Grab Wien Stammersdorf

Der Stammersdorfer Zentralfriedhof liegt im Nordosten von Floridsdorf im Bezirksteil Stammersdorf, an der Stammersdorfer Straße 244–260. Er wird von der Friedhöfe Wien GmbH verwaltet, umfasst eine Fläche von 192.970 m² und beherbergt 23.034 Grabstellen. Somit ist er flächenmäßig der fünftgrößte städtische Friedhof Wiens. Im Osten wird er von einem Grenzweg zwischen Wien und Niederösterreich und im Norden von der Stammersdorfer Straße begrenzt. Im Westen grenzt er an den Kleingartenverein Stammersdorf, im Süden an Grünflächen, Einfamilienhäuser und einen Acker. Der historische Ortskern befindet sich westlich, in etwa 2 Kilometer Entfernung.

Geschichte des Stammersdorfer Friedhofs

Die Stammersdorfer Bevölkerung beerdigte ihre Toten ursprünglich am Kirchhof der Stammerdorfer Pfarrkirche und ab 1833 auf dem neu errichteten Stammerdorfer Ortsfriedhof. Es gab Bestrebungen der Gemeinde Floridsdorf sowie einiger Nachbargemeinden, den Floridsdorfer Friedhof aufzulassen und einen neuen Central-Friedhof abseits bewohnten Gebietes anzulegen. Mit Dekret vom 20. Mai 1835 wurde von der k. u. k. Hofkanzlei die „Errichtung einer Localie zu Floridsdorf genehmigt und mit Consistorialdekret der 10. April 1836 als Anfang dieser Lokalkaplanei bestimmt. 1901 erklärte sich die Gemeinde Stammersdorf bereit, zwei Grundstücke in geeigneter Größe und Lage für 66.772 Kronen zu verkaufen. Der Floridsdorfer Zentralfriedhof wurde am 27. Mai 1903 geweiht und am 1. Juni 1903 eröffnet. Gleichzeitig wurden die Ortsfriedhöfe von Jedlesee, Floridsdorf und Donaufeld für Belegungen gesperrt. 1907 erfolge eine Umbenennung in Friedhof in Stammersdorf, 1920 in Stammersdorfer Friedhof (somit Hauptfriedhof neben dem Wiener Zentralfriedhof) und schließlich 1925 im Zuge einer Erweiterung des Areals in Stammersdorfer Zentralfriedhof. Aufgrund einer Verordnung im Jahre 1938 wurden Stammersdorf und sein Friedhof schließlich der Gemeinde Wien zugeordnet.

Um Kremationen auch in dem am linken Donauufer gelegenen und an Bevölkerung wachsenden Teil Wiens durchführen zu können (bislang nur in der Feuerhalle Simmering möglich) wurde von 1964 bis 1966 in einem Anbau zur Aufbahrungshalle 2 das zweite Wiener Krematorium errichtet. Die Aufbahrungshalle wurde dahingehend umgebaut, damit Trauerfeiern sowohl für Erd- als auch Feuerbestattungen stattfinden konnten. Die Planung erfolgte durch den Architekten Josef Strelec, die Gestaltung durch Erich Boltenstern. Ein Fenster an der Stirnseite des Vorraums wurde vom Maler Hermann Bauch geschaffen, ein großes Stahlkreuz außerhalb der Halle von Walter Schulz. 1981 wurde aus wirtschaftlichen Gründen der Betrieb des Krematoriums eingestellt, lediglich von 1984 bis 1986 wurde er aufgrund eines Umbaus der Feuerhalle Simmering wiederaufgenommen.

Ende der 1980er Jahre wurden die beiden Aufbahrungshallen nach Plänen von Christof Riccabona saniert und umgebaut. Unter anderem wurde die Altarwand in der Aufbahrungshalle 2 mit einem Goldmosaik von Hermann Bauch jr. ausgestaltet.

Die Geschichte der Familie Mautner Markhof ist eng mit Floridsdorf verbunden und so kam es auch, dass viele Mitglieder aus dem Stamm Georg Heinrich am Floridsdorfer Zentralfriedhof begraben sind. Selbst das nunmehrige Bezirksmuseum Floridsdorf ist im ehemaligen Wohnsitz (Prager Straße 33, 1210 Wien) untergebracht. Das von Georg Heinrich Ritter Mautner von Markhof im Jahr 1900 für seinen Sohn Georg Anton errichtet Gebäude war ursprünglich im sezessionistischen Stil erbaut, wurde jedoch von ihm nach dem Tod seines Vaters barockisiert und das ursprünglich flach gedeckte Dach zum heutigen Walmdach abgeändert. Seither heißt das Gebäude im Volksmund Mautner Schlössl. Georg Anton Mautner Markhof starb 1934, seine Witwe Emilie lebte hier noch bis 1944. Erst als die ersten Bomben über Floridsdorf abgeworfen wurden, zog sie nach Gaaden. Nach dem Krieg wurde das Gebäude von der Gemeinde gekauft und diente vorerst als Ersatz für das bombardierte Amtshaus. 1953 übersiedelte dann das Heimatmuseum in die Räume im ersten Stock. Über dem Haupteingang (links) befindet sich auch heute noch das Wappen der Familie.

Das Familiengrab

Die liebevoll und aufwendig restaurierte wunderschöne Anlage ist ganz in weißem Marmor gehalten, mit Kies ausgelegt und floral begrenzt. Marmorbänke im Stil der Anlage laden zum rasten und reflektieren ein. Das Grab wurde durch den Kauf des hinteren Dreiecks vollendet und erstrahlt in neuer alter Schönheit.

Details zur Grabanlage

In dieser Gruft bestattete Familienmitglieder

  • Bertele v. Grenadenberg Hans Carl (1903 – 1984; Stammbaum-Nr. 6.6.1.)
  • Bertele v. Grenadenberg Marcelline (geb. Mautner Markhof; 1901 – 1981; Stammbaum-Nr. 6.6.1.)
  • Günther Charlotte (geb. Mautner Markhof; 1914 – 1983; Stammbaum-Nr. 6.6.4.)
  • Günther Georg Max (1902 – 1988; Stammbaum-Nr. 6.6.4.)
  • Günther Klaus (1941 – 1993; Stammbaum-Nr. 6.6.4.1.)
  • Mautner Markhof Emilie (Emy; geb. Reininghaus; 1881 – 1974; Stammbaum-Nr. 6.6.)
  • Mautner Markhof Georg Anton (1875 – 1934; Stammbaum-Nr. 6.6.)
  • Mautner Markhof Georg Heinrich (1904 – 1982; Stammbaum-Nr. 6.6.2.)
  • Mautner Markhof Gertrud (Gritine; geb. Nebel von Vidulovic; 1913 – 2001; Stammbaum-Nr. 6.6.2.)
  • Mautner Markhof Gustav (1909 – 1970; Stammbaum-Nr. 6.6.3.)
  • Mautner Markhof Gustav (1936 – 1993; Stammbaum-Nr. 6.6.3.1.)
  • Mautner Markhof Peter (Peterl; 1951 – 1954; Stammbaum-Nr. 6.6.6.1.)

sonstige Personen

  • Kittlitz und Ottendorf Gisela, Frn. v. (1899 – 1988; Erzieherin von Peter Mautner Markhof)
  • Zabeo Lydia, Comtesse (geb. Machnizh; 1906 – 1945; eine Bekannte von Georg Heinrich Mautner Markhof)

Konditionen für die Aufnahme in die Ruhestätte

  • einmalig Einlage* / Person (Sicherung Grabplatz, Inschrift)
  • fortlaufender Erhaltungsbeitrag € 120,-* / Jahr / Person (Vereinsmitgliedschaft)

*Alle geleisteten Beiträge werden zur Pflege, Instandhaltung, Versicherung und laufenden Betreuung verwendet und durch den Verein treuhändisch verwaltet.