Kupelwieser Saga

Die Kupelwieser schrieben sich ursprünglich Kuppelwieser und waren bzw. sind in Südtirol eine immer noch eingesessene Bauernfamilie – so gibt es z. B. die „Kuppelwieser Alm“ und ein Weingut im Ultental bei Meran. Alle Bauern waren damals auch in Schützenvereinen organisiert und, wie in Tirol üblich, so selbstbewusst, dass einige, darunter auch die Kupelwieser, sogar berechtigt waren, ein eigenes Wappen zu führen. Im Spanischen Erbfolgekrieg war mündlicher Überlieferung zufolge ein Josef Kupelwieser Hauptmann oder Söldner des Kaisers und wurde danach von diesem großzügig abgefunden. Die verbündeten Bayern und Franzosen hatten die Tiroler in die Zange genommen, diese konnten sich aber sehr heldenhaft wehren (Der bayrische Rummel). Mit dieser Abfertigung in der Tasche zog er gegen 1730 nach Wien, 2 Söhne im Schlepptau. Der eine, Johann, wurde Ingenieur, arbeitete mit am Bau des Wiener Neustädter Kanals und gründete dann mit seinem Bruder Josef eine Eisen-, Kupfer- und Geschirrfabrik in Piesting. Besagter Johann war auch der Vater Leopolds, dem späteren berühmten Maler, der am 17. Oktober 1796 ebendort, am Fuße der Ruine Starhemberg, das Licht der Welt erblickte. Wie in der Familie überliefert, hatte – nach Volksschule und zwei Klassen Lateinschule – der Zeichenlehrer der Erzherzoginnen in Baden, durch Zufall sein Talent entdeckt und den Eltern geraten, dieses zu fördern. So kam er bereits 1809 an die kaiserliche Kunstakademie. Durch den Tod des Vaters 1813 war Leopold jedoch alsbald gezwungen, seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen – er bemalte Blechtassen für die Geschirrfabrik und betätigte sich zunehmend als Portraitmaler.

Leopold Kupelwieser und der Schubert-Kreis

In Wien kam er mit der „Unsinnsgesellschaft„, dem bohemiennen Künstlerkreis um Franz Schubert und Franz Schober, zu dem auch Moritz von Schwind, Baron Doblhoff u.v.a. gehörten, in Kontakt. Einer seiner Brüder, Joseph Kupelwieser schrieb das Libretto zu Schuberts heroisch-romantischer Oper Fierrabras. Auf Vermittlung Karoline Augustes hin durfte er Kaiser Franz I., der sehr ungern Portrait saß, „nach der Natur“ zeichnen. Dies gelang ihm so gut, dass er als nun angesehener Maler viele weitere Aufträge bekam. Von seinen „Kaiserstudien“ zehrte er auch später noch, da er zahlreiche Kopien zum Geldverdienen anfertigte.
Selbst war er auf der „Draisine“, dem Vorläufer des Fahrrads, flott unterwegs. Der Schubertkreis, die Ausflüge nach Atzenbrugg ins Schloss der Familie Schober, die verrückt verspielten Theaterspiele („Adam und Eva im Paradies“, wo Leopold Kupelwieser wegen seiner Größe den Baum spielte, um den sich eine laszive Dame als Schlange herumschlang, um Eva den Apfel zu reichen) sind nicht nur in der Familienerinnerung erhalten, sondern auch der allgemeinen Geschichtsschreibung bekannt, hat er doch alles in Bildern festgehalten. Weniger bekannt sind die ausschweifenden Feste, mit anschließenden sexuellen Eskapaden mit „Grabennymphen“, Stubenmädchen und Wäschermädeln. Auch die Beziehung Schuberts zum Dienstmädchen Pepi Pöckelhofer und die Frage, wann und wo er sich die Syphilis geholt hat, blieben weitgehend tabu. „Ich fühle mich als den unglücklichsten, elendsten Menschen der Welt“ schrieb er 1823 an Leopold Kupelwieser; 1827 komponierte er noch die melancholische Winterreise, 1828 starb er.

Anfangs war Leopold Kupelwieser überall mit von der Partie und soll auch, so wie sein Bruder Josef, ein großer Frauenverführer gewesen sein; in einigen Liedern Schuberts finden sich dazu codierte Andeutungen. Auch hat er Skizzen von Wiener Stadtteilen (Spittelberg, Rossau, usw.) mit entsprechenden Anspielungen angefertigt, in denen alle „lustbringenden“ Orte eingezeichnet sind. Z. B. bezeichnete man eine Dirne als „Festung“ die es zu stürmen galt, um dann darin ein „Fest“ zu feiern…

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Leopold Kupelwieser als konservativer Kirchenmaler

1823 begleitete Leopold Kupelwieser einen russischen Adeligen nach Rom. Er hielt sich dort im Kreis der Nazarener auf, schwärmte für Raffael und Fra Angelico und kam, obwohl er nur wenige Monate bleiben wollte, erst im August 1825 nach Wien zurück. Er arbeitete intensiv und gründete im September 1826 mit seiner sieben Jahre jüngeren Verlobten, der Beamtentochter Johanna Lutz (mütterlicherseits eng mit der Familie Sonnleithner verwandt) eine Familie. Er gab die außerhäuslichen erotischen Geselligkeiten auf, verfiel ins andere Extrem und wandte sich der sakralen Kunst zu. Johanna gebar zwischen 1827 und 1845 zehn Kinder, zwei starben im Säuglingsalter, drei Töchter und fünf Söhne überlebten.

1831 reichte Kupelwieser um eine Stelle an der Akademie ein, wurde zum „Correktor“ der Historienmalerei ernannt, mit dem jährlichen Gehalt von 800 Gulden. Obwohl er viel arbeitete und zahlreiche Aufträge für Portraits, Fresken und Altarbilder hatte, konnte er den sehr bescheidenen Verhältnissen nie entfliehen und starb 1862 als armer Mann. Ein nach seinem Tod eingereichtes Stipendiengesuch für seine Söhne bestätigte posthum, dass er kein Vermögen besessen hätte und seine Witwe mit der Erhaltung von acht unmündigen Kindern belastet sei. Aufgrund dieser Mittellosigkeit gewährte die Akademie Witwen- und Waisenpensionen, der Kaiser, der sich an Leopolds malerisches Talent zu erinnern wusste, stellte Johanna auf ihr Ansuchen hin Stipendien für die männlichen Kinder zur Verfügung. So kam es, dass Carl Jus studieren konnte, Paul, Franz und Max entschieden sich für die Montanistik in Leoben – das damalige „Silicon Valley“ Europas, in dem alle Informationen über geplante Eisenbahnprojekte zusammenliefen.

Paul Kupelwieser und der Inseltraum Brioni

Paul wurde 1843 als 2. Sohn von Leopold geboren und studierte von 1861 bis 1865 zusammen mit seinen Brüdern Franz und Max dank eines Stipendiums an der Leobener Bergakademie. Danach arbeitete er als Ingenieur für Rothschild in den Eisenwerken in Ternitz, Teplitz und Wittkowitz, letztere führte er später auch als Direktor. Nach Differenzen mit Rothschild verließ er seine Stelle und kaufte 1893 einem Venezianer für 75.000,- Gulden die verwahrlosten Brioni Inseln ab.

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Niedergang durch Krieg, Krise, Faschismus

Nach dem 1. Weltkrieg fielen die Brionischen Inseln an Italien. Das Familienvermögen war geschwunden, eine Aktiengesellschaft mit englischen und amerikanischen Teilhabern wurde gegründet. Der mondäne Charakter blieb erhalten, es wurden ein Golfplatz und Polo-Areal errichtet, alles dem Zeitgeist und verändertem Zielpublikum angepasst. Eine neue Schiffsverbindung nach Pula brachte zusätzlich Frequenz. Die stationierten italienischen Soldaten hingegen brachten Unruhe, wilderten viel und mobbten die Kupelwieser.

Karl/Carl/Carlo – Pauls ältester Sohn entschied sich nach den Aktienverlusten der Weltwirtschaftskrise und einem Blitzschlag, der alle Polo-Pferde tötete, für den Freitod mit dem Jagdgewehr. Seine erste Frau hatte ihn schon Jahre zuvor für einen amerikanischen Admiral verlassen, in zweiter Ehe war er mit der kroatischen Postmeisterstochter Elda Lonzar verheiratet gewesen, sodass sein Erbe an diese, seinen jüngeren Bruder Leopold „Lony“ und eine Schwester überging. Bei seinem Begräbnis trugen faschistische Gardemilizen den Sarg, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Er liegt bis heute auf einer ruhigen Lichtung im Wald von Brioni begraben.

Lony verließ in der Folge seine Frau Annie Hiller-Kupelwieser und musste auch seine Töchter Pussy, Mausi und Annelie zurücklassen. Heftige Erbstreitereien endeten schließlich in einem Vergleich, der die drei Mädchen schon zu Lebzeiten ihrer Mutter zu Erben von Brioni machte. Annie Hiller führte wacker die Geschäfte alleine weiter, die Aktien verloren mehr und mehr an Wert, und die Insel kam unter die Kuratel der Verona Bank. Zugleich wurde wegen der Rückzahlung eines Kredites aus der Monarchie ein Prozess gegen den italienischen Staat geführt. Das für die Familie positive Urteil wurde jedoch von Mussolini eigenmächtig annulliert, was die finanzielle Situation weiter drastisch verschlimmerte.

Maria „Pussy“ Kupelwieser heiratete 1926 auf Brioni Manfred I. Mautner Markhof, der trotz intensiver Bemühungen und seiner Beziehungen gegen Mussolini nichts ausrichten konnte.

Die „Baronessa Elda Lonzar Kupelwieser de Brioni“, die verwitwete zweite Frau Karl Kupelwiesers, versuchte nach dem Krieg von Triest und Rom aus, als Leiterin einer „Interministeriellen Kommission für enteignete Güter in Istrien“ Rückforderungen zu stellen, kam damit aber nicht durch.

Carl Kupelwieser und Bertha Wittgenstein – die Lunz-Kyrnberg Geschichte

Carl, Leopolds ältester Sohn, hatte in Wien Jus studiert und eine Anwaltskanzlei betrieben. Als „fescher Dandy“ war er in der damaligen noblen Wiener Gesellschaft gerne gesehen. So kam er mit Ottilie Ida Bertha Wittgenstein in Kontakt, mit der er sich vermählte. Insiderwissen seiner Brüder, die im Eisensektor tätig waren, sowie gute Kontakte zur Wiener Börse machten es ihm möglich, Eisenaktien zum richtigen Zeitpunkt zu erwerben. So brachte er es nicht nur durch Heirat, sondern auch durch Spekulation sehr rasch zu sehr viel Geld. Wie viele „Neureiche“ dieser Zeit wollte er es dem Adel gleichtun – so erwarb er 1897 um 175.000 Gulden ein Jagdgut, das Gut Seehof-Hirschthal in Lunz am See und erweiterte sein Gebiet durch Zukauf von ungefähr 30 kleinen Bauernanwesen. Bertha brachte als Aussteuer das Gut Kyrnberg in Pyhra bei St. Pölten mit in die Ehe und machte auch daraus einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb. Auf einer Reise nach Frankreich schabte sie – in einer Art „Industriespionage“ – Käsekulturen von der Wand und produzierte in Folge den in Wien besonders begehrten Kyrnberger Gervais Käse. Dieses Patent wollte sich später sogar Gauleiter Hugo Jury einverleiben. Carl und Bertha teilten ihren Reichtum gerne und spendeten viel für die Allgemeinheit: die landwirtschaftliche Schule in Pyhra, das Spital in Scheibbs, das Radium-Institut in Wien und die biologische Station in Lunz am See. Auch waren sie große Förderer der Künste. Sie und die Wittgenstein besaßen noch viele Villen in Pörtschach, wo auch Johannes Brahms oft weilte, und Bertha, als sein „Fan“, ihm im Schloss Leonstain eine Büste gestaltete. Dort hatte Carl auch eine von seinem Sohn Hans geleitete Exkursion von Teilnehmern der Ende August 1910 in Graz stattgefundenen internationalen Biologen-Konferenz empfangen, die in der Folge auch die 1905 gegründete biologische Station in Lunz am See besucht hatte, und anschliessend Anfang September 1910 auch nach Brioni zu Besuch gekommen war. Brahms bevorzugte aber die Villen am See, da in dem alten Schloss zu viele Schlangen waren. Auch ließ sich Bertha nach den Plänen von Karl Wittgenstein eine Villa auf Brioni bauen. Die Villa selbst existiert nicht mehr, nur eine Balustrade am Meer, mit Blick auf Pula ist noch geblieben. Bertha war eine sehr unkonventionelle Frau und lieferte den feinsten Kreisen immer wieder Anekdoten zum Schmunzeln. Zum Beispiel musste sie sich bei einer Fahrt zu einem Empfang nach Wien wegen Verspätung in ihrem Zugabteil umziehen. Sie ließ sich davon durch die Anwesenheit eines fremden männlichen Fahrgastes nicht abhalten – ob dieser wirklich schlief oder sich aus Taktgefühl nur schlafend stellte, werden wir nie erfahren. Sie war auch eine der ersten weiblichen Automobil-Lenkerinnen, was ihr aber letztendlich zum Verhängnis wurde. 1923 starb sie aufgrund eines technischen Defekts bei einem Verkehrsunfall – in einer Kurve der berüchtigten Neunkirchner Allee.

In der Zeit der Inflation nach dem 1. Weltkrieg verliert die Familie Kupelwieser Teile ihres großen Vermögens, behält nur mehr die Güter Seehof-Hirschthal und Kyrnberg und leidet unter der nationalsozialistischen Herrschaft auch sehr aus sogenannten „rassischen“ Gründen. Danach wurde wird das Gut in Lunz am See vom Enkel Dr. Carl Kupelwiesers, Herrn Dipl. Ing. Hans Peter Kupelwieser als florierender Forstbetrieb geleitet. Er verstarb 2013 im Alter von 91 Jahren. Seitdem wird es vom engagierten Förster Bernd Puritscher für die Erben Hans und Paul Kupelwieser, Elisabeth Jungwirth, Johanna Eder-Kovar und Heinrich Kovar verwaltet.

Hans Kupelwieser und Polya Gorodetzky – die Familie in Bedrängnis und die Güter im Visier des Militärs und der NS-Bonzen

Nach dem Tod Carls (1925) führte sein Sohn Hans die biologische Station in Lunz für kurze Zeit weiter. Danach wurde sie zu 50 % an die österreichische Akademie der Wissenschaften und zu 50 % an die deutsche Kaiser Wilhelm Gesellschaft überführt. Im Winter 1933 wurden dann in einer Doline in den Bergen von der biologischen Station durch Temperaturinversion minus 53 Grad gemessen, was fatale Folgen haben sollte, da Lunz dadurch später als „kriegswichtiger Ort“ eingestuft wurde. Hitler persönlich soll befohlen haben, dort die Motoröle für die Panzermotoren für den Russland-Feldzug auf ihre Kälteresistenz zu testen. Dadurch wiederum wurde die Region zum geheimen Truppenübungsplatz ernannt und viele Jagdhäuser, Almhütten und Teile des Schlosses beschlagnahmt.

Hans heiratete 1905 die jüdisch-stämmige Wissenschaftlerin Polya Gorodetzky aus Kishinev, die er bei seinem Studium in Leipzig kennengelernt hatte. Da die Güter Seehof und Kyrnberg tlw. durch die Wirtschaftskrise und tlw. durch vorhergegangenes Missmanagement verschuldet waren, musste Kyrnberg unter Druck an den Gauleiter „verkauft“ werden. Die Auszahlung des Kaufpreises ist nicht mehr nachvollziehbar; Fakt ist, dass das Gut in Lunz noch lange nach dem Krieg mit Schulden belastet war, obwohl der Verkauf des einen Gutes auch das andere hätte mitentschulden sollen.

Auch die Wittgenstein-Verwandtschaft musste sich in dieser Zeit Ahnenpässe ausstellen lassen, und so erst kamen sie darauf, dass sie fast zur Gänze von assimilierten jüdischen Vorfahren abstammten. Schließlich transferierten sie all ihr Vermögen aus der Schweiz an die Reichsbank, um wenigstens zu „Mischlingen“ erklärt zu werden. Dadurch war zwar Hans aufgrund seiner Mutter Bertha „nur mehr Halbjude“, seine Kinder Christine (verh. Geißlhofer), Maria und Hans-Peter jedoch – aufgrund ihrer Mutter Polya – „¾-Juden“. Die Interventionen des Gauleiters von „Niederdonau“ sowie die des Leiters der biologischen Station Prof. Franz Ruttner ermöglichten es, dass sie sich nach langem Hin und Her ihre Gesichter „vermessen“ lassen konnten und so im letzten Moment der Deportation entkommen, da sie als „arisch“ eingestuft wurden. Nur mit viel Glück entging die Familie dem KZ. Da war Hans Kupelwieser schon 1939 an Herzinfarkt gestorben, und Polya hatte sich aus Pyhra nach Lunz zurückgezogen. Sie hatte zugunsten ihrer Kinder auf ihr Erbe verzichtet und traute sich kaum aus dem Schloss heraus, unter all den Militärs und SS-Soldaten, die auf den Bergen die Motoren testeten. Erst während der russischen Besatzung konnte sie – weil sie fließend russisch sprach – mit den Kommandanten verhandeln und so Übergriffe der Soldaten gegen die Zivilbevölkerung verhindern.

Lebens- und Überlebenskunst der Kupelwieser

Hans Geißlhofer – Caritas und Kältesee

Hans Geißlhofer (*1950) wurde als Sohn von Christine Kupelwieser im Schloss Seehof in Lunz geboren und wuchs in Auern/Phyra auf einem 500 Jahre alten väterlichen Bauernhof auf. Nach der Matura am St. Pöltner Gymnasium begann er im legendären 68’er Jahr ein Studium der Kulturtechnik an der BOKU Wien, sattelte später dann aber auf Raumplanung und Raumordnung um. 1977 startete er in Kamerun seine beispiellose Karriere in der Entwicklungshilfe. Danach verschlug es ihn zur UNO nach Guinea Bissau, anschließend folgte bereits der Senegal, von wo aus er dann später auch für den Aufbau der Entwicklungswerkstatt Österreich Projekte plante, und wo er schließlich eine neue temporäre Heimat finden sollte. 1990 bis 1994 war er Koordinator der österreichischen Development Cooperation für die Sahelzone mit Sitz in Dakar. Er drehte mit ARTE Dokus über den Senegal und stellte in diversen ZIB 2 und ORIENTIERUNG-Sendungen seine CARITAS-Projekte vor.

Nicht nur stellte er Anträge bei der Schiedsinstanz für Naturalrestitution und tauchte als Buchautor tief in seine eigene Kindheitserinnerung ein, sondern hat auch familiär Verschwiegenes mit Hilfe hartnäckiger Recherchen ans Tageslicht befördert. Als Gast in der Sendung “Erlebte Geschichte“ spricht er über die vielverzweigten Linien seiner Vorfahren, denen er in seinem Buch „Der Kältesee“/„Secret Nazi Cold Test Station“ die Aufmerksamkeit widmet.

Hans Geißlhofer über das trilaterale Kulturerbe Brioni-Lunz-Kyrnberg:

„Die Geschichte des Paul Kupelwieser wird heute in Brioni touristisch gut vermarktet. Aber welche Grauzonen vielleicht noch bestehen, wäre schon eine genauere Studie wert. Zumindest sollte die Sache im Interesse aller drei Staaten – Österreich, Kroatien und Italien – die jetzt nach einer leidvollen Geschichte im Rahmen der Europäischen Union wieder zusammenfinden, gründlich aufgearbeitet werden. Ein solches europäisches Kulturerbe verlangt nach einer trilateralen Erinnerungskultur. Da könnte die EU auch mal zeigen, was ihr so etwas wert ist!“