Christiana von Schönborn-Buchheim

Christiana Maria Elisabeth Christl Mautner Markhof / 3.1.1928 – 13.6.2018

Geboren in Wien als Tochter von Manfred I. Mautner Markhof (1903 – 1981) und Maria Anna „Pussy“ Kupelwieser (1900 – 1990), wuchs sie gemeinsam mit ihrem Bruder Manfred II., ihrer jüngeren Schwester Eleonore und ihren Cousins Heinrich „Heini“ und Marius „Titi“ zuerst in Floridsdorf, am Gelände der damaligen St. Georg Brauerei auf, später übersiedelte ihre Familie nach Wien Simmering. Die Sommer ihrer Kindheit verbrachte sie in Brioni, der Heimat ihrer Mutter. Ihrer ersten Ehe mit Johann Heinrich Freiherrn von Tinti (1919 – 1986) entstammen die Kinder Isabella (verehelichte Prosoroff Bss.Wettberg) und Alexander. In zweiter Ehe war sie mit Georg Graf von Schönborn-Buchheim (1906 – 1989) verheiratet, den sie bis zu seinem Tode aufopferungsvoll pflegte. Ihren Lebensmittelpunkt hatte sie in das idyllische Gartenhäuschen des Schlosses verlegt. Graf Schönborn-Buchheim hatte vor der Enteignung durch die Sowjets riesige Besitzungen mit fast 2.500 Quadratkilometern Land in der Ukraine besessen und Christiana selbst hatte auch in den folgenden schwierigen Zeiten nie den Kontakt zu diesem Landstrich verloren. Bis zuletzt sammelte sie Spenden für die Bevölkerung der ehemaligen Ländereien und fühlte sich nicht nur persönlich verbunden, sondern auch als Ehrenbürgerin zur Unterstützung der Bedürftigen verpflichtet.

Seit Anbeginn war die Kunst ein wesentlicher Bestandteil ihres Lebens gewesen. Aufgewachsen in einem Elternhaus, in dem Künstler wie Richard Strauss, Karl Böhm oder Gottfried von Einem ein und aus gingen, war auch Christiana bis zu ihrem Ableben eine vielgeschätzte Kunstmäzenin und Grande Dame des österreichischen Kulturlebens. Monatlich fanden sich junge Top-KünstlerInnen bei ihr in der Wiener Innenstadt ein, um vor einem bunt gemischten Publikum Hausmusikkonzerte zu veranstalten. Bei diesen Salons der letzten Salonière auftreten zu dürfen, glich einem Ritterschlag. So nahm sie bis ins hohe Alter regen Anteil am modernen Leben und umgab sich gern mit jungen KünstlerInnen, die auch zeitweise bei ihr in Schönborn wohnten.

Christiana Schönborn-Buchheim: Die letzte Salonière, Dokumentarfilm © ORF 2016