Familienchronik

Einer von Sechzehn

Wien, Jänner 1995

Wenn ich auf meine Ururgroßeltern zurückblicke – denn dies ist der Generationsabstand von Adolf Ignaz zu mir – finde ich sechzehn Familien vor. Ich selbst bin begeisteter Anhänger der Ahnenforschung, denn nur, wenn wir unsere Wurzeln kennen, werden wir uns selbst verstehen können. So habe ich beschlossen, im Rahmen einer Familienchronik, in der jede(r) von euch eingeladen ist ihren/seinen Beitrag zu leisten, diesen Wurzeln nachzuspüren. Da, wie ich meine, unserem gemeinsamen Vorfahren Adolf Ignaz eine ganz besondere Bedeutung zukommt, konzentriert sich die Recherche auf eine einzige Linie – die der direkten Nachkommen.

Die Tatsache, dass Adolf Ignaz 10 Kinder hatte, die großteils in sehr angesehene österreichische Familien geheiratet haben, führte dazu, dass zwischen – um willkürlich nur einige von dutzenden Namen zu nennen – den Familien Urbanski, Oppolzer, Rokitansky, Reininghaus, Piffl-Percevic, Jäger-Sunstenau – verwandtschaftliche Beziehungen bestehen, die auch als solche empfunden werden. Um alle diese Familien bildet Adolf Ignaz eine geistige Klammer.

Bemerkenswert ist auch, dass die Familie Mautner Markhof (bzw. Mautner) seit neun Generationen (es war mir nicht möglich, weiter zurückliegende Daten zu erhalten) in ununterbrochener Reihenfolge vom Vater auf den Sohn übergehende Betriebe der Nahrungs- und Genussmittelbranche geführt hat. Zunächst etwa 100 Jahre lang als Branntweiner, später als Bierbrauer in Smiřice und danach mehr als 150 Jahre lang als Lebens- und Genussmittelindustrielle (Bier, Hefe, Spirituosen und Lebensmittel) in Wien. Dass eine solche ,,Kette“ bis in die Zeit Maria Theresias zurückreicht, dürfte ein nahezu einzigartiges Phänomen sein.

Da es selbst noch heute Unternehmen gibt, die den Namen Adolf lgnaz führen, ergibt sich nicht nur die Möglichkeit, sondern in gewissem Sinne auch die Pflicht, zwischen den unzähligen Nachkommen den persönlichen Kontakt herzustellen und aufrecht zu erhalten. Diesem Ziel diente auch unser Familientreffen im Jahre 1989, anlässlich der 100 Wiederkehr seines Todestages. Es ist üblich, seinen Vorfahren Respekt zu zollen, doch denke ich, dass Ehrung bei Adolf Ignaz besonders angebracht ist – er war ein phantastisch hilfsbereiter Menschenfreund!

Diese und ähnliche Überlegungen rechtfertigen – wie ich meine – unsere Recherche und ihre Veröffentlichung. Besonderer Dank geht an dieser Stelle an Fr. Christa Nekolar, die sich als großartige Familienorganisatorin erwiesen hat. In diesem Zusammenhang eine wichtige Bitte: Wir benötigen die Unterstützung aller Familienmitglieder. Solltet ihr Wohnsitz wechseln, lasst es uns wissen. Berichtet über Familienereignisse und auch über euch selbst. Spürt ihr irgendwo weitere Verwandte auf, ladet sie ein. Ich persönlich stelle es mir einfach schön vor, wenn plötzlich ein Sizilianer oder Ägypter vor meiner Tür stünde und sagte: „Ich bin dein Cousin!“

Mit herzlichen Grüßen euer


Georg (IV.) J. E. Mautner Markhof

Von und für die Nachkommen von Adolf Ignaz und Julie Marcelline

Die Geschichte des Hauses Mautner Markhof wurde in den 1990er Jahren, im Zuge einer Familienfeier, niedergeschrieben. Viele Mitglieder waren daran beteiligt und hatten in liebevoller Kleinarbeit die Puzzleteile zusammengesucht, und so dazu beigetragen, dass sie letztendlich in dieser Form veröffentlicht werden konnte.

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