Johanna Freifrau Mittag von Lenkheym

Johanna Nepomucena Maria Mautner / 6.5.1850 – 1.5.1913

Johanna, das zehnte und letzte Kind von Adolf Ignaz und Julie Marcelline Mautner von Markhof, heiratete am 7. Jänner 1871 den k. u. k. Sektionsrat Dr. iur. Wilhelm Mittag (1840 – 1912). Nach der Trauung fuhr das junge Paar auf Hochzeitsreise nach Linz. Von dort schrieb sie ihrer Mutter, welch herrlicher Mann Wilhelm sei, sie könne ihn nicht genug loben. Das junge Paar bewohnte einen Teil des Hauses am Franziskanerplatz 1, in dem auch Johannas Eltern auf zwei Stockwerken residierten, alle ihre vier Kinder erblickten dort das Licht der Welt. Den Sommer verbrachte man in der Hofzeile, Wien Döbling.

Dr. iur. Wilhelm Freiherr Mittag von Lenkheym

Wilhelm Mittag selbst war sehr musikalisch und verfügte über eine Loge in der Hofoper, wo er mit seiner Frau häufig Vorstellungen besuchte. Sein Vater August Mittag (1795 – 1867) stammte aus Dresden, war von Beruf „Tonsetzer“ (Musiker), marschierte im Kampf gegen Napoleon nach Paris und kam 1821 nach Wien, wo er zum ersten Lehrer für Fagott am Wiener Konservatorium und später zum ersten Fagottist an der Wiener Hofkapelle aufstieg. Eng befreundet mit Johann Strauß Sohn gilt Wilhelm auch als Initiator des Donauwalzers. An einem langweiligen, verregneten Sonntagnachmittag in Bad Ischl klimperte er im Gespräch mit seinem Freund auf dem Klavier und schlug immer und immer wieder einen Dreiklang an, worauf dieser innehielt und erwiderte „Warte einmal, daraus könnte ich etwas machen“.

Wilhelm war als Sektionsrat im Außenministerium tätig und hatte als letzte Position die des Personalchefs inne. Bei der Erhebung Wilhelms in den Adelsstand (7.1.1888) wurde der Name – in Anlehnung an den Namen seiner Mutter Julie Lengheim – mit dem Prädikat „Edler von Lenkheym“ ergänzt. In der Eingabe zur Verleihung durch Kaiser Franz Joseph wurde das Thema “wirtschaftliche Verhältnisse” nur kurz – mit der Bemerkung, dass aufgrund der Verheiratung mit Johanna Mautner von Markhof dieses eigentlich keines weiteren Kommentares bedurfte – abgehandelt.

1908 stellte sich die Frage, ob er – inzwischen zum k.u.k. Hof- und Ministerialrat avanciert – Sektionschef werden oder lieber den Titel Freiherr annehmen wollte. Er entschied sich für den Freiherrn – Wilhelm Freiherr Mittag von Lenkheym.

Von den und für die Nachkommen von Johanna & Wilhelm Mittag von Lenkheym