Marius

Marius Emmerich Franz Gerhard Maria Mautner Markhof / 10.3.1928 – 3.3.2005

Geboren in Wien als Sohn von Ing. Gerhard Mautner Markhof und Elisabeth Eisl und Enkelsohn von Theodor I. Mautner Markhof, war Marius „Titi“ gemeinsam mit seinem älteren Bruder Heinrich und seinem Cousin Manfred I. auf dem Areal der Brauerei zum St. Georg aufgewachsen. Nach der Volksschule besuchte er das Gymnasium Stubenbastei, sodann kriegsbedingt das Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Franklinstraße 21 in Wien-Floridsdorf und legte dort die Matura ab.
Nach Kriegsende half er zuerst beim Wiederaufbau im Betrieb Floridsdorf (vormals St. Georg), der Brauerei Schwechat, bevor er seine akademische und berufliche Laufbahn offiziell begann. Nach Abschluss seines Diplomkaufmannes an der Hochschule für Welthandel reiste er 1952 im Dienste der Brauerei Schwechat nach Brasilien um den dortigen Neubau der Cervejaria Vienense an der Seite von Georg III. zu leiten. 1957 promovierte er zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften und war danach kurz für den Bau von Tankstellen der Danubiol GmbH verantwortlich, bevor er bereits 1958 (bis 1989) seine Laufbahn als Bankier und Gesellschafter im Bankhaus Pinschof & Co (später Breisach-Pinschof-Schoeller-Bank) startete.

1964 heiratete er Christine Artmann (1940 – 2020), die Nichte des Rektors der Technischen Hochschule Wien, Emil Artmann, und Tochter des Architekten Paul Artmann. Nach seiner Eheschließung übersiedelte er von der Prager Straße 20 in die im 3. Bezirk gelegene Wohnung des mit ihm befreundeten Komponisten Gottfried von Einem (diesem war sie nach dem plötzlichen Tod seiner ersten Frau, der Pianistin Lianne von Bismarck zu groß und zu traurig geworden). 1965 kam sein Sohn Maximilian zur Welt.

Sehr erfolgreich und bemerkenswert war seine sportliche Karriere. Da sein Vater Besitzer des Stalles Floridsdorf war (das beste im Familienbesitz befindliche Pferd war der Peis der Stadt Wien-Sieger „Ceremony“), kam er im Dressurreiten (Siege in Dressurturnieren der Klassen A und L) und Springsport bereits als 13-jähriger auch in die Freudenau, um in der Morgenarbeit beim renommierten Trainer Elemer Csikvary zu reiten. Die Familien-Rennfarben (Rot/Blau, nach den Wappenfarben) waren auf Lebenszeit auf Marius eingetragen. Über Golf (Sieg in einem Junioren-Golfturnier) ging es 1942 weiter zum Rudersport, dem er besonders beim „Ersten Wiener Ruderclub LIA v. 1862“ tief verbunden blieb. Er errang zahlreiche Siege bei nationalen und internationalen Regatten im Einer, Doppelzweier, Vierer mit Steuermann und Achter. Unter anderem war er auch seit 1960 als internationaler Schiedsrichter tätig. Die Prüfung dazu hatte er bei den Olympischen Spielen in Rom abgelegt! 1960 kam Marius auch zum Trabrennsport, bei dem er als Amateur zahlreiche Siege in Wien, Baden, Wels, Salzburg aber auch in Deutschland, Spanien, Holland, Italien und Mallorca erzielen konnte. 1970 und 1971 konnte er jeweils den 2. Platz in der Österreichischen Meisterschaft belegen, bei der EM 1971 den 5. Rang. 1993 beendete er seine aktive Laufbahn als Amateur-Fahrer.

Neben seinen wirtschaftlichen und sportlichen Tätigkeiten blieb Marius auch noch Zeit für den kulturellen Sektor, auf dem er sehr engagiert war. Er war in vielen Vereinen tätig, so z. B. im Mediacult, dem Internationalen Forschungsinstitut für Medien, Kommunikation und Kulturelle Entwicklung.

Von seinem Onkel Dipl.-Ing. Dr. techn. Armin von Szilvinyi (Sohn von Gertrude Mautner von Markhof, Enkel von Carl Ferdinand) hatte er das Schloss Rohrbach erworben, das auch seine Schafzucht beherbergte. Ab 1972 widmete er sich im dortigen Gestüt der Traberzucht, aus der etliche erfolgreiche Pferde hervorgingen; erwähnt sei „Native Vic“ (Sieger im Derby-Versuchsrennen, Österr. Flieger-Derby und Hambletonian-Preis).

Auszeichnungen