josef Engelhart war der Sohn des Fleischhauers Josef Anton Engelhart (1838 – 1900) und dessen Frau Maria Apfelthaler (1842 – 1933). Eine Anekdote besagt, dass Engelharts Mutter eine eher herrische Frau gewesen war und sich ihr Sohn anlässlich seiner Heirat einen besonderen Schabernack hatte einfallen lassen. Über dem Portal seiner ehelichen Wohnstätte ließ er eine weibliche Drachenfigur anbringen, die hinter Gitterstäben gleichsam in Schranken gehalten wird. Doris Schwiegermutter soll es mit Humor genommen haben. 1905 heiratete Ditha ihren Lehrer an der Wiener Kunstgewerbeschule, den Maler Koloman Moser, und sie zogen in eine von ihm im Gartentrakt der elterlichen Villa eingerichtete Wohnung. Ein weiteres Gründungsmitglied der Secession, der Maler und Bühnenbildner Alfred Roller, lernte im Hause Mautner Markhof seine Schülerin Mileva Stoisavljevic näher kennen, mit der er sich 1906 vermählte. Das Ehepaar mietete auf Nr. 136 eine Wohnung. 1904 gestaltete Josef Hoffmann zusammen mit Koloman Moser ein Speisezimmer für Editha Mautner von Markhof.  Das von der Secession propagierte künstlerische Ideal des Gesamtkunstwerks setzte Hoffmann in den für Magda geschaffenen Räumen um. Dafür unterwarf Hoffmann die vorhandene Raumsubstanz seinem eigenen strengen architektonischen Konzept. Die Möbel waren keine beliebig auswechselbaren Einrichtungsgegenstände, sondern Teil eines klar durchdachten Raumerlebnisses. Der Raum wurde durch sie definiert. Besonders deutlich wird dies im Fall des Schlafzimmerschranks. Mit seiner Hilfe zog Hoffmann einen einheitlichen Horizont ein, der unter anderem die Höhe der Türen, der Gaskaminnische und des Bettvorhangrahmens aufnahm.

Josef Engelharts ehemaliges Atelier im Hof Steingasse 15

Portal zu Engelharts „Drachenhaus“, Steingasse 15

Josef Hoffmann, Schrank für Magda Mautner von Markhof

Beate Hemmerlein

Hugo Reinhold komponiert für Editha Mautner von Markhof

15. März 2018/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Beate Hemmerlein

Der österreichische Komponist Hugo Reinhold widmete der zweiten Frau von Carl Ferdinand Mautner von Markhof, Editha (*9. Juni 1846 Krakau, † 17. Dezember 1918) geborene Freiin Sunstenau von Schützenthal, das Werk 4 Piano Pieces.

KomponistReinhold, Hugo
Opus- oder VerzeichnisnummerOp.52
I-KatalognummerIHR 36
Sätze/Abschnitte4 pieces

  1. Novellette
  2. Etude: Am Springbrunnen
  3. Fantasiestück
  4. Scherzo

Erstveröffentlichung1894
WidmungAn Frau Editha Mautner von Markhof, geb. Baronin Sunstenau
Epoche des KomponistenRomantic
Musikalischer Stil des StückesRomantic
InstrumentationPiano

Hugo Reinhold: Klavierstücke op. 52/2: Etude (Am Springbrunnen). Mit eingedruckter Widmung „An Frau Editha Mautner von Markhof geb. Baronin Sunstenau“. Wien, Doblinger [VN D. 1902] (um 1894). 5 Seiten.

 

Hugo Reinhold
3. 3. 1854 –
4. 9. 1935

Beate Hemmerlein

Ditha Moser, geborene Editha Mautner von Markhof

10. Dezember 2017/in Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof /von Beate Hemmerlein

Editha Mautner von Markhof, geboren 1883 in Wien, gestorben 1969 in Gumpoldskirchen, war das zehnte Kind von Carl Ferdinand Ritter Mautner von Markhof und das dritte und letzte Kind mit seiner zweiten Gattin Editha Freiin Sunstenau von Schützenthal. Dank ihrer Mutter wuchs sie mit ihren beiden Schwestern Hertha (Jäger) und Magda (Grasmayr) für diese Zeit bereits sehr emanzipiert auf. Gemeinsam mit Schwester Magda besuchte sie die renommierte Kunstgewerbeschule, wo sie durch selbständiges künstlerisches Schaffen auffiel, das sie auch nach der Heirat mit Koloman Moser (1868 – 1918) fortführte. Sie entwarf u. a. Kalender, Grußkarten und Kartenspiele und beschäftigte sich mit Mode. Mit ihren Entwürfen setzte sie Statements zum Thema Lustobjekt kontra einer aufkommenden selbstbewussten Weiblichkeit, die sich der von der Gesellschaft zugewiesenen Rolle als passive, dekorative Frau ohne Individualität geschweige denn Kreativität, entzieht. Auch Klimts Unterstützung verhalf ihren Kreationen zu größerer Bekanntheit.

Besonders hervorzuheben ist ihr “Jugendstil Tarock”, welches 1906 entworfen wurde und von Joseph Glanz, Wien (später übernommen von Ferd. Piatnik) in der kleinen Auflage von nur 100 Stück, als Geschenk gedacht, erstmals gedruckt wurde. Bemerkenswert ist dieses Tarock deshalb, weil es Motive der Familie Mautner Markhof zeigt. Z. B. zeigt Tarock 18 den Sommersitz Schloss Rodaun, Tarock 19 ein Bildnis ihrer Mutter Editha Freiin Sunstenau von Schützenthal, Tarock 20 das alte Mautner Markhof-Brauereigelände im 3. Bezirk, Ecke Rennweg/Landstraßer Hauptstraße. Wieso jedoch wählte Editha für ihren Entwurf gerade das Spiel Tarock? Offensichtlich nahm sie ein Ereignis der Familiengeschichte zum Anlass, nämlich das große Fest der Goldenen Hochzeit Link zum neuen Blog Adolf Ignaz´ und Julie Marcellines Goldene Hochzeit von Adolf Ignaz und Marcelline, am 27. Juni 1881. Das Jubelpaar hatte zu dieser Zeit nicht weniger als 72 Enkelkinder, was dazu führte, dass Tarock mir lebenden Figuren gespielt werden konnte. Die Enkelkinder waren samt und sonders als ebensolche Spielkarten gekleidet. „Blattweise“ gruppierten sie sich durch Aufruf der dirigierenden Tarockspieler und wurden zu „Stichen“ zusammengeführt.“

Am 1. Juli 1905 heiratete sie Koloman Moser, jedoch bereits im Jahre 1918 starb, demselben Jahr, indem auch seine Wegbegleiter Otto Wagner, Gustav Klimt und Egon Schiele von uns gingen. Begraben ist er gemeinsam mit Editha auf dem Hietzinger Friedhof, nur wenige Meter vom Grabmal seines Schwiegervaters Carl Ferdinand entfernt.

In zweiter Ehe, ab 1919, war Editha mit dem Wiener Cafétier Adolf Hauska (1881 – 1929) verheiratet.

 

Editha (Ditha) Moser geb. Mautner Markhof


Editha Mautner Markhof in einem Kleid nach dem Entwurf ihres Mannes Koloman Moser

Editha (Ditha) Moser geb. Mautner Markhof, 1905


Ditha Moser Jugendstil-Tarock

Kolo Moser 1903

Editha (Ditha) Moser geb. Mautner Markhof in einem Kleid nach dem Entwurf ihres Mannes Koloman Moser.


Editha und Koloman Moser mit den Söhnen Karl und Dietrich

Verfasst von Beate Hemmerlein

Aktuelle Einträge

  • 1000 Stunden Mautner Markhof 25. März 2023
  • Die Weitergabe des Feuers 25. März 2023
  • Reininghausgründe 2021 – zurück zum Ursprung 23. März 2023
  • Dezember 1965, eine Hochzeit am Franziskanerplatz 8. Januar 2023
  • Brauerei Mautner Markhof durch den Blickwinkel von Otto Rudolf Schatz/Hagenbund 5. November 2022
  • Hans und Marceline Bertele v. Grenadenberg – der Beginn einer großen Liebe 5. August 2022
  • Pakistanische Hochzeiten / Haider & Natasha, Taimur & Anum 5. August 2022
  • Bezirksmuseen ehren die Familie Mautner Markhof 25. September 2021
  • Refugio Tinti – eine Hommage an Paul Kupelwieser 1. September 2021
  • Ö1-Radiokolleg: Hefe – ein kleiner Pilz mit großer Bedeutung. 7. Mai 2021

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